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IM BETT MIT UDO am 12. Oktober 2019 in der Kleinkunstbühne Q24 Pirna
IM BETT MIT UDO am 12. Oktober 2019 in der Kleinkunstbühne Q24 Pirna
in Konzertberichte 2019 und älter 19.10.2019 19:01von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Wenn ich unterwegs zu einem Konzert bin, denke ich gerne und viel über meine Erwartungen und die betreffenden Künstler (sofern sie mir bereits bekannt sind) nach. Diese mentale Vorbereitung auf die Mugge nenne ich gerne auch schon mal meine Hausaufgabenstunde. Ich liebe diese Minuten oder Stunden mit meinen eigenen Erinnerungen und Gedanken auf der Strecke zu einer neuen Bühnenrandmission.
Der vergangene Sonnabend stand in dieser Hinsicht im Zeichen von UDO LINDENBERG und der Coverband IM BETT MIT UDO. Die Jungs spielten nämlich im „Q 24“ zu Pirna.
Mein erster Gedanke betraf die Namensgebung der Band. IM BETT MIT UDO, was für ein schöner, ungewöhnlicher und phantasieanregender Name für eine LINDENBERG-Cover-Band. Ich hatte diese Combo in der Vergangenheit schon mehrmals erleben dürfen und freute mich wie Bolle auf das Wiedersehen und auf das Wiederhören. Doch bald entglitten mir meine eigenen Gedanken. Sie machten sich auf den Weg durch meine Denkstube und wühlten sich durch meine Erinnerungen, Gefühle und Gedanken zum Thema UDO LINDENBERG.
Ich stieg schon als junger Bengel mit UDO ins Bett. Nein, nicht was ihr vielleicht denkt! Ich meine nur seine Musik, die ich damals oft von meinem Kassettenrecorder hörte, manchmal auch im Bett. UDO war einfach einer der Größten für uns. LINDENBERGs Schallplatten wurden in unseren Kreisen wie Goldstaub ge- und behandelt. Seine Original-Alben aus dem Westen waren äußerst rar. Sie wurden von ihren Besitzern gehütet wie Schätze und nur ganz selten wurden sie unter Freunden vertickt. Wenn jemand sich von so einer Langrille trennen wollte, musste man als Käufer schon ein paar Scheine hinblättern. Preise von 200 oder 250 Mark der DDR waren da die übliche Messlatte.
Natürlich wurden die Lieder von Freund zu Freund auf die "Kofferheulen" mit Kassettenteil überspielt und ebenso weitergereicht.
Etwa 1983 erschien bei AMIGA eine Lizenz-LP mit Liedern des großen Panik-Experten. Natürlich war diese Scheibe Bück dich-Ware. Wer dieses Album erwischte, durfte sich glücklich schätzen. Dieses zusammengestellte Album war trotzdem nur wie ein Tropfen auf den heißen Stein für die Fans, denn UDOs andere Schallplatten blieben natürlich außen vor.
Was machte den Gronauer UDO LINDENBERG eigentlich so einzigartig? Die Antwort ist nicht in ein Wort oder einen Satz zu packen. Das hier wird also wieder mal eine etwas längere Darlegung von mir. So, damit habe ich schon mal gewarnt
Der Wortakrobat UDO war unangepasst, musikalisch war bei ihm alles von der Ballade bis zum Hardrock-Kracher zu hören und er sang in unserer Muttersprache. Zumindest im Westteil war er damit damals ein Vorreiter. Man kann auch sagen, dass LINDENBERG mit seinem Wortwitz, seinen Wortneuschöpfungen die deutsche Sprache revolutionierte und entkrampfte. Das gilt übrigens für beide deutsche Seiten. Der Mann sang einfach über Themen, die uns interessierten und mit Worten von der Straße, die jeder versteht.
LINDENBERG mischte sich in die Gesellschaft ein, er war ein Friedensaktivist und Freidenker. Manchmal kam er uns auch ein bissel durchgeknallt vor, aber das machte ihn uns insgesamt noch sympathischer. Dass unsere Politikerkaste ein sehr gespaltenes Verhältnis zu ihm hatte, machte ihn auch nur noch interessanter für uns.
