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MONOKEL KRAFTBLUES und THE LATERISER 24.09.16 Striegistal
MONOKEL KRAFTBLUES und THE LATERISER 24.09.16 Striegistal
in Konzertberichte 2019 und älter 29.09.2016 17:57von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Bericht Teil 1:
Jedes Jahr Ende September / Anfang Oktober wird es besonders geschäftig am Waldhaus Kalkbrüche im Ortsteil Kaltofen der Gemeinde Striegistal. Fleißige Hände errichten ein Zelt und eine Bühne. Außerdem erledigen Veranstalter und Helfer noch weitere notwendige Aufgaben und Handgriffe. Zum Beispiel werden in der Umgebung fleißig Plakate und Wegweiser aufgehängt. Das ist ein exzellenter Service für die ortsfremden Besucher und wie die Erfahrung zeigt auch notwendig. So manches moderne Navigationsgerät versagt bei der Adresse 09661 Striegistal, Ortsteil Kaltofen, Kalkbrüche 1 nämlich schlicht und einfach seinen Dienst. Auch Dank der liebevollen und bis ins kleinste Detail gehenden Vorbereitung hat sich das jährliche Konzert von MONOKEL KRAFTBLUES im Striegistal schnell zu einem Renner entwickelt. Man kann schon von einer Tradition sprechen.
Wenn Autos mit amtlichen Kennzeichen aus dem Kreis Halberstadt, aus Köthen, aus Zwickau, aus dem Elbe-Elster-Kreis, aus Leipzig, aus dem Landkreis Bautzen und anderen Orten mit Leuten mittleren Alters in das kleine beschauliche Tal einfahren und in der Umgebung des Waldhauses Kalkbrüche parken, dann ist es wieder so weit. Jeans, MONOKEL-Shirts sowie auch der eine oder andere Schelli(Shell-Parka) und sogar vereinzelte Aufkleber, die das jeweilige Fahrzeug als Boogiemobil titulieren, sind weitere Hinweise dafür, dass sich am Waldhaus im Striegistal an diesem Abend alles um MONOKEL-eigenen KRAFTBLUES dreht.
Übrigens kommt der Name Kalkbrüche nicht von ungefähr, denn hier wurde bis Ende des 19.Jahrhunderts Kalkstein jahrhundertelang abgebaut und in der Folge gebrannt. Der dabei gewonnene Kalk war ein ganz wichtiger Baustoff, denn er diente unter anderem auch als Bindemittel für die Steine beim Mauern.
Das Konzert der KRAFTBLUESen hat mittlerweile auch irgendwie den Charakter eines Gipfeltreffens der Fans angenommen. Dafür nehmen wir gerne auch ein paar Kilometer mehr unter die Räder. Unter den ganz vorsichtig geschätzten ca. 150 Gästen waren wieder zahlreiche Weggefährten, Muggenpilger und Freunde beiderlei Geschlechts, die zu treffen eine reine Freude war.
Bei Muggenfasan vom Grill und Bier wurden erste Neuigkeiten ausgetauscht. Du kannst den Muggenfasan (auch Muggerfasan) nicht deuten? So bezeichnen wir gerne Bockwürste und auch Bratwürste, weil sie bei den Konzerten selbst oder bei einem Unterwegshalt an einem Kiosk/ einer Autobahnraststätte ein schnelles und erschwingliches Essen ergeben. Besonders in der open air-Saison geht bei mir bei Konzertbesuchen ohne eine oder zwei ordentliche Bratwürste nichts. Nachdem der Hunger gestillt und das „bleifreie“ (wegen der Kraftfahrerei) Hefeweizen runtergespült war, tickte die Uhr bei angenehmen Gesprächen doch relativ schnell dem Konzertbeginn entgegen.
THE LATERISER aus dem Erzgebirge (www.lateriser.de, auch bei Facebook www.facebook.com/thelateriser) eröffneten wieder mal für MONOKEL KRAFTBLUES den musikalischen Teil des Abends. Nach Frohburg und Dresden war dies meine dritte Mugge mit diesem doppelten deftig, kräftigen Blues-/Bluesrock-Paket von THE LATERISER und MONOKEL KRAFTBLUES. Da trafen an diesem Abend im Striegistal wieder 2 Musikergenerationen aufeinander und sie entführten die Fans in den musikalischen Blueshimmel.
THE LATERISER gibt es mittlerweile auch schon über 10 Jahre, aber im Vergleich mit unseren Helden von MONOKEL, ENGERLING oder KERTH mit über 40 Jahren Bandgeschichte und jahrzehntelanger Bühnenerfahrung ist das Trio aus dem Erzgebirge tatsächlich noch eine hoffnungsvolle Nachwuchsband. Das neue Album der Band „Alles auf null“ ist im Mai des Jahres erschienen und bietet satten fetten Blues/Bluesrock feinster Güte.
