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Hoffest 3.0 mit el Paniko und Twister am 18.08.18 in Meinersdorf
Hoffest 3.0 mit el Paniko und Twister am 18.08.18 in Meinersdorf
in Konzertberichte 2019 und älter 12.09.2018 05:24von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Momentan bin ich beruflich und familiär sehr angespannt. Deshalb dauert hier manches auch länger. Aber aufgeben gibt es (noch lange) nicht
Für diesen Bericht von einer Privatveranstaltung habe ich mir selbstverständlich das Einverständnis von Gastgeberin und Band geholt.
Ursprünglich feierten ein paar Leute im Erzgebirge ganz privat Mitte August immer den Geburtstag einer guten Freundin. Da das Geburtstagskind und ihr Freund auch Mitglieder einer Rockband sind, gab es da auch immer mal etwas Musik. Dieses kleine Fest blieb privat, wurde aber immer größer und mauserte sich neben der Geburtstagsfeier zu so einer Art Treffen von Familienmitgliedern, Musikern, engen Freunden, Fans und Unterstützern. Diese jährlich wiederkehrende Feier nennt sich mittlerweile Hoffest und am 18. August 2018 ging Hoffest 3.0 über die Bühne.
Diese Veranstaltung wird ganz bewusst nicht öffentlich beworben und publik gemacht. Im Tourplan ist sie zwar ausgewiesen, jedoch expliziert als Privatveranstaltung gekennzeichnet. Es ist ein Abend bei dem der oben genannte Personenkreis tatsächlich mal Zeit für gemeinsame Gespräche, Spaß, den einen oder anderen Drink und natürlich kommt die Musik auch nicht zu kurz. Dieser enge Kontakt ist Geburtstagskind und Band nicht nur wichtig, sondern Herzensangelegenheit. Mittlerweile kann ich das ganz gut beurteilen, denn ich bin ja nun auch schon seit April 2016 immer wieder auf mit el Paniko und dem Katastrophenorchester auf UDO LINDENBERGs Spuren und das ausgesprochen gerne.
Mich begeistert die authentische Bühnenshow, die musikalische Herangehensweise, die augenzwinkernde Show und diese Hingabe, mit der diese Truppe aus dem Erzgebirge bei ihren Konzerten bis zu 3 Stunden lang Gas gibt und jeden Saal oder jedes open air-Gelände zum Kochen bringt. Die Fans werden dabei ganz wunderbar mitgenommen, wenn Heiko Weiß als el Paniko und das Orchester mit tatkräftiger Unterstützung und Betreuung der „Band-Doktorin Doris Zisch“ über den LINDIschen Schaffens-Ozean schippern.
Bei el Paniko und das Katastrophenorchester ist jede Mugge anders, denn immer wieder unterstützen auch enge Freundinnen/Freunde die Band auf der Bühne. Sie werden für ein paar Minuten zu Gerhard Gösebrecht, Bodo Ballermann, dem alte Käpt'n Piet, zu Johnny Controlletti“, zum Mädchen mit dem Cello, zur leichten Dame von der Reeperbahn und anderen Personen. Die Band nennt diese Akteure auch liebevoll ihren Zirkus. Ob Rocktheater, Rockrevue oder Rockzirkus ist eigentlich egal, auf jeden Fall ist die ganze Show immer wieder schön bunt.
Doch über die Mugge möchte ich diesmal gar nicht so ausführlich schreiben. Der Abend auf einem ehemaligen Fabrikgelände war bestens vorbereitet. Vor einer Halle köchelte eine Gulaschkanone, aus der es verführerisch duftete. Später wurde auch noch ein Grill angeworfen. Im Gebäude wartete bereits ein Schankwagen mit feinen gehopften und nicht gehopften Kaltgetränken. Auch die Rotkäppchen-Sektflaschen und der Eierlikör fehlten selbstverständlich nicht. Ein paar Biertischgarnituren luden ebenfalls zum Verweilen ein.
Schnell kamen die Leute miteinander ins Gespräch. Die Frage wer bist denn du und was hast du mit der Band zu tun wurde an diesem Sommerabend sicher nicht nur einmal gestellt. Das Veranstaltungsklima war ganz locker und entspannt. Kinder tobten über den Hof, die Leute waren heiter und beschwingt. Ohne Zeitdruck und ohne straffen Bühnenplan konnten sich auch die Musiker ins Getümmel stürzen. Das taten sie gerne und ausgiebig. Zeit für einander zu haben und sie sich auch ganz bewusst zu nehmen, war sicher das Schönste in dieser Feierrunde.
Ganz ohne Musik ging es freilich auch nicht. Aber die Kapelle ging es ganz bewusst ein paar Nummern kleiner als üblich an. Die Instrumente und die Anlage wurden zu ebener Erde aufgebaut. Es gab nur etwas buntes Standlicht zur Unterstützung und auch die Showeinlagen des bandeigenen Zirkus blieben diesmal außen vor. Wenn man es ganz genau nimmt, traten sogar 2 Bands an diesem Abend auf, nämlich el Paniko & das Katastrophenorchester und die Coverband Twister. Letztgenanntes Ensemble ist sogar ein paar Jahre älter als die Lindenberg-Show. Der Personal-bestand der beiden Formationen ist jedoch nahezu identisch. Lediglich Kristian Kaiser (der auch noch bei Radiophon aus Dresden spielt) war bisher noch nicht im Line-up von Twister vertreten. Ich meine, mich dunkel zu erinnern, dass Kristian sowieso erst seit dem Jahr 2016 (wieder?) beim Katastrophenorchester in die Tasten greift.