LINDENBERG war und ist Kult, besonders im Osten der gesamtdeutschen Republik. Das Verhältnis von UDO zu seinen Fans im Arbeiter- und Bauern-Staat (später die 5 neuen Bundesländer) war immer besonders innig und herzlich. Er war gefühlt ein Kumpel oder sogar ein Bruder, der auch aus der Ferne immer zu uns hielt. UDO war mit seinen Liedern immer und in allen Lebenslagen für uns da. Ob Songs zum Thema Herz, Schmerz und dies und das, oder Lieder zu den großen Fragen der Menschheit – LINDENBERG wusste Rat, motivierte, spendete Trost und/oder baute dich wieder auf.
Unsere Freizeitvergnügungen wie Zelten, Feten/Partys, abendliche Treffs mit der Clique oder Diskos waren ohne LINDENBERG-Lieder eigentlich undenkbar.
Als Lindenberg am 25. Oktober 1983 bei einem FDJ-Friedenskonzert im Palast der Republik spielte und das sogar im DDR-TV gezeigt wurde, trug ich bereits Uniform und diente beim VEB Landesverteidigung, Abteilung Grün. Als Udo bei seinem Auftritt im Palast der Republik unter anderem von einer fest zugesagten DDR-Tournee sprach, hatte ich die Hoffnung ihn mal live erleben zu können.
Wir konnten damals erleben, dass sich ein LINDENBERG aber nicht ködern und/oder verbiegen lässt. Seine legendäre Ansage im PdR, dass wir keine Raketen und zwar weder Pershing/noch SS 20 in der DDR sowie in der BRD haben wollen, ist ein Beispiel dafür. Das entsprach so gar nicht den Vorstellungen unserer Staatsfunktionäre und unser UDO war mit diesen Worten bei den ostdeutschen Genehmigungsbehörden gleich wieder durchgefallen. Später wurde die versprochene DDR-Tournee auch von offizieller Seite abgesagt.
Bis ich den Kerl endlich mal live erleben konnte, musste ich aber noch 10 bis 12 Jahre warten.
Unvergessen sind für mich auch unsere LINDENBERG-Abende in der Kaserne mit verbotenem Kassettenrecorder und ebenso im Objekt verbotenen Alkohol. Mit dem Abstand von mehr als 30 Jahren und dem Wissen von heute staune ich immer wieder, dass das damals möglich war und auch noch ohne Folgen blieb. War wohl doch nicht so mit der flächendeckenden und lückenlosen Überwachung durch die dafür zuständigen Organe von Horch, Guck und Greif.
Das erste Buch, welches ich nach der Grenzöffnung 1989 im goldenen Westen kaufte, war die Lindenberg-Biografie "El Panico", die ich in einem Bertelsmann-Buchladen in Kronach kaufte. Die Verkäuferin oder der Verkäufer dieses Buchclubs hatte gemerkt, wie ich „armes Zonenkind“ nach dieser auch noch schön in Folie verpackten Schwarte gierte und veräußerte mir das gute Stück wohl aus Mitleid ohne Mitgliedsantrag für den Bertelsmannclub. Jedenfalls bin ich noch heute dankbar, dass ich diesen begehrten Lesestoff damals ohne Clubmitgliedschaft erwerben konnte.
Auch meine ersten originalen Lindenberg-Tonträger erwarb ich in den spannenden Wochen nach der Grenzöffnung im Westen.
Es war viele Jahre ein (unerfüllbarer) Traum für mich LINDENBERG jemals live zu sehen. Nach der Zeitenwende habe ich die Nachtigall aus Gronau nun drei Mal bei Konzerten erlebt (Mitte der 90er bis zur Jahrtausendwende). Das waren drei besondere und sehr emotionale Muggen für mich. Zum Beispiel die "Belcanto-Tour"(1997/1998?) mit dem Filmorchester Babelsberg im Kulturpalast Dresden oder die erste Tour mit dem wiedervereinigten Original-Panikorchester in der alten Eissporthalle zu Dresden (1996) werde ich immer in sehr guter Erinnerung behalten. Diese unwahrscheinlichen Gefühle, welche ich bei meiner ersten UDO-Mugge hatte, kommen so sicher nie wieder. Es war fast so, als wenn man von einem lange vermissten Bruder umarmt wird.
