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Jubiläumskonzert 25 Jahre Frank PROFT 27.01.18 Kufa Hoyerswerda
Jubiläumskonzert 25 Jahre Frank PROFT 27.01.18 Kufa Hoyerswerda
in Konzertberichte 2019 und älter 31.01.2018 19:59von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Die Lausitz und auch die Stadt Hoyerswerda lassen keines ihrer Kinder auf Dauer los. Auch wenn viele Menschen in den letzten Jahren in die Ferne schweifen (mussten), bleiben die heimatlichen Bindungen und Wurzeln in diesen Leuten drin. So kehren sie auch wie die Bumerangs immer wieder zurück in ihre Stadt und ihre Heimatgegend zurück.
Wie sang GUNDI schon 1987 so schön? "Hoywoy, dir sind wir treu, du blasse Blume auf Sand."
Einer aus der Mitte der Fortgeher ist der 1972 geborene Musiker Frank Proft. Er ging nach Hamburg, zog später nach Berlin und blieb doch im Herzen immer ein Kind der Lausitz und von Gundi-Town. Immer wieder freut er sich, wenn er in der Heimat auftreten kann. Hier kennt und schätzt man Frank auch besonders und deshalb ist Gundi-Town Hoywoy heute auch ein wenig zu Proft-City geworden. In Hoyerswerda lernte Proft das Musizieren von der Pike auf, er sang im Chor, spielte in ersten Bands und gründete ziemlich schnell hier auch seine erste eigene Band Proft.
Den ersten Auftritt absolvierte die Band im Januar 1993 im damaligen Einsteinclub auf der Einsteinstraße. Heute nennt sich der Laden Irish Pub "Black Raven" und in den letzten Jahren feierte Profty dort im Januar mit besonderen Gästen immer sein Bandgründungsjubiläum. Ecki's Laden war da immer rappelvoll. Auch ich war mehrmals dabei.
Diesmal hatten allerdings die Macher der KUFA die Nase vorn beim jährlichen Jubiläumskonzert von Frank Proft. Die größere Bühne, die stattlichere Ton- und Lichtanlage boten den Musikern sicher ein paar Gestaltungsmöglichkeiten mehr. Dazu schraubte mit Maik „Pille“ Pillokat in der KUFA ja auch wieder ein echter Profi am Sound. Das konnte man sich aus Frank Proft's Sicht zu seinem 25jährigen Bandjubiläum ruhig mal gönnen.
Für mich sind Muggen von Frank Proft in seiner Heimatstadt eigentlich seine besten Konzerte. Er gehört einfach zu dieser Stadt und den Menschen. Seine Musik begeistert die Leute und spricht sie einfach gefühlsmäßig auch an. Proft kennt die Probleme der Menschen und er weiß, was Phase ist hier in der Region. Er hat den Einwohnern immer wieder in die Augen, aufs Maul und in die Herzen geschaut. Vieles davon, was er hörte, sah und/oder fühlte, findet sich auch in seinen eigenen Liedern wieder.
Die Kulturfabrik in der Braugasse hatte ihre Türen und Tore weit für die Gäste geöffnet. Ca. Zwischen 150 und 200 Leuten mögen das Konzert besucht haben. Im Vorverkauf wurden alleine schon mehr als 80 Karten abgesetzt. Die andere Hälfte der Besucher versorgte sich an der Abendkasse ihr Ticket.
Die PROFT-Band kam und legte gleich mit "Alles dreht sich weiter" vom im Dezember 2014 erschienen Album "Plan vom Glück" los. Neben Frank agierten an diesem Abend mit Thomas Köhler (Schlagzeug) und Olaf "Palme" Hensel (Bassgitarre) auch 2 Mitglieder der Band mit ihrem Frontmann auf einer Bühne. Drummer Thomas war übrigens auch mal für die Beschallung der Band PlatVorm zuständig und er spielte mit Martin Kotte zudem in der Band Victory. Olaf Hensel war bei der Kapelle Obergeil und ist heutzutage beim Trio Rockherz.
Mit Gitarrist und Geiger Henryk "Henne" Körbs (DIE OSSIS, Ex-Steinschlag, Ex-EdStone, Ex-Scirocco) und Sandra Große (Gesang, Cajón, Bassgitarre) war die Band erstmal komplett. Im späteren Verlauf stießen aber noch einige Gäste zu dieser Jubiläums-Band.
Mit "Wenn alle Stricke reißen", einem schon etwas älteren echten und unverwechselbaren PROFT-Gassenhauer drehte sich dann bei der Mugge alles in musikalischen Bahnen weiter. Es wurde ein Konzert mit alten und neueren PROFT-Liedern, mit einigen Ostrock-Coversongs und mit einem gesonderten Puhdys-Block.
