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HAASE, STILLER und WHYSKER 16.02.19 Dresden
HAASE, STILLER und WHYSKER 16.02.19 Dresden
in Konzertberichte 2019 und älter 13.03.2019 19:19von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
„Musik ist das schönste aller Geräusche“ – diese Weisheit verkündete bereits im 19. Jahrhundert der französische Schriftsteller Théophile Gautier. Muggenpilger, Konzertnomaden und Konzertgänger wie du und ich müssen mangels Angeboten in der unmittelbaren Umgebung öfter mal eine kurze Reise antreten, um in einen schönen Livemusikgenuss zu kommen. So geschah es auch an einem Sonnabend im Februar des Jahres 2019, dass ich mich am frühen Abend, wieder mit meinem blechernen Kumpel CEEDrik und seinen Motorpferden auf die Jagd nach guter, handgemachter, ehrlicher Mugge begab. Das hier wird kein Jägerlatein, sondern mein Bericht aus dem Missionsgebiet "Alte Feuerwehr" Dresden-Cossebaude meiner Bühnenrandunternehmung am 16. Februar.
Diesmal lag mein Muggen-Jagdgebiet am nordwestlichen Stadtrand unserer Landeshauptstadt Dresden und zwar auf der linken Elbseite im fast 6000 Einwohner beherbergenden Stadtteil Cossebaude. In diesem fremden Jagdrevier war ich als muggen-Kundi-ger Jäger besonders vorsichtig unterwegs. Auch wenn mich schon das Muggenjadfieber gepackt hatte, äugte ich während der Fahrt aufmerksam auf den Weg und nach den Bußgeldjägern mit den modernen Blitzwaffen. Den Blitz-Waidmännern wollte ich natürlich keine Jagdbeute in Form von Flensburg-Punkten und Geld gönnen.
Das Muggenpilgerjadziel lag natürlich nicht in einem Wald oder auf einer Wiese, sondern mitten in der Ortschaft und war ein Kinder- und Jugendhaus. Mein elektronischer Jagdgebietsführer namens Navigationsgerät brachte mich sicher an den Bühnenrand
Der modernen Technik sei an dieser Stelle deshalb auch noch ein Dank ausgesprochen, dass ich nicht Witterung aufnehmen und die Nase in den Wind halten musste wie ein Vorstehhund, sondern ganz entspannt nach den gesprochenen Anweisungen des Navis fahren konnte. Manchmal vergessen wir in der heutigen Zeit ja schnell, dass wir solche technischen Unterstützer nicht immer hatten und deshalb Fahrten zu fremden Orten mit dem Autoatlas oder irgendwelchen geschriebenen Merkzetteln manchmal doch recht abenteuerlich waren.
Angekommen in dem Kinder- und Jugendhaus, welches in einer alten und umgebauten Feuerwache betrieben wird, war zunächst Zeit und Gelegenheit für einen kleinen gehopften und labenden Jagdtrunk. Durst ist bekanntlich schlimmer als Heimweh und gegen ein maßvolles Löschen desselbigen hat sicher niemand etwas einzuwenden.
Der Veranstaltungsbereich des Hauses war von der Größe her eher überschaubar, aber das machte gar nichts. Ganz im Gegenteil, dieser kleine Rahmen erinnerte mich unwillkürlich an Wohnzimmerkonzerte. Die Musiker, Veranstalter und Helfer sowie das eingeladene Fanpublikum verstanden sich sofort. Viele kennen sich ja schon seit Jahren. Deshalb war dieses „Wohnzimmerkonzert“ auch wieder so etwas wie ein Klassentreffen. Wie dort kamen die Leute auch miteinander ins Gespräch und schwelgten zum Teil auch in Erinnerungen.
Mir fiel hierzu ein, dass ich zum Beispiel CHRISTIAN HAASE und AXEL STILLER mittlerweile auch schon mehr als 10 Jahre kenne. Bei Steffen Kludig dürften es auch nicht viel weniger sein. Insbesondere als HAASE und ich uns über die alten Zeiten und die von unserer Tina in der Illingmühle organisierten HAASE-Fantreffen austauschten, kam auch etwas Wehmut auf. Was waren das immer für schöne Wochenenden dort im Gimmlitztal mit vielen Gesprächen, langen Nächten und ganz viel Livemusik.
