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Günthi's persönliche Erinnerungen an GOLDEN EARRING
Günthi's persönliche Erinnerungen an GOLDEN EARRING
in Hautnah - Geschichte und Geschichten um Rock, Blues, Folk & mehr 25.08.2018 00:00von Günthi • | 202 Beiträge | 450 Punkte
Danke, Kundi, für den ausführlichen Bericht von der Band ,, Buddy Joe“ . Du hattest ja schon öfter über diese Coverband berichtet, und ich habe diese Berichte sehr gerne gelesen. Nicht ganz ohne Grund, da sich ja diese Band nach einem Song meiner absoluten Lieblingsband ,, GOLDEN EARRING“ den Namen gab. Aus Deiner Schilderung heraus nehme ich an, das sie sich zwar den Namen ,,Buddy Joe“ als Bandnamen gegeben haben, aber wohl nur diesen einen Song dieser hervorragenden Band aus Holland auf ihrer Setlist haben. Eigentlich doch etwas schade, denn ,,GOLDEN EARRING“ gehören ebenfalls zu den dienstältesten Bands, die es noch auf dieser Welt gibt, und jede Menge Mega-Hits produziert haben.
Mit ,, GOLDEN EARRING“ begann 1970 meine Leidenschaft für Konzerte. Sie gehörten zu den ersten Bands, die ich mit 16 Jahren das erste Mal live auf einer Bühne erlebte. Im Frühjahr 1970 begann auch für diese Band die große Karriere, obwohl sie in ihrer Heimat in Holland doch schon einen großen Bekanntheitsgrad hatten. Sie hatten schon drei LP`s auf dem Markt, und einige Singles, von denen auch drei oder vier in Deutschland veröffentlicht wurden. Nur diese kannte ich noch nicht, da sie im Radio nicht gespielt wurden. 1970 wurde dann im Radio ,, Back Home“ in der internationalen Hitparade vorgestellt. Diese Single hatte ich mir auch sofort besorgt, und ich war der erste, der diese Single bei uns im Jugendheim vorstellte. Auch die Nachfolge-Single ,, Holy Holy Life“ war der reinste Abräumer.
Im Sommer 1970 hing dann ein Poster an der Wand im Jugendheim, und da wurde das kleine Pop-Festival mit drei Bands in den Holstenhallen von Neumünster angekündigt.
Headliner war natürlich ,, GOLDEN EARRING“. Diese Band wollte ich einfach sehen. Es war nicht ganz einfach, denn mit 16 Jahren hatte ich es recht schwer mal eben ein Konzert zu besuchen. Im gleichen Jahr standen auch die ,, ROLLING STONES“ bereits das dritte mal in Hamburg auf der Bühne, und da war es für mich unmöglich dabei zu sein. Neumünster wollte ich mir aber nicht entgehen lassen, und ich hatte schon Bekanntschaft mit einem aus unserer Clicke,der mit 18 schon den Lappen und ein kleines Auto hatte. Das wurde mal eben voll geladen, und ab ging es ins 40 km entfernte Neumünster.
Da gab es am Einlass keine großen Schwierigkeiten, und somit ging es auch sofort in Richtung Bühne. Es gab gleich drei Bühnen, aber die Hauptbühne befand sich nun mal in der Mitte, und somit sicherten wir uns gleich in Bühnennähe gute Plätze. Natürlich auf dem Boden, denn hier war alles unbestuhlt. Die erste Band des Abends war ,, JUICY LUCY“ aus England. Sie durften auf der rechten Bühne spielen. Die hatten damals nur zwei Hits, und hatten auch nur einen recht kurzen Auftritt. Diese Band verschwand so schnell wie sie gekommen ist. Man hatte nie wieder was davon gehört.
Die zweite Band des Abends waren ,, FRUMPY“ aus Hamburg. Sie spielten auf der linken Bühne. Aus dieser Band sind wohl nur noch Inga Rumpf als Sängerin bekannt, und Jean Jaque Kravetz an den Keyboards, der in dieser Band seine Karriere startete, und dann später für ,, UDO LINDENBERG“ und ,, PETER MAFFAY“ spielte.