Gehofft hatte ich danach immer, dass LINDENBERG noch mal einen medialen und kommerziell erfolgreichen Höhenflug antreten wird. Dass er ab dem Jahr 2008 durchgehend bis heute und noch andauernd die deutsche Musikszene noch mal so kräftig und erfolgreicher als je zuvor aufmischen würde, habe selbst ich nicht geglaubt. Damit ist der Panikpräsident sogar zu Deutschlands Rockkönig aufgestiegen. Der 73jährige Künstler sitzt nun unangefochten und völlig zu Recht auf diesem Thron. Ich denke, man kann mit UDO selbst und auch mit einigen Überraschungen von ihm in der Zukunft noch rechnen.
Pirnas Kleinkunstbühne „Q24“ empfing mich mit offenen Türen und 3 Leuten des Vereins am Einlass. Das Trio erledigte arbeitsteilig Kassierung des Eintrittsgeldes, Aushändigung der Eintrittskarte, Kontrolle und Entwertung der Karte durch Ab- bzw. Einriss derselben. Bei so einer Organisation konnte ja nichts mehr schiefgehen. Wir hatten gemeinsam Spaß an dieser Aktion.
Der Veranstaltungsraum war mit Tischen und Stühlen eingerichtet. Das nennt sich hier Clubbestuhlung und bietet ungefähr 80 bis 100 Gästen Platz. Um die 80 Leute mögen es am Ende auch gewesen sein. Immerhin fand ich in der ersten Reihe trotzdem noch einen Sitzplatz.
Die Männer vom IM BETT MIT UDO betraten gut gelaunt die Bühne und sie nahmen ihre Sitzplätze ein. Ihr Programm trägt ja den Untertitel „LINDENBERG-Songs geschüttelt, gerührt und sensationell anders im Bann der Akustik“. Vor allem die Stecker von E-Gitarren und E-Bass hatten die Musiker gezogen. So wurde es dann auch ein Abend der eher leiseren Klänge. Einige der schönsten LINDENBERG-Songs wurden vom Staub der Zeit und den Lärm der verstromten Saiteninstrumente befreit und erstrahlten so klanglich in neuer Schönheit. LINDENBERGs Lieder sind zeitlos und sie vertragen auch verschiedene Arrangements.
IM BETT MIT UDO haben sich lange mit dem Songkatalog der Paniknachtigall beschäftigt. Liebevoll, einfallsreich und mit dem gebotenen Respekt haben sie seit der Bandgründung immer wieder mit den Originalliedern gearbeitet, sie um arrangiert, mit ihren eigenen Ideen und verschiedenen Musikstilen gespielt bis dieser neue, sympathische Musikcocktail herauskam, den wir auch in Pirna hören durften.
Dieses Vermischen und Verknüpfen von UDO-Vorlagen mit lateinamerikanischen, karibischen oder gar russischen Klängen löste doch so manchen überraschten Blick und genauso viele lächelnde Münder aus. Hier hörte man mal eine federleichte Gitarrenmelodie als Einleitung, dort klimperte überraschend das Piano und beim nächsten Lied hörte man als Anfang ein paar Takte vom Schlagzeug. Ich meine mich auch an swinghafte und ordentlich groovende Momente zu erinnern.
Der Auftaktsong des Konzertes war „Plan B“ von LINDENBERGs letztem Studioalbum „Stärker als die Zeit“. Später folgte irgendwann auch noch "Ich mach mein Ding". Die Band verzichtete also auch nicht auf aktuelleres Songmaterial.
In meiner Jugend war „Gegen die Strömung“ ein sehr beliebter LINDENBERG-Titel. Er erschien im Jahr 1981 auf der LP „Udopia“. Gott, was haben wir dieses Lied früher inbrünstig mitgesungen oder mitgebrüllt, wenn wir es hörten. Aber der Text sitzt auch heute noch ganz gut, wie ich beim Mitsingen in Pirna merkte.
„Ein Herz kann man nicht reparieren“ wurde gemeinsam von UDO mit Annette und Inga Humpe geschnitzt. Das Lied hat nun auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Die Nummer erschien 1981 auf der Scheibe „Ich will dich haben“. Das war seinerzeit eine ziemlich gute Scheibe, die sowohl rockige als auch balladeske Songperlen enthielt. Damals waren die blutjungen Panik-Söhne Hauden und Lukas (Kieran Hilbert und Lukas Hilbert) in LINDENBERGs Band und beteiligten sich auch am Schreiben diverser Lieder.