Vor allem wurde(-n) es die große(-n) Stunde(-n) des in Hoyerswerda geborenen Frank Proft. Er feierte seine musikalische Silberhochzeit und man sah ihm deutlich an, dass ihm das ein Fest war. So oft sieht man ihn sonst auch nicht am Stück strahlen, lachen bzw. lächeln. Frank genoss die Zuneigung seiner Heimfans sichtlich. Selbstverständlich gab Profty während der Show wieder alles. Er spielte, sang und moderierte und er kochte dabei auf großer emotionaler Flamme. Der Junge war heiß und er steckte den ganzen Saal mit seiner Muggenhitze an. Bald hatten auch vor der Bühne viele Leute eine deutlich höhere Betriebstemperatur durch mitsingen, mitklatschen und tanzen.
Das zeichnet den Lausitzer Jungen auch aus, dass er bei jedem Gig alles gibt und zwar in jeder Beziehung. Er möchte immer, dass die Leute Spaß haben, auf ihre Kosten kommen und dass sie mitmachen. Wenn vor und auf der Bühne, wie zu dieser Mugge in Hoywoy, gute Stimmung ist, hat er sein Ziel erreicht. Musiker und Fans nehmen und geben einander eben.
In seiner Ansage zu "Zeit, die nie vergeht" erinnerte er an den kürzlich verstorbenen Musiker Michael Barakowski. Außerdem bat er Gitarrist Henne Körbs den Anfang des Liedes zum Gedenken an Micha etwas verhaltener und langsamer zu spielen.
100 Punkte holte Kollege Proft mit dem LINDENBERG-Lied "Durch die schweren Zeiten" bei mir. Ich liebe (nicht nur) diesen Song des Hutmeisters UDO einfach. Toll gesungen, lieber Frank und mit der Nummer hast du meine schon traditionell für das gespielte KEINZEIT-"Kling Klang" vergebenen Minuspunkte mehr als wettgemacht ;-).
Nach dem Titelstück der Scheibe "Plan vom Glück" (hier erlebten wir Sandra Große erstmals am Akustikbass)gab es noch einen Klassiker.
Die Ballade "Ich schrei nach dir" schwebte mit der markanten Geigen-Melodie durch den Raum. Original hat bei diesem Lied HANS DIE GEIGE mal seine Geige klingen lassen. Doch der Kollege Körbs spielte live in der KUFA die entsprechenden Geigen-Passagen auch nicht schlecht.
Bis zur Pause erlebten wir dann die geballte Frauenpower von Sandra, Proft-Tochter "Tine" Florentine und ihrer Freundin (Christine (oder Christiane). Zuerst sang Sandra "ohne dich". Dieses Lied ist auch auf der 2014er Scheibe zu finden.
Florentine sang einen selbst geschriebenen Titel in englischer Sprache und wurde dabei von ihrer Freundin unterstützt. Die anfängliche Aufgeregtheit der jungen Dame legte sich mit jedem Ton. sie kam auch sehr sympathisch rüber.
Mit den beiden Titeln "Applaus, Applaus“ und "Ein Kompliment" von den Sportfreunden Stiller war das erste Etappenziel des Konzertes erreicht.
Jetzt gab es erstmal Glückwünsche und die obligatorische Geburtstagstorte für den Jubilar. Natürlich wurde das Backwerk gleich für den Verzehr freigegeben und damit die ganzen Kalorien besser rutschen konnten, spendierte Frank auch noch ein paar Flaschen Sekt dazu und bedankte sich gleichzeitig bei allen, die ihn unterstützten und unterstützen. Beim Verteilen von Torte und Sekt war an Musik erstmal nicht mehr zu denken. Da traf sich das mit der Konzertpause doch ganz gut.
Nach der Pause kam die PROFT-Band laut und kräftig mit "Das letzte Hemd verlor'n" zurück. Einer gab wieder besonders Gas und das war der Bandleader höchstselbst. Dass Frank PUHDYS-Fan ist, hört man an seinen Liedern und sieht man auch an einigen seiner Bewegungen auf der Bühne. Da stand der liebe Gott Maschine Pate. Die ausgebreiteten Arme, die auffordernden Handbewegungen usw. kennen wir so seit Ewigkeiten von Herrn Birr. Aber das ist völlig okay und Proft begeistert sein Publikum mit dieser aktiven Bühnenpräsentation auch immer wieder.