Langsam aber sicher ging es dem Höhepunkt des Abends entgegen. Mit großem Applaus wurden dann ,, GOLDEN EARRING“ begrüßt, die bisher wohl nur wenige Auftritte in Deutschland hatten. Natürlich war ich meganeugierig was ich nun bei meinem ersten Konzert mit dieser Band aus Holland alles zu hören bekommen würde.
Sicherlich kann ich mich heute nicht mehr an jeden Song erinnern, denn das Repertoire dieser Band war ja noch nicht so ausgedehnt. Zumindest glaubte ich das damals. Aber sie hatten schon einige Alben auf dem Markt. Immer eine holländische Ausgabe, und dann eine deutsche mit z.T. anderem Cover und mal auch mit einem anderen Song. Das wusste ich aber damals noch nicht.
Es wurden einige Songs gespielt, mit denen ich damals noch nichts anfangen konnte. Ich hörte sie ja nun zum ersten Mal. Aber alles tolle Songs. Der eigentliche Höhepunkt war aber ein Coversong der ,, BYRDS“ . Aus der 4 Minuten Nummer ,, Eight Miles High“ machten ,, GOLDEN EARRING“ eine wahre Rockfassung von 20 Minuten. Sehr viele Besucher erlebten das sicher zum ersten Mal, denn auch den Stadtvätern von Neumünster, die im Glaskasten im Hintergrund das Konzert mit ansahen, fiel nur noch die Kinnlade herunter. Die Höhepunkte waren das Gitarrenduell von ,, Barry Hay“ und ,, George Kooymans“ . Danach das Bass-Solo von ,, Rinus Gerritsen“ und auch das Drum-Solo von ,, Cesar Zuiderwijk“ waren der absolute Hammer. Natürlich war ich restlos begeistert, und damit begann für mich die richtige Leidenschaft für diese Band.
1961 war es, als die beiden Schüler ,, George Kooymans“ und ,, Rinus Gerritsen“ die Band ,, The Tornadoes“ gründeten. Nur in England gab es auch eine Band mit Namen ,, The Tornados“, und somit musste ein neuer Name her. Die Erinnerung ging an einen Song von ,, Marlene Dietrich“, und die beiden Jungs gaben sich den Namen ,, The Golden Earrings“ . Anfangs wurde diese junge Band ständig umbesetzt. 1965 erschien bereits die erste LP ,, Just Earrings“ und die Single ,, Please Go“ . Bis 1970 gab es bereits 13 Singles ( davon auch bereits einige in Deutschland ) und drei LP`s und einen Sampler als Doppel-LP .
Ab 1967 kam nun ein neuer Sänger zur Band, der ein Perfektionist für Gitarre und Querflöte war, und mit einer rauhen und eher tieferen Stimme das Gegenteil von ,, George Kooymans“ war, der eine wesentlich höhere und helle Stimme hatte. Wie man so schön sagt, sie haben sich gesucht und gefunden. Ab jetzt wechselte der bisher poppige Stil der Band in Richtung Rock-Musik. Mit ,, Barry Hay“ hatte die Band einen richtigen Glücksgriff gelandet. Er war nicht nur ein guter Musiker, sondern auch ein guter und wichtiger Komponist für die Band. Ab 1970 gab es dann die allerletzte Änderung in der Band. Für ,, Sieb Warner“ wechselte nun ,, Cesar Zuiderwijk“ den Platz an den Drums. Das war und ist die letzte Änderung in der Band gewesen.
Bis heute besteht die Band aus : George Kooymans ( Leadgitarre und Gesang)
Barry Hay ( Gitarre,Querflöte und Gesang)
Rinus Gerritsen (Bass und Keyboards )
Cesar Zuiderwijk ( Drums )
Von nun an ging es für diese Band nur noch steil bergauf. Mit ,, Back Home“ gelang ihnen nun ein Hit, der international Anerkennung fand. Danach folgten dann Hit auf Hit : Holy Holy Life , She Flies On Strange Wings , Buddy Joe , Radar Love , Weekend Love , When The Lady Smiles , Twilight Zone” , When The Lady Smiles, Something Heavy Going Down, Turn The World Around und noch so einige andere Songs. Diese Band hat unermüdlich viele Singles und LP`s veröffentlicht. Weit über 200 Singles habe ich im Schrank, und auch über 60 LP`s. Da sind viele Raritäten mit dabei.