Doch wir schreiben heute das Jahr 2019 und die Zeit bleibt nicht stehen. Wenden wir uns weiter den Ereignissen am 16. Februar zu. CHRISTIAN HAASE, AXEL STILLER und WHYSKER wollten an diesem Abend für die Gäste musizieren und darauf freuten sich schon alle Anwesenden.
Dieser musikalische Abend mit 3 Liedermachern, Songpoeten bzw. Sängern war eine privat organisierte Veranstaltung. Dafür verantwortlich war Steffen Kludig. Dieser umtriebige Musikfan ist im Raum Dresden oft bei Konzerten anzutreffen. Unser Verhältnis würde ich mit ein paar Schlagworten so beschreiben: man kennt sich, man plaudert bei den Muggen gern mal miteinander und man schätzt sich gegenseitig. Steffen ist mindestens genauso „musikverrückt“ wie wir alle. Er ist ein ruhiger, sachkundiger und sympathischer Zeitgenosse. Auch wenn wir nicht in allen Ansichten zu Leben und Gesellschaft auf der gleichen Wellenlänge liegen, sind unsere Begegnungen immer ein Gewinn für mich.
Was Steffen Kludig zusätzlich auszeichnet, ist seine Macher-Mentalität. Er steckt voller Ideen und packt einfach an, wenn er es für machbar und lohnend hält. Der Mann ist hauptberuflich Geschäftsführer einer Steuerberatungs-/Buchhaltungsgesellschaft. Außerdem ist er noch regionaler Direktor eines weltweiten Unternehmernetzwerkes für Geschäftsempfehlungen. Kleinere und mittlere Unternehmen schließen sich da zusammen, um sich gegenseitig provisionsfrei Geschäftsempfehlungen zu vermitteln. Auch für uns Musikfans in Dresden und Umgebung hat er schon einiges bewegt.
Vor einigen Jahren hat er nämlich noch öffentliche Konzerte im Medizinisch Theoretischen Zentrum und im Seelsorgezentrum des Dresdner Universitätsklinikums organisiert. Davon profitierten auch die Mitarbeiter und Studenten des Klinikums. Ich erinnere mich da an große Konzerte im MTZ mit DIE ZÖLLNER, DIE TOTEN ÄRZTE oder DIE SEILSCHAFT. Aber auch die kleineren Konzerte im Seelsorgezentrum (z.B.: MIKE KILIAN) hatten ihren besonderen Reiz. Diese Veranstaltungsreihen fehlen heute leider, was wohl am Uniklinikum liegt.
Ab und zu haut Kludigs Steffen aber eben im privaten Rahmen noch auf den Muggen-Putz, wie an diesem Abend hier in Cossebaude. Die Gäste wurden persönlich mündlich und/oder über die Datenautobahnen eingeladen. Die gastronomische Versorgung wurde ebenfalls privat organisiert. Einige Leute brachten noch etwas Selbstgemachtes mit. So konnte man sich beispielsweise an Soljanka, leckeren Salaten, sächsischen Fettbemmen, Käse und diversen Getränken laben.
Finanziert wurde das alles durch die anwesenden Gäste selbst. Jeder spendete einen angemessenen finanziellen Betrag nach seinen Vorstellungen. Dabei zählte das „Kasse des Vertrauens“-Prinzip. Ich bin sicher, dass so mehr Eurotaler in die Kasse kamen als über Eintrittskartenverkauf.
Es war eigentlich alles da, was es zu einer guten Musikparty braucht. Gute Musiker mit ihren Instrumenten, gutgelaunte Besucher, Veranstaltungsraum, Tontechnik und etwas Licht. Bei der vorhandenen Beleuchtung runzelte ich erstmal die Stirn, denn gutes Büchsenlicht für meine NIKON-Fotoflinte sieht anders aus. Aber eigentlich war das auch wieder Nebensache. Ich hatte einfach Bock auf gute Mugge, was dann im Nachgang irgendwann die Fotos von der Speicherkarte hergaben, war da zweitrangig. Ich habe wegen dieser Lichtverhältnisse in Cossebaude auch gar nicht erst versucht, übermäßig viel zu fotografieren.
Dieses Konzert könnte man auch unter das Motto „keine Angst, die wollen nur spielen“ stellen. Die 3 Musiker haben viele Gemeinsamkeiten. Lange Haare kleiden sie alle drei. Jung sind sie auch. WHYSKER ist mit 32 Jahren der jüngste der 3 Songpoeten, HAASE liegt mit 38 Lenzen in der Mitte und STILLER ist auch erst 43 Jahre alt.