Ein kleiner Ausflug führte uns sodann zu zwei gigantischen Ostrock-Hits, nämlich zu "Als ich fort ging" von KARUSSELL und zu CITY's "Am Fenster". Das trieb die Stimmung gleich wieder hoch. Besonders Henne Körbs sein Geigen-Solo riss die Leute schlichtweg vom Hocker.
"Mach's gut", welches Frank wieder seinen verstorbenen Vater widmete, nahm kurzzeitig erstmal etwas Fahrt aus dem rasanten Geschehen. Bei diesem wunderschönen und Emotionen ohne Ende auslösenden Lied hatte auch ich ein paar Minuten zum Nachdenken und zum Erinnern an geliebte bereits gegangene Menschen. Ich finde es großartig, dass Proft dieses Lied immer wieder bei seinen Gigs spielt.
Er ist unlängst 78 Jahre jung geworden, aber er kann es nicht lassen - Ex-PUHDY Peter "Eingehängt" Meyer (Keyboard, Saxofon, Gesang) zieht es immer wieder auf die Bühne. Er stand auch bei diesem Jubiläumskonzert von Proft wieder mit seinem 12 Jahre alten Enkel Ludwig (Keybords, Schlagzeug) auf der Bühne, um mit der Band ein paar Klassiker der PUHDYS zu spielen. Für Frank Proft war und ist es eine Freude und eine Ehre zugleich mit einer lebenden PUHDYS-Legende wie Eingehängt live zu spielen. Wer weiß, vielleicht wäre Frank Proft ja ohne die PUHDYS auch nie Rockmusiker geworden? Zu aktiven PUHDYS-Zeiten bestritt PROFT übrigens mehrmals das Vorprogramm der "alten Herren", unter anderem auch in Weißwasser und auf dem Kamenzer Hutberg.
Mit "Kein Paradies" wurde ein ganzer Reigen von PUHDYS-Klassikern eröffnet. Selbstverständlich fehlten dabei "Alt wie ein Baum", "Wenn ein Mensch lebt" und "Lebenszeit" nicht. Doch richtig gefreut habe ich mich über "Boote der Jugend". Es war übrigens ein besonderer Wunsch von Frank gerade dieses Lied ins Programm zu nehmen. Erwartungsgemäß fuhr das Publikum auf diesen speziellen Block voll ab. Mittendrin spielten die Musiker mit "Sehnsucht" jedoch auch einen Proft-Klassiker. Ich glaube, dass das auch sein erfolgreichster Song überhaupt ist. Den Refrain schmetterten die Gäste vor der Bühne selbstverständlich lautstark mit
Auf der Bühne wurde es plötzlich eng. Mit Melanie vom PUHDYS- bzw. Meyer-Fan stand und Sandra standen plötzlich 2 Akustikbass-Spielerinnen in der Band. Außerdem wechselte Ludwig an eines von 2 zusätzlichen Schlagzeugen. Das zweite besetzte Marcus "Lenny" Lehnigk von der Band ROCKHERZ. Mit dieser 3-fach-Bass- und 3-fach-Schlagzeug-Rhythmus-Gruppe huldigte man dann gemeinsam dem großen Rock'n Roller BILL HALEY und seinem größten Hit "Rock around the Clock". Die "Rockerrente" kündigte das nahe Ende an, aber ganz so eilig hatte es niemand mit dem Feierabend.
Der Saal tobte und da konnten nur noch ein paar Zugaben helfen.
Die vielleicht schönste Zugabe, auf jeden Fall aber die emotionalste, spielte und sang Frank Proft solo. Es war das leise Lied "Engel", seine musikalische Verbeugung vor GUNDI. Der Hoyerswerdaer Sänger und Songschreiber Frank Proft würdigt damit den leider schon verstorbenen Sänger und Songschreiber vor GERHARD GUNDERMANN. Da bekam der zuhörende Kundi vor Ergriffenheit fast feuchte Augen.
Danach tobten die von der kompletten Band gespielten blau-rot-weißen Schlittschuh-"Eisbär'n" durch die Boxen. da kochte der Saal selbstverständlich noch einmal über. Das Lied funktioniert als Stimmungsauslöser immer. Während Sandra und das Männerensemble anschließend mit dem Kahn fröhlicher Musikanten langsam "An den Ufern der Nacht" anlegten, schlich ich mich bereits aus dem Saal.
Ich denke, es war eine schöne und würdige Geburtstagsparty. Vielleicht schaffen wir ja auch noch das 50 jährige PROFT-Jubiläum. Was meinst Du dazu, lieber Frank? Ich wäre dann übrigens ungefähr so alt wie "Eingehängt" heute.
Gruß Kundi
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