Im Prinzip ist el Paniko & das Katastrophenorchester ein Wunschkind der Twister-Musiker und das feiert im nächsten Jahr mittlerweile auch schon seinen 15. Geburtstag. Dieses Jubiläum wird am 30. März 2019 im Chemnitzer Luxor-Palast groß gefeiert. Ich denke, dass es dort eine besondere el Paniko-Show mit vielen Überraschungen geben wird.
Sänger Heiko Weiß, Lead-Gitarrist Stanislav Březňák, Drummer Mario "Wolle" Wolf die Keyboarder Kristian Kaiser und Christian Riesche sowie Gitarrist Winfried Richter gingen auf der Hofparty 3.0 diesmal ersatzgeschwächt ins musikalische Party-Rennen, denn der Stamm-Bassist Finn Weber war leider verhindert. Die dicken Tiefton-Saiten wurden daher abwechselnd von Winfried und Kristian bedient. Da das an diesem Abend gespielte Programm zweigeteilt war (erste Hälfte LINDENBERG-Songs, zweite Hälfte Coverrock querbeet), kann man das auch als Auftritte beider Bands (el Paniko & das Katastrophenorchester, Twister) sehen.
Zuerst schipperte der katastrophalorchestrale el Paniko-Rockliner munter, frisch und fröhlich über den LINDIschen Schaffensozean. Das war sowieso die beste Mugge, welche man auf dieser Hofparty spielen konnte, denn Musiker, Freunde, Fans und Unterstützer stehen ja alle auf die Lieder der PANIK-Nachtigall aus Gronau. Naturgemäß kam deshalb auch schnell gute Stimmung auf. Alle hatten ihren Spaß und niemandem, schon gar nicht den Musikern, stand diesmal die Zeit im Rücken.
„Ich mach mein Ding“, Reeperbahn“, „Plan B“, Horizont“ und noch viele andere Liedperlen kullerten mit ihren Tönen durch die Halle. Es wurde getanzt, gelacht, geklatscht und mitgesungen, dass es die helle Freude war.
Mein ganz persönlicher LINDENBERG-Gipfel war diesmal wieder mit „Durch die schweren Zeiten“ erreicht. Das Lied ist einfach riesig. Es spricht mich jedes Mal neu an und das auf emotionalste Weise. Der Text und die Melodie glätten oder mindern so manche Lebensdelle in Seele und Verstand. Frontmann Heiko Weiß interpretierte diese Nummer wieder einfach großartig. Da war nichts von übertriebenem Pathos oder von sinnlosem Abkupfern zu spüren. Der Kerl hat das Lied einfach richtig verstanden, verinnerlicht und für sich auch angenommen.
Eine ausgiebige Pause gab allen Beteiligten dann die nächste Möglichkeit zu quatschen, zu klönen und so menschlich auch näher aneinander zu rücken. Mit sympathischen Menschen, einem Bier in der Hand und mit viel Zeit im Rücken kann man bekanntlich ganz treffliche Gespräche führen.
Da el Paniko & das Katastrophenorchester mittlerweile sehr erfolgreich deutschlandweit auftritt, ist das Twister-Projekt etwas mehr in den Hintergrund gerückt. Deshalb waren die Jungs in Meinersdorf selbst gespannt, ob sie auch das noch draufhaben.
Natürlich hatten sie es noch drauf und so coverten sich die Männer locker und flockig durch die Rockgeschichte und auch ein wenig durch die eigene Geschichte. Der gute alte Klaus Lage -Hit „1000 und 1 Nacht (Zoom!)“ sowie die „Ein Kompliment“ von den Sportfreuden Stiller waren die ersten bekannten Songs, die nach der Pause erklangen.
Man merkte schon sehr deutlich, dass diese Veranstaltung ein echtes Heimspiel war, denn es ging trotz des anderen Liedgutes ohne Stimmungsabbruch ausgelassen weiter. Viele Lieder wie „New York Groove“ von Hello, „Fox on the Run“ von SWEET oder Bob Marley’s „I shot the Sheriff“ sind ja richtige Gassenhauer und gerade unsere Generation verbindet damit auch viele Erinnerungen. Das war schon alles okay.
Aber mein Herz schlug erst bei „“Far far away“ den Takt der Musik so richtig mit. Alter Falter, wie ich dieses Lied liebe, kann sich keiner vorstellen. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich diesen Refrain in meinem Leben schon je nach Stimmung laut und ausgiebig mitgegrölt oder leise mitgesummt habe. Das Stück stammt immerhin aus dem Jahr 1974. Damals war ich zehn Jahre alt. Monate später hieß es auf dem Schulhof immer öfter: magst du SWEET oder SLADE? SWEET war zu dieser Zeit die falsche Antwort, obwohl wir deren Songs auch hörten. Ich war damals also SLADE-Fan und ich mag die Hits der Truppe auch heute noch.
Über DEEP PURPLE könnte ich auch ins Schwärmen geraten. Ich lasse es jetzt lieber, aber erwähne gerne, dass Twister auch „Smoke on the Water“ intonierte.
Natürlich gab es in beiden Programmteilen noch einige Songs mehr auf die Lauschlappen, aber ich wollte ja gar nicht viel über die Livemusik schreiben und deshalb beende ich den Report an dieser Stelle auch.
Es sollte noch eine lange Nacht in Meinersdorf werden. Ich habe mir sagen lassen, dass die letzten Feierwilligen erst aufgaben, als es hell wurde. Da lag ich aber schon lange in meinem Bett und schlief den Schlaf der Gerechten 😉
Gruß Kundi
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