Diese 5er-Kombo mit ihren eigenständigen Versionen live zu erleben, ist (fast) wie ein 5er im Lotto. Die Musikalität und die Spielfreude der 5 Herren sind berauschend. Auch der augenzwinkernde Humor ist deutlich sicht-, spür- und hörbar. Sänger Stefan Ziehm, Basser Henry Walter, Thomas Glatzer (Gitarre, Piano) Gitarrist Holger Jagsch (spielte auch Djembe) und Moritz Schubert (Schlagzeug, Cajón) investierten im Laufe der Jahre jede Menge Herzblut in ihre musikalische LINDENBERG-Geschichte. Das war offensichtlich.
Wenn das Lenin wüsste, was UDO LINDENBERG anno 1985 auf der LP „Radio Eriwahn“ mit dem Lied „Moskau“ verbrochen hat. Wenn der 1924 verstorbene große Revolutionär Humor gehabt hat, hätte er die Nummer sicher mit einem Lächeln quittiert. Sonst hätte uns UDO vielleicht Pech gehabt und nie in der Sowjetunion gesungen: Abgesehen davon, war dieser Text im Jahr 1985, also in der Zeit des Kalten Krieges, für viele Staatsfunktionäre der besten und größten DDR der Welt die reinste Provokation.
Textstellen wie „Moskau ist 'ne Wahnsinns Halli Galli Stadt, die mir wie ein Hammer an die Mütze fliegt. Und Olga von der Wolga schwebt über'n Roten Platz bis die Sichel sich verbiegt“, Dann sind wir mit den Genossen durch die Kneipen geschossen…“oder „und wie sie mich küsste, wie Olga mich küsste, mich Kapitalist Imperialist, wenn das Lenin wüsste“ zaubern mir auch heute noch ein Lächeln ins Gesicht.
Der Kundi-ge LINDENBERG-Anhänger und –versteher ist auch fast 25 Jahre danach noch immer begeistert von diesem originellen und humorvollen Text. Auch dieses Lied trug dazu bei, dass der am 17. Mai 1946 geborene musikalische Sohn von Hermine und Gustav Lindenberg zur Legende wurde.
Wenn Lenin dann noch wüsste, was die Herren von „IM BETT MIT UDO“ mit dem Lied „Moskau“ zusammen mit einer russischen Volksweise („Katjuscha“) und einer Pelzmütze (in Fachkreisen BÄFo genannt) anstellten, wäre der Ofen wohl aus gewesen. Das Stück und die Darbietung machten im Q 24 wieder einen Heidenspaß.
Es wurde stimmungsmäßig immer heißer im gesamten Schuppen. Die Band gab alles. Ich war aber ebenso erfreut, dass das Publikum so gut mitmachte.
Frontmann und Sänger Stefan „Hanny“ Ziehm ist ein Mann mit Entertainer-Qualitäten. Er versteht es, das Publikum wirklich zu unterhalten. Wie ein Zirkusdirektor in der Manege, hielt er auf der Bühne alle Fäden der Show in der Hand. Bei seinen erzählten Geschichten aus der Kindheit, zum Beispiel wie er als Kind an der Musikschule für die Geige ausgewählt wurde, hatte er die Lacher auf seiner Seite. Als er dann bei „Rudi Ratlos“ tatsächlich zur Geige griff und dieser auch noch brauchbare Töne entlockte, war die Überraschung groß.
Übrigens hat man an Hanny auch gesehen, dass Singen nicht nur Freude macht, sondern harte Arbeit ist. Nach wenigen Minuten war er das erste Mal an diesem Abend völlig durchgeschwitzt. Es sollte auch nicht das letzte Mal sein, denn im zweiten Konzertteil (nach der Pause) machte er mit vollem Einsatz weiter. Stefan sang nicht nur mit den Stimmbändern, sondern mit vollen Körpereinsatz. Seine Hände und Arme sowie sein Gesicht schienen während des Vortragens von Liedern optisch ganze Geschichten zu erzählen.
UDO himself gibt ja gerne den harten Rocker. Aber wir alle wissen auch, dass er ein überragender Balladensänger ist. Keiner kann so ergreifend über Herzensangelegenheiten 8aber auch andere Probleme) singen, wie der Meister mit Hut und Sonnenbrille. Viele seiner Erfolgslieder sind deswegen ja auch Balladen. Deswegen ist es auch nicht verwunderlich, dass wir von IM BETT MIT UDO auch mit immergrünen Balladen-Gassenhauern wie „Bis ans Ende der Welt“, „Ich lieb dich überhaupt nicht mehr“ oder mit der schönen Nummer über eine frustrierte und unbefriedigte Hausfrau „Sie ist 40“ im zarten Akustiksound verwöhnt wurden.
