#1

Karel Gott ist am 01.10.2019 gestorben.

in Hautnah - Geschichte und Geschichten um Rock, Blues, Folk & mehr 03.10.2019 13:51
von genitiv64 | 196 Beiträge | 450 Punkte

Karel Gott, ein Vierteljahrhundert älter als ich. Mitunter erkennt man erst spät, was Klasse hat. Und das hatte er. Als Kind bin ich mit seinen Schlagern aufgewachsen. Das war nicht die "Biene Maja". Das waren Melodien wie "Weißt du wohin", "Schicksalsmelodie" oder "Einmal um die ganze Welt". Das mit der Biene hatte geographische Ursachen. Gesehen habe ich ihn höchstwahrscheinlich beim "Kessel Buntes", ganz sicher aber bei "Da liegt Musike drin" mit Reiner Süß. Als ich älter wurde, habe ich mit Verachtung auf Schlagersänger herabgeblickt. Das hat sich dann aber relativiert. Da kam ich dann auch wieder in Kontakt mit Songs wie der "Biene Maja", "Babicka" oder "Fang das Licht". Dann kam eine Zeit, da habe gar kein Musiksender mehr gehört. Da ist auch Bushido und Karel Gott mit "Für immer jung" an mir vorbeigegangen. Es ist aber schon erstaunlich, was es manchmal so für Zusammenarbeiten gibt.

Wieder ist ein Großer von uns gegangen, der eine ganz große Stimme hatte, an die in der Art wahrscheinlich keiner mehr so schnell herankommt. Lasst uns seine Melodien summen, oder mitsingen, das er doch in unseren Herzen bleibt.

zuletzt bearbeitet 03.10.2019 13:53 | nach oben springen

#2

RE: Karel Gott ist am 01.10.2019 gestorben.

in Hautnah - Geschichte und Geschichten um Rock, Blues, Folk & mehr 03.10.2019 14:43
von HH aus EE | 1.042 Beiträge | 2522 Punkte

Er mag ein großer Künstler gewesen sein, keine Frage. Als Privilegierter hat er es aber auch fertig gebracht, die Vorzüge des Sozialismus zu preisen und im gleichen Atemzug die Oppositionellen im Land zu kritisieren. Das nahmen ihm viele in seiner Heimat übel und ließen es ihn spüren. Der „Mittler zwischen Ost und West“ ist ein Image, das er vom Westen bekam. In seiner Heimat eher nicht. Erst in späteren Lebensjahren wurde es ihm selbst bewusst. Es ist wohl schwer, denke ich mir, mit einem dicken Devisenkonto im Rücken, glaubhaft den Querkopf zu geben. Solche Beispiele gibt es auch bei uns.

Ich selbst mag nur einige seiner frühen Sachen. Die „Goldene Stimme aus Prag“ war nie mein Ding. In meiner Sammlung findet sich nur eine Vinyl-LP von 1969 mit Weihnachnachtsliedern, auf der er sogar in Latein singt. Die Platte mag ich sehr, weil sie abseits von all den anderen Befindlichkeiten entstand und tatsächlich wunderschön ist. Er möge seinen Frieden finden und seiner Familie wünsche ich viel Kraft in diesen Tagen.

Angefügte Bilder:
DSC07573.JPG

www.mein-lebensgefuehl-rockmusik.de
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