Ein weiterer Höhepunkt in ihrer Karriere war 1972 die Einladung der ,, WHO“ zu deren Europa-Tournee. Zum Glück gab es auch davon ein Konzert in der alten ,, Ernst-Merck Halle“ in Hamburg. Damals wusste ich nicht wer als Vorband auftreten würde. Erst nach dem Einlass und dem sofortigen Run zur Bühne waren die Drums von ,, Golden Earring“ nicht zu übersehen. Die Halle war restlos ausverkauft, und ich war überglücklich einen Platz direkt vor der Bühne zu haben. Keine Sperrgitter, und keine Security. Das Bier konnte bequem auf dem Bühnenboden abgestellt werden. Auch hier boten die ,, Earrings“ ( die sich nun nur noch ,, Golden Earring“ ) nannte, ein atemberaubendes Konzert. Zum letzten Mal gab es dann noch den Höhepunkt mit ,, Eight Miles High“ zu hören. Danach wurde dieser Song nie mehr live gespielt. Auch hier tobten die Fans vor Begeisterung. Nach dem Umbau erst Recht, den auch ,, The Who“ boten ein grandioses Konzert, an derem Ende die gesamte Soundanlage in ihre Einzelteile zerlegt wurde. Das war aber damals bekannt, da ,, The Who“ nicht gerade die braven Jungs waren.
Ich hoffe, ich langweile euch nicht, da ich hier nichts über ,, BUDDY Joe“ schreibe. Ich kenne diese Band leider nicht, habe noch nichts davon gehört, und lese ja nur, das sie sich nach eben diesem Song von der Band aus Holland benannt haben. Eigentlich wundert es mich ein wenig, das ,, Golden Earring“ doch nicht so ganz unbekannt in der damaligen DDR waren. Ich kann es mir nicht verkneifen, doch noch eine kleine Geschichte da zu schreiben, die ich 1991 erlebt habe.
Nach der Wende haben viele Bands die Gelegenheit genutzt, sich nun bei den Fans in den östlichen Bundesländern zu präsentieren. Vorneweg die ,, Stones“ , die nun auch ihr erstes Konzert im Osten Berlins geben durften. Ebenso ,, Roger Waters“ und auch ,, Bruce Springsteen“ gehörten zu den ersten großen Stars im Osten.
Auch ,, Golden Earring „ wollte sich gerne auch im Osten des Landes bekannt machen. Sie wussten schon, das ihre Musik in der DDR entweder kaum oder gar nicht gespielt wurde. Zumindest wollte man es versuchen.
Mit dem neuen Album ,, Bloody Buccaneers“ sollte es auf ausgedehnter Deutschlandtour gehen, und zum ersten Mal auch in den Osten des Landes. Für drei Konzerte ging es allerdings nur nach Thüringen. Auf dem Tourplan entdeckte ich nun ein Konzert in der Ilmenauer Stadthalle. Wir hatten noch so gerade den Kontakt zu den Eltern einer ehemaligen Brieffreundin, die in Ilmenau wohnten. So hatten wir tatsächlich die Gelegenheit gehabt, auch mal ein Konzert der ,, Earrings“ in Ilmenau zu besuchen. Mit wir meine ich meine Ex-Frau und mich natürlich.
Schon auf der Fahrt nach Ilmenau war die Werbung für die Tour der ,, Earrings“ nicht zu übersehen. Man wollte nichts dem Zufall überlassen, und Arnstadt und Ilmenau wurde regelrecht mit dem Tour-Poster zugetackert.
Am Freitag dem 10. Mai 1991 war es dann soweit. Von unserer Unterkunft mussten wir schon eine kleine Strecke zu Fuß laufen, aber damals war das noch gut zu bewältigen.
Das Konzert sollte um 20 Uhr beginnen, und wir standen schon um 19 Uhr längst vor der Tür. Es war schon etwas seltsam, denn so richtig viele Leute standen da noch nicht herum. Auch als sich endlich die Türen öffneten war von großem Andrang nichts zu spüren.