So zog ein Lied nach dem anderen seine Kreise in unseren Gehörgängen und in unseren damit verbundenen Erinnerungen. Bei Udo-Liedern habe ich so viele Erinnerungen an Ereignisse, Erlebtes und Erfahrenes, dass ich fast mein ganzes Leben mit Lindenberg-Liedern beschreiben kann.
Seit vielen Jahren zähle ich „Leider nur ein Vakuum“ von der 1974er Langspielplatte „Ball Pompös zu meinen Lieblingsliedern. Das Lied beschreibt ja auch irgendwie das Leben eines Muggenpilgers, Konzertnomaden, Konzertgängers. Das erinnert mich an unsere MONOKEL-Hymne „Bye bye Lübben City“. LINDENBERGs „Vakuum“ ist für mich schon immer das westdeutsche Gegenstück dazu gewesen. Eigentlich waren wir Fans auf beiden Seiten der uns einst trennenden Grenze gar nicht so verschieden waren. Stefan und seine Mannen haben diese Nummer so schön ergreifend und herzerweichend zelebriert, dass ich jetzt hier von einem ganz großen „Hör-Kino“ schreibe.
Selbstverständlich waren das jetzt nicht alle Lieder des Abends. Aber irgendwann muss auch ich für diesen Bericht ein (Schreib-) Ende finden. Das hier soll ja kein Buch werden. Deswegen seien als Beispiele hier noch „“Cello“, Horizont“, „Andrea Doria“ und „Club der Millionäre“ genannt.
Zwei musikalische Sahneschnittchen hatten sich die IM BETT MIT UDO-Gefährten für die auch als Zugaben bekannte Nachspielzeit aufgehoben.
Zuerst stellten sie „Unterm Säufermond“ gehörig auf den musikalischen Kopf. Aus der traurigen Ballade eines einsamen Säufers wurde so eine wütende und aggressive Polka. Da holst du als Zuhörer und außerdem Liebhaber des Originalliedes im ersten Moment automatisch erstmal tief Luft und fragst dich, was da auf der Bühne gerade abgeht. Aber dieses Stück war so fabelhaft anders und vielleicht sogar genial, dass es seine Wirkung nach den ersten Schrecksekunden entfaltete, und zwar mit voller Wucht.
Bei „Wir wollen doch einfach nur zusammen sein“ (auch bekannt als „Mädchen aus Ost-Berlin“) erlebten wir eine besondere Form der Vereinigung. Die sich IM BETT MIT UDO tummelnden Musiker vereinigten nämlich LINDENBERGs Song aus dem Jahr 1973 mit der 2 Jahre zuvor erschienen Sensationsnummer Stairway to Heaven“. Das ging mit dem bekannten Vorspiel der LED ZEPPELIN-Nummer los und endete an einer Stelle mit dem Gesang des LINDENBERG-Textes zur Melodie von „Stairway to Heaven“. Leute, ich schwör euch, da bekommt ihr beim Zuhören feuchte Augen so schön klingt das.
Nachdem die 5 Musiker ihr Tagwerk auf der Bühne verrichtet hatten, konnten sie noch den herzlichen und langanhaltenden Schlussapplaus der begeisterten Gäste des Q24 entgegennehmen. Meiner Meinung nach waren die zurückliegenden 2,5 Stunden absolute Sternstunden für den organisierenden Verein der Kleinkunstbühne, für das Publikum und für die Band sicher auch.
IM BETT MIT UDO ist mit anderen LINDENBERG-Coverbands überhaupt nicht zu vergleichen. Das ist auch gut so. Aber, wer mal eine andere Art und Weise der Auseinandersetzung mit LINDENBERGs Liedern und eine andere musikalische Umsetzung erleben möchte, schaut sich neben UDO LINDENBERG und/oder eurer Lieblings-UDO-Coverband (bei mir ist es EL PANIKO & DAS KATASTROPHENORCHESTER) ruhig mal UDOs Bettgenossen von IM BETT MIT UDO an. Ich prophezeie euch, dass das keine verschwendete Lebenszeit wird, sondern euch neue musikalische Horizonte öffnet.
Gruß Kundi
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