Singen können sie alle drei. Gitarre spielen sie auch alle drei. Sie sind weiterhin leidenschaftliche, spielfreudige und ehrliche Menschen und Musiker. Eigene Lieder haben sie ebenfalls alle in ihrem Repertoire. Sie texten und singen ebenso in ihrer Muttersprache. Ihre nachdenklichen, berührenden Songs gehen unter die Haut und manche Melodie bleibt noch lange im Ohr hängen. Soloauftritte, aber auch Bandauftritte mit unterschiedlichen Programmen haben sie ebenfalls drauf. Coversongs sind HAASE, STILLER und WHISKER auch nicht fremd. Insbesondere beim Liedgut von GERHARD GUNDERMANN wird das deutlich.
Die drei Kerle sind von dem Schlag, der mit einer Gitarre jedes Lagerfeuer bereichern und unterhalten kann und das über Stunden. Bei AXEL STILLER habe ich das zum Beispiel mal 2 Nächte lang bei einem Fantreffen in Thüringen erlebt. Auch CHRISTIAN HAASE kann das, wie seine Konzertabende in der Zschonermühle oder bei den HAASE-Fantreffen belegen. WHYSKER (bürgerlicher Name: Willi Papperitz) trägt die gleichen Musiker-Gene in sich. Allerdings erlebte ich ihn hier in DD-Cossebaude das erste Mal live. Aber was er an diesem Abend spielte und wie er sich gab, bestätigten meine Gedanken-Vorschusslorbeeren.
Trotzdem hat auch jeder dieser 3 Musikexperten sein eigenes Profil. Ihre Gesangsstimmen, ihre Spielweise, ihre Art Songs zu schreiben und sie live zu präsentieren unterscheiden sich. So ist auch jeder von ihnen unverwechselbar.
Dass wir es hier mit Vollblutmusikern zu tun hatten und haben, dürfte klar sein. Angenehm empfand ich auch, dass die Musiker untereinander auf gleicher Augenhöhe kommunizierten und auch so handelten. Hier war keiner der Star des Abends, sondern der Star war am 16. Februar in diesem Jugendhaus ein Dreigestirn großartiger Rockliedermacher, Songpoeten oder für die Fans englischer Begriffe von mir aus auch Singer/Songwriter.
Die Burschen können aus dem Stehgreif auch gemeinsam spielen, wenn sie sich auf ein Lied einigen. Das erlebten wir bei diesem Konzert mehrmals. Die Reihenfolge ihrer Auftritte besprachen Axel, Christian und Willi kurz bevor es anfing. Jeder der Musikusse lauschte zudem aufmerksam und interessiert den Darbietungen seiner Kollegen.
Den Bühnenreigen eröffnete CHRISTIAN HAASE. Er spielte sich durch alte und neue Lieder seines Songkataloges. Natürlich stellte er uns viele seiner neueren Lieder vor. Angetan hatten es mir besonders „Irgendwo in Deutschland“ und „Bis die Zahlen fehlen“ vom „Album Nr. 6“. Das erste Lied zeichnet vom Text her so ein schönes Bild einer Kleinstadt oder eines Dorfes. Da erkenne ich so viel aus meiner Umgebung wieder. Vom holzhackenden Nachbarn, über die Burschen mit ihren Mopeds bis hin zum bellenden Schäferhund könnte HAASE auch gerade meinen Wohnort beschreiben. Auch wenn das Internet selbst auf dem Dorf mittlerweile kein Neuland mehr ist.
„Bis die Zahlen fehlen“, ist für mich ein großartiges Lied gegen die Regeln, die andere uns für unser Leben vorgeben wollen. Letztendlich sind wir aber doch allein für unser Leben verantwortlich und die althergebrachten Regeln sind oft miefig und mit dem Staub vergangener Jahre bedeckt. HAASE zeigt deutlich seine Sympathie für die Leute, die sich nicht von sämtlichen Regeln dirigieren lassen. „Er (sie) kennt die Regeln und bricht sie trotzdem. Ich würd‘s genauso machen wäre ich noch mal 14“. Er geht sogar weiter und singt, dass er bis zum Sankt Nimmerleinstag die Sterne zählen wird („Ich kenne die Regeln und brech‘ sie trotzdem. Ich werde so lange die Sterne zählen bis mir die Zahlen fehlen“). Für manchen scheint das Quatsch zu sein. Für Menschen mit Phantasie und Träumen bereichert so ein kleiner Moment wie dieses „Sterne zählen“ das Leben. Eine vermeintliche Spinnerei (zumindest in den Augen anderer) kann auch der Beginn von etwas Neuem/Großen sein.