Das Konzert begann dann um 20 Uhr mit dem Vorprogramm von einem Jesus Messerschmitt. Von dem hatte ich noch nie was gehört, und die Musik war uns völlig fremd. Erst gegen 21 Uhr betraten nun ,, Golden Earring“ endlich die Bühne. Die Band muss wohl sehr frustriert gewesen sein, denn im Saal waren kaum 100 Fans zu diesem Konzert gekommen. Schon im Vorwege fragte ich nach einer Erlaubnis zum fotografieren, was mir zuerst untersagt wurde, da ,, Rinus Gerritsen“ das nicht gerne sieht, und schon gar nicht mit Blitz. Ich versicherte ihnen, das ich eine Spiegelreflex Kamera dabei habe mit einem hochwertigem Film, wo ich ohne Blitz fotografiere. Die drei anderen Bandmitglieder hatten nichts dagegen, und somit hatten wir auch den Segen von ,, Rinus“ bekommen.
Das Konzert begann dann gleich mit Titelsong ,, Bloody Buccaneers“ vom neuen Album. Den gebührenden Applaus gab es nur von uns beiden. Wir kannten das neue Album bereits, während es in Thüringen wohl noch nicht so ankam. Die Zurückhaltung der anwesenden Fans wurde von der Band sehr schnell bemerkt, da nur meine Ex-Frau und ich mit jedem Song was anfangen konnte. Nur wir beide hüpften vor der Bühne hin und her, und klatschten zu jedem Song. Vom neuen Album wurde dann noch der Song ,, Joe“ vorgestellt.
Danach ging es dann nur noch in frühere Jahre zurück. Natürlich durfte auch ,, Buddy Joe“ aus dem Jahre 1972 nicht fehlen. Dafür gab es dann auch schon etwas mehr Applaus von den wenigen Fans. Ich hatte das Gefühl, das die meisten Songs wohl hier völlig unbekannt waren.
Mit Songs wie ,, Turn The World Around“ , ,, Long Blond Animal“ , ,, Going To The Run“ konnte hier niemand was anfangen. Nur bei ,, Radar Love” kam so etwas wie große Begeisterung auf. Da gab es dann tatsächlich den gebührenden Applaus von allen Fans. Davor wurde noch ,, When The Lady Smiles“ gespielt, und zum vorzeitigen Ende gab es noch ,, Twilight Zone“ zu hören.
Danach verließ die Band ziemlich frustriert die Bühne. Es gab auch keine Forderung nach der Zugabe, und wenn wir beide danach verlangt hätten, wären sie auch nicht zurück gekommen. Die beiden Zugaben wären dann ,, The Devil Made Me Do It“ und
,, Back Home“ gewesen.
Nach einigen Minuten war der Saal leer, und wir überlegten, ob wir uns in die Garderobe von ,, Golden Earring“ wagen sollten. Da uns nichts hinderte sind wir einfach die Treppe hoch gegangen, und klopften brav an die Tür. Und dann öffnete sich die Tür, und ,, George Kooymans“ ließ uns in ihr kleines Reich rein. Er hatte uns sofort erkannt, da wir ja unseren Platz an der Bühne genau in der Mitte hatten. Auch ,, Barry Hay“ begrüßte uns sofort. Und das alles in akzentfreiem Hochdeutsch. Wir begrüßten natürlich auch ,, Rinus“ und ,, Cesar“ , nur die beiden waren nicht so ganz gesprächsfreudig. Wir versuchten die Band etwas aufzuheitern, denn dieses Konzert hatten sie sich sicher ganz anders vorgestellt.
Die ,, Earrings“ hatten aber schon vorher im Osten von Thüringen gespielt, und ,, George“ sagte mir, das es da genau so kläglich ablief. Auch das Konzert drei Tage nach Ilmenau ist genau so schlecht besucht. Das wurde ihnen schon vom Management so mitgeteilt. Ich versuchte ihnen klar zu machen, das man ihre Musik hier kaum kennt. Auch zwei Jahre nach der Wende sind viele westliche Bands hier wohl noch nicht so bekannt. Für ,, Golden Earring“ sollte es auch ein Versuch sein, auch hier noch deutsche Fans dazu zu gewinnen. Leider lief es genau anders herum.
