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PETER BRAUKMANNs neue Single "Trump Hotel"

in Bands, Musiker, Musikstile 19.09.2020 13:26
von Kundi | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte

Der in Meißen lebende Musiker Peter Braukmann (ehemals bei der Band Schnappsack) hat vor einigen Tagen eine neue Single herausgebracht. Sie heißt "Trump Hotel". Die Nummer nimmt musikalische Anleihen bei dem Song "Beat Hotel" von Allan Taylor aus dem Jahr 2002, hat aber einen aktuellen Text erhalten.

Das Lied hat mich nicht kalt gelassen, sondern sehr intensiv berührt. Ich möchte euch jetzt mit ein paar kurzen Zeilen sagen, warum das so ist.

"Trump Hotel" beginnt sehr sanft und melodiös, fast schon entspannt und locker mit einigen Akkorden der Akustikgitarre. Dann setzt ein Saxofon und später auch ein Bass ein. Soweit ist alles noch ziemlich easy.

Das ändert sich aber schlagartig, als Braukmann mit den Worten "New York 2016 im Trump Tower. Willkommen im Nirvana im Trump Hotel" mit Sprechgesang einsetzt. Der Bruch von musikalische Vorspiel zu diesen gesprochenen Strophen ist schon sehr markant und ziemlich heftig. In Verbindung mit dem aktuellen Text, der einige Probleme unserer Zeit benennt und den Finger in so mache Wunde legt, wirkt der Sprechgesang schon fast bedrohlich.

Der Refrain wird dann aber gesungen. "Wer hat hier das Sagen, bringt mich zu dem Mann, der die Antwort auf die Fragen hat. Wir sind nicht in der Kneipe. Wir liegen in der Gosse bestrahlt vom Sternenlicht."

Nein, das Lied ist keine leichte Kost und ein Hit wird es sicher nicht werden. Dazu ist das Lied einfach zu sperrig, widerborstig und gegen den allgemeinen Strom der Verblödung schwimmend.

Aber "Trump Hotel" gibt dem Zuhörer Raum, Zeit und Gedankenfutter zum eigenen Denken. Das Lied hat keine fertigen Antworten, man muss sich mit dem Text beschäftigen und selber zu Ergebnissen kommen. Dazu genügt es aber nicht, "Trump Hotel" einmal flüchtig mit halben Ohr zu hören. Das kann länger dauern.

Aber Zeilen wie
- "Fake-News mischen sich mit Parfüm",
- "Die Drinks kosten nur ein paar Cents oder du malst Hassbotschaften an die Wand",
- Wichtig ist nur der Profit, keineswegs das Ziel",
- Die übertünchte Wahrheit verblödet manchen schnell"
laden doch förmlich zu einer gedanklichen Reflexion ein.

Dabei muss man auch nicht jeder Aussage des Textes vollumfänglich zustimmen. Wichtig ist doch nur, dass wir als Hörer uns eigene Gedanken machen.

Ich kann euch nur empfehlen, mal in Braukmanns neues Lied hereinzuhören. Aber nehmt euch Zeit und Muse mit. Ein flüchtiges Horchen bringt hier gar nichts. "Trump Hotel" ist nämlich kein Sommer- oder Tanzliedchen

Gruß Kundi


zuletzt bearbeitet 20.09.2020 12:15 | nach oben springen


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