„Im Käfig“ vom „Korrektur“-Album und noch weitere Songs waren von HAASE zu hören. Gefreut habe ich mich über eine lange nicht live gehörte Ballade vom Album „Bleiben“, welches ja aus dem Jahr 2004 stammt. „Als ob sie wüssten“ heißt das gute Stück. Wenn man so ein berührendes Lied hört, hängt der Himmel für den Hörenden auch voller Geigen.
HAASE erzählte zwischen den Liedern kleine Geschichten. Auch das kennen und schätzen wir an ihm. Nach einer geschätzten knappen Stunde (oder war es nur 45 Minuten?) verkündete er eine kurze Pause. Anschließend wechselte der Musiker aber seinen Platz und seine Rolle. Er wurde jetzt selbst zum Zuhörer.
Die nächste Runde Bühnenmugge übernahm AXEL STILLER. Der aus Chemnitz stammende und heute im Raum Dresden wohnende Sänger hat sich in den zurückliegenden Jahren großartig weiterentwickelt. Er hat sich salopp gesagt freigeschwommen und hat dazu jede Gelegenheit genutzt, öffentlich zu spielen, die sich im bot. Von den offenen Bühnen, über Gastauftritte, Kneipenmusik, Solo- und Bandauftritten hat er alles mitgenommen, was im half sich als Künstler zu entwickeln. STILLER trug uns eigene Lieder wie „Nachtfalter“; „Wenn du nicht da bist“ oder „Die Bäckerei“ vor. Hängen geblieben sind bei mir auch Textfetzen wie „Sie ist ein kleines blasses Mädchen … Es ist ein schmaler Grat zwischen Wahnsinn und Genie“ (aus dem Lied „Wahnsinn und Genie“) Dazu gab es auch einige GUNDI-Perlen in AXEL STILLER-Versionen.
Auch er plaudert zwischen seinen Songs. So verriet er uns, dass er mit weiteren Musikern eine Band gegründet hat, welche sich LINDA UND DIE LAUTEN BRÄUTE nennt. Wer erinnert sich bei so einen Bandnamen nicht an das Lied „Linda“ von Gerhard GUNDERMANN? Er schrieb es für seine Tochter Linda und darin kommt neben dem Namen Linda auch noch die Zeile „aber du bist so ‘ne laute Braut“ (veröffentlicht 1993 auf dem Album „Der 7. Samurai“) vor. Der Name ist hier ganz bewusst gewählt, denn die von GUNDI dereinst besungene Linda ist jetzt Mitglied von LINDA UND DIE LAUTEN BRÄUTE.
Da fließt also praktisch auch irgendwie GUNDIs Blut in der Kapelle. Neben Linda und Axel gehören unter anderem auch noch Musiker von SCHNAPS IM SILBERSEE und HASENSCHEIßE zu dieser Formation. Da können wir schon mal gespannt sein, wie die Lieder von GUNDI und die Songs, welche die Bandmitglieder neu schreiben oder aus ihrem bisherigen Fundus beisteuern, live klingen werden.
AXEL STILLER machte die Bühne dann frei für WHYSKER (Willi Papperitz). Was lange währt, wird endlich gut. Vor ein paar Jahren empfahl mir jemand das Duo DIE FEIGEN BLÄTTER wärmstens. Die Truppe würde richtig gute (Folk-)Mugge und damit Stimmung in jeden laden und auf jedes Fest bringen. Willi ist der Sänger des Duos. Bisher langte es bei mir weder zu einem Besuch beim Duo noch bei WHYSKER. Wir sind uns lediglich beide mal als Gäste bei einer Veranstaltung begegnet. Ich glaube, das war auf dem Kunsthof Mockethal.
PAPPERITZ ist sehr vielseitig. Er singt nicht nur für Erwachsene und Kinder, sondern er moderiert und organisiert auch Veranstaltungen. Unter anderem arbeitet er auch im Vorstand des örtlichen Kulturvereins in Pesterwitz mit, welcher unter anderem auch das jährliche Dorf- und Weinfest organisiert. Ich habe übrigens bei dieser Feierlichkeit im vergangenen Jahr ein Konzert von NORDSTERN gesehen. Seine Organisationshände WILLI hat aber auch bei der Whiskymesse oder beim Westhangfest in Dresden drin. Er kümmert sich dort um den kulturellen Rahmen, die Technik und die Moderation.