Zumindest waren die ,, Earrings“ sehr erfreut, das wir in der Nähe von Hamburg zu Hause sind, und nur ihretwegen die 500 km nach Ilmenau gefahren sind. Ich erwähnte noch, das sie ja eine Woche später in Hamburg in der ,, Gossen Freiheit 36“ spielen, und da ist das Konzert komplett ausverkauft. Da sind dann rund 1000 Fans vor Ort. ,, George Kooymans“ erzählte uns dann noch, das sie einen Tag vorher in Berlin sind, und auch da ist volle Hütte angesagt. Zum Abschied fragte ,, George“ noch, ob wir dann in Hamburg auch wieder vor der Bühne stehen würden. Was für eine Frage, natürlich würden wir es versuchen. Und eine Woche später standen wir dann wieder direkt an der Bühne. ,, George“ und ,, Barry“ erinnerten sich sofort an uns, und begrüßten uns von der Bühne herab.
Damit endet nun ein Bericht, der eigentlich keiner werden sollte, denn ich hatte ja nur eine kleine Frage, die sich ja nun mal um eine Coverband dreht, und nur wenig mit dem Original zu tun hatte.
Jetzt gibt es noch einige wenige Coverabbildungen zu sehen. Es gab damals nur drei offizielle japanische Singles, die heute eine absolute Rarität sind, und wenn sie mal irgendwo angeboten werden, muss man schon einen Preis jenseits der 100 € Grenze hinlegen. Besonders teuer sind die beiden Ausgaben von ,, Holy Holy Life“ und ,, Buddy Joe“ , die ich bisher mal auf der USA-Seite bei Ebay entdeckte. Da wurden jede dieser Single mit mehr als 200 € angeboten. Ich habe sie auch schon mal unter 200 € gesehen, und das war dann wohl ein Schnäppchen. Ich habe sie damals für einen eher kleinen DM-Preis bekommen.
Am 25.08.18 gegen 08:55 Uhr wurde dieser Beitrag von Admin. Kundi wegen seiner geschichtlichen Bedeutung vom aktuellen Konzertberichte 2018-Thema abgetrennt und in ein neues eigenes Thema im Bereich "Hautnah - Geschichte und Geschichten um Rock, Blues, Folk & mehr"
RE: Günthi's persönliche Erinnerungen an GOLDEN EARRING
in Hautnah - Geschichte und Geschichten um Rock, Blues, Folk & mehr 25.08.2018 08:57von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Lieber Günther,
ganz lieben Dank für Deinen tollen und persönlichen Rückblick auf GOLDEN EARRING.
Das ist schon Klasse, was Du und wie Du uns hier aus Deinem Musikfan-Leben berichtest.
Ich habe lange überlegt, ob ich den Beitrag in ein eigenes Thema verschiebe und habe es schließlich dann auch getan.
Meiner Meinung nach würden diese Zeilen in dem aktuellen Konzertberichte-Thema schnell untergehen und das hat er einfach nicht verdient. Ich hoffe, dass so noch viele Menschen diese Rückschau eines Musikfans aus dem Norden des Landes auf GOLDEN EARRING lesen.
Übrigens war GOLDEN EARING für uns im Osten keine unbekannte Band. Zumindest "Radar Love" und "Buddy Joe" waren sogar richtige Hits und diese wurden zum Beispiel auch von Diskothekern aufgelegt, von Musikern nachgespielt und auch per Musikkassette von Fan zu Fan weitergegeben. Die von mir beschriebene Band hat übrigens manchmal auch "Radar Love" im Programm.
Warum das 1991 in Ilmenau nicht funktionierte, hat meiner Meinung nach viele Ursachen: das Geld war knapp, das Angebot an westlicher Musik im Lande war plötzlich übermächtig und da war die Auswahl für viele schwer. Auch die Mobilität im Freizeitbereich war zeitweise nicht so ausgeprägt, weil die Menschen mit anderen Dingen zu tun hatten. Außerdem klappte es damals mit der Werbung noch nicht so gut, denn Internet gab es noch nicht.
Gruß Kundi
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