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Zwischen Licht und Schatten - Lange Nacht der Kunst, Kultur und Architektur in Meißen 2020

in Konzertberichte 2020 und 2021 14.09.2020 20:45
von PMausM | 1.820 Beiträge | 3861 Punkte

Wir haben in diesen schwierigen Zeiten wieder einen Leuchtturm in Sachen Kunst und Kultur entdeckt. Von der Albrechtsburg strahlt ein Licht. Wie auch in Freiberg wird das schöne Wetter genutzt, die Besucher in die Innenstadt zu bringen. Gleich an zwei Wochenenden hintereinander wurden die Innenstädte belebt und das Unwort mit C vergessen gemacht.
Nach dem Literaturfest wurde nachgelegt mit der Langen Nacht der Kunst, Kultur und Architektur. Diese Veranstaltung besuchen wir schon lange und diesmal waren wieder ganz viele Leute unterwegs. Vom Bugkeller bot sich ein schönes Bild auf das bunte Treiben in den Gassen und Gässchen und nach einem guten Essen im ältesten Gasthaus von Meißen stürzten wir uns auch in das Getümmel.

Während ansonsten Eintritt für diese Veranstaltung erhoben wird, war es diesmal ohne Obolus und es wurde gebeten, den Künstlern was in den Hut zu werfen. Für einige Veranstaltungsstätten konnte nicht garantiert werden, dass so viele Leute reinkommen, wie gewünscht, da Abstand angesagt ist. Ins Theater haben wir es aus diesem Grund leider nicht geschafft.

Aber dafür bis vor das Theater. Dort war eine Bühne aufgebaut und wir wussten, die Veranstaltungsreihe „Wir singen“ von drei Meißener Künstlern schaffte den Sprung von ihrer eigenen kleinen Bühne in der Dresdener Straße auf den großen Platz vor dem Theater. Das wurde auch Zeit, dass Peter Braukmann, Bernd Pakosch (Pákos) und Tilo Schiemenz in Meißen mal die Öffentlichkeit bekommen, die sie verdienen.

Die drei Barden präsentieren Volkslieder aus den Kategorien traditionelles Volkslied, subversives Volkslied und diesmal besonders Lieder aus einem längst vergangenen Land, die nun auch fast Volksliedstatus haben.
Es ist ihr Anliegen, das deutsche Volkslied nicht bestimmten Gruppen zu überlassen und die Breite und Vielfältigkeit zu zeigen. Das kam an in Meißen, die Leute sangen begeistert mit.

Vor dem Theater waren Sitzgelegenheiten aufgebaut, die zweitweise nicht reichten. Sehr zum guten Gelingen trug die motivierten Tontechniker bei. Lupenreiner Ton, tolle Textverständlichkeit, so wünscht man sich das immer.
Die drei Meißener lassen sich für ihre Veranstaltungen immer was Neues einfallen, die Programmteile wechseln und so wird es für uns als Stammgäste nie langweilig.

Peter Braukmann widmete sich eher dem traditionellen Volkslied, so wie er es einst mit der Gruppe Schnappsack präsentierte. Für mich immer wieder toll „Es wollt ein Schneider wandern“, das macht ihm keiner so leicht nach.
Mit Tilo Schiemenz fabrizierte er etwas ganz und gar politisch inkorrektes mit einem Wiener Lied aus dem Jahre 1910 „Krüppel haben so was rührendes“. Passte gut zum Thema Zigeunersauce und wer die beiden Barden kennt, weiß wie es gemeint ist.

An Pákos (Bernd Pakosch) hatte ich an dem Abend besondere Erwartungen, die natürlich erfüllt wurden. War mir sicher, etwas von seinem neuen Gundermann Programm würde zu hören sein. Damit wollte er im März auf Liedertour gehen. Corona machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Nun ein erneuter Anlauf in Meißen, zu dem wir ihm viel Erfolg und viele Zuschauer wünschen. Wer das Schaffen von Bernd kennt, dem ist klar, es wird kein Gundermann Programm, wie es schon so viele gibt. Er bearbeitet die Lieder neu und präsentiert sie auf ganz eigene Art und Weise. Man darf gespannt sein. „Soll sein“ gefiel mir schon mal super und „Pferd aus Holz“ erkannte ich gar nicht gleich, obwohl ich mich für wenigstens ein bisschen gundermannkundig halte. Auf jeden Fall ein spannendes Projekt.



„Die fremde Katze“ 19.09.20 Patrizierhaus Meißen Webergasse 1 (20.00 Uhr)
Um Anmeldung wird gebeten.


Pákos hatte diesmal auch wieder einige tolle Ostsongs mitgebracht. Total beeindruckt hat mich „Blues“ von Panta Rhei. Da hat er eine Perle gefischt und neu poliert dem Publikum präsentert. Ein eher ruhiger Titel, mit dem er viel Beifall bekam. Finde es toll, wenn solche Sachen wieder ausgegraben werden.



Auch Sillys „Bye Bye“ brachte er mit dem Geiger Matthias Weißbach, der zur Band von Tilo Schiemenz gehört.
Aber so richtig ins Schwarze getroffen hat Bernd bei mir mit dem Schöbel Titel „Die Sprache der Liebe ist leis“. Eher Chanson als Schlager zauberte das Lied vielen Leuten ein Lächeln aufs Gesicht. Da hat der Frank auch ein Volkslied geschaffen.

Neben vielen Liedern zum Thema Wein buddelte Tilo Schiemenz auch noch so einen Schatz aus.
Das Hinterhoflied von Gerhard Schöne, einem Sohn der Stadt, fand viel Anklang. Einen ganz eigenen Reiz bekam dieses Lied mit Konrad Möhwald am Harmonium und Matthias Weißbach an der Violine.

Glaube mal, die drei Meissener Musiker haben durch dieses schöne Konzert wieder neue Fans gefunden, die hoffentlich beim nächsten „Wir singen“ dabei sind, wo immer das sein mag.

Die lange Nacht in Meissen stand unter dem Motto „Zwischen Licht und Schatten“. Wieder mal im Licht standen die Künstler Uwe Piller und Sigrid Koerner. Wir besuchten ihre Vernissage in der Bibliothek. Uwes und Sigrids Bilder erinnerten uns ganz sehr an die schönen Zeiten im Kunsthof Gohlis.


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RE: Zwischen Licht und Schatten - Lange Nacht der Kunst, Kultur und Architektur in Meißen 2020

in Konzertberichte 2020 und 2021 14.09.2020 21:01
von PMausM | 1.820 Beiträge | 3861 Punkte

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RE: Zwischen Licht und Schatten - Lange Nacht der Kunst, Kultur und Architektur in Meißen 2020

in Konzertberichte 2020 und 2021 15.09.2020 08:03
von Kundi | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte

In Meißen ist scheinbar immer etwas los.
Schön, dass dort die Kultur auch in diesen Zeiten nicht einschläft.

Ich entnehme dem Bericht, dass es ein schönes Konzert war.
Herzlichen Dank für Deine Eindrücke, liebe Petra.

Gruß Kundi


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