Willi „WHYSKER“ Papperitz hat mich in der „Alten Feuerwehr“ an diesem 16. Februartag des Jahres 2019 mit seiner sympathischen Art und seiner Musik ganz schnell eingefangen. Ich bin nachdem ich WHYSKER auf der Bühne erlebt hatte und ihn anschließend auch noch kurz gesprochen hatte, sofort ins Lager der Begeisterten gewechselt.
Was mich sofort vom Hocker riss, war WHYSKERs rauchige, angeraute und warme Gesangsstimme. Der Kerl sang so, als wenn er nicht nur die kulturelle Umrahmung der Dresdner Whiskymesse organisiert, sondern dort, bei weiteren Whiskymessen im Land und auch bei sämtlichen Whisky-Verkostungen im Umkreis von 200 Kilometern erster Verkoster wäre und als ob er außerdem jeden Tag mit dem edlen Gesöff gurgeln würde.
Er präsentierte uns hauptsächlich Lieder von seiner im letzten Jahr erschienen Digitalscheibe „In die Ferne“. Das Album gefällt mir sehr gut und auch live kommen die Lieder super rüber.
Wir hörten in Cossebaude also Lieder, die aus dem Leben gegriffen sind und Themen behandeln, die eigentlich jeden von uns betreffen können und berühren. So sang er über eine stundenlange, einsame Autofahrt („Meine Wege“) oder über den Obdachlosen, der einsam, frierend und unbeachtet durch die Straßen irrt („Einsamer Mann“). Mein lieber Mann, das ging bis tief in die Seele, was der Typ da sang.
Aber WHYSKER ist keiner, der den Oberlehrer mimt oder ständig mahnend und warnend den Zeigefinger hebt. Er kann Probleme und Beobachtungen auch ganz gut in witzige, ironische Lieder verpacken. Passend zum NSA-Skandal sang er in „NSA“ über Fragen, die ihn alltäglich beschäftigen und durch diesen amerikanischen Geheimdienst sicher beantwortet werden können. Auch der „Digitalsuizid“ geht in die humorvolle Richtung und behandelt doch ein ernstes Thema, nämlich die Auswüchse der heutigen Netz- und Medienwelt mit Facebook & Co.
Mit zwei bei anderen Künstlern ausgeborgten Liedern überraschte mich WHYSKER völlig. Die eine Nummer hieß „Der König“ und stammt eigentlich vom Oberwiesenthal-Kanadier DRIFTWOOD HOLLY und das andere Lied kam aus der Hitschmiede SANTIANO und hieß „Seine Heimat war die See“. Auch das gefiel mir ausgesprochen gut.
Der Abend ging weiter mit einem munteren, und einer Session ähnlichen Bäumchen-Wechsel-dich-Spiel. Die Musiker spielten zu weit, zu dritt und wechselten sich auch gesanglich ab. Da war natürlich auch unser Freund GUNDI ein Thema. Bei diesem gemeinsamen Musizieren war beispielsweise auch „Alle oder keiner“ zu hören. Selbstverständlich sangen auch die Gäste mit. Das war eine lockere Feierrunde. Ganz kurz resümierend schreibe ich an dieser Stelle einfach schön wars.
Ich klinkte mich dann zu nächtlicher Stunde irgendwann unauffällig aus und machte mich vollgepackt mit schönen Eindrücken und Erinnerungen sowie beladen mit einigen frisch erworbenen Digitaltonscheiben (CD) auf den Heimweg.
Herzlichen Dank an den Organisator Steffen Kludig und seiner Helfer, ein ebenso herzlicher Dank geht aber auch an die 3 Musiker und die Gäste. Alle zusammen haben wir diesen Abend irgendwie einzigartig gestaltet.
Gruß Kundi
RE: HAASE, STILLER und WHYSKER 16.02.19 Dresden
in Konzertberichte 2019 und älter 17.03.2019 15:29von SN-Nittel • | 329 Beiträge | 724 Punkte
Hallo Kundi und Gemeinde
Ich finde es richtig gut, das es noch solche Typen gibt, die ihre Gitarre einfach auspacken und solche Lieder singen und spielen und sich einige Zuhörer finden.
Ob Neues ob Altes, Gundermann oder selbst geschrieben, solche Musikabende sind klein aber besonders schön.....und mit viel Gefühl.
Danke für Bericht
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