DIE LATERISER live zu erleben ist allerdings noch einen ganzen Zacken schärfer. Ungebändigt, wild, leidenschaftlich brachten THE LATERISER auch das im Festzelt am Waldhaus Kalkbrüche im Striegistal versammelte Publikum ordentlich in Muggenschwung. Das muntere Trio setzte mit dem Intro gleich „Alles auf null“ und spielte zunächst ein paar Lieder vom aktuellen Album. Ich fand es übrigens sehr gut, dass die Jungs diesmal live vom Zeitrahmen her auch wirklich ausgiebig zuschlagen konnten.
Während Martin Fankhänel (Gesang, Gitarre), Martin Rudolph (Bassgitarre, Gesang) und Benjamin Nagel (Schlagzeug) der konzerthungrigen Meute im Zelt ihre eigenen wie „Der Igel“, „Abgebrannt“ und „Verloren als junger Held“ um die Ohren schlugen, taute die Menge immer mehr auf. THE LATERISER sind für die (ost-) deutsche Bluesszene ein richtiger Glücksfall und sie bringen dringend benötigtes Frischblut in die alternde Szene. Bei den Fans haben THE LATERISER längst mehr als einen Stein im Brett. Wer sich den Arsch immer wieder so abspielt wie diese Combo, der erspielt sich nicht nur die Zuneigung der Fans, der gehört eigentlich auch in die oberste Bluesliga.
Die drei Jungs machten in den Kaltbrüchen wirklich ordentlichen, kraft- und druckvollen Bluesrock und das auch noch mit Leib und Seele. Man hörte ihnen die Freude, die Leidenschaft und das außerordentliche handwerkliche Geschick nicht nur an, sondern man sah den 3 wackeren Streitern das auch noch richtig an. Wenn sie mit ihren Händen auf den Instrumenten Töne und Laute formten, sah man praktisch jeden Takt und jede Note in ihren Gesichtern wieder. Es war so, als ob sie die Töne durch ihre Adern und Venen bis zu Herz und Hirn fließen ließen.
Bei Frontmann Martin Fankhänel konnte man das im Gesicht und an der Körpersprache ganz deutlich ablesen. Er kämpfte, litt und siegte wie ein großer Kämpfer mit seiner Gitarre. Er malträtierte seine Stromgitarre mal auf dem Boden liegend oder auch mal hinter dem Kopf. Die Töne, welche er dabei erzeugte, waren trotzdem nicht von schlechten Eltern. Die Stahlsaiten werden wohl in seinen Händen zu wachsweichen Bluesrock-Tönen. Auch Bassist Martin Rudolph setzte die Musik in die eine oder andere Grimasse und Körperbewegung um. Schlagzeuger Benjamin Nagel schienen, die ganze Mugge, der Rhythmus und der Takt Glücksgefühle ohne Ende durch die Blutbahnen bis ins Belohnungszentrum des Gehirns zu jagen. Der Mann trommelte meist mit einem breiten, zufriedenen Grinsen.
Neben ihrem eigenen Liedgut spielten THE LATERISER auch einige immergrüne Melodien aus den zurückliegenden Jahrzehnten der Rock- und Bluesrockgeschichte. „Foxy Lady“ und „Purzle Haze“ von HENDRIX sind mir da aufgefallen. Auch das vom Bassisten Martin Rudolph gesungene ROLLING STONES-Edelstück „Jumpin‘ Jack Flash“ klang sehr toll.
Den Cover-Vogel richtig abgeschossen haben THE LATERISER meiner Meinung nach dann aber im Zugabenteil. „Den Canned Heat-Klassiker „On the Road again“ halfen sie nämlich mit ihrer ganz eigenen Spielweise ordentlich auf die Sprünge. Da bestand bei Gebissträgern bestimmt die Gefahr, dass die künstlichen Beißerchen sich selbstständig machten, denn die Kinnladen klappten bei diesem Ton-Orkan bei den Fans vor Staunen reihenweise runter.
---Ende Bericht Teil 1---
Gruß Kundi
RE: MONOKEL KRAFTBLUES und THE LATERISER 24.09.16 Striegistal
in Konzertberichte 2019 und älter 29.09.2016 18:17von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Bericht Teil 2:
Nach einer kurzen Umbaupause folgte die KRAFTBLUES-Brigade. Die Musiker nahmen ihre Positionen an ihren Instrumenten auf der Bühne ein. Einige im Publikum rieben sich die Augen und schauten verwundert zur Bühne. Wo ist Kuhle Kühnert und wer steht da an seinem angestammten Gitarren-Plat? Sie hatten die neuen Nachrichten von der Besetzungscouch des Hauses MONOKEL-KRAFTBLUES wohl bis dahin noch nicht vernommen. Bernd Kühnert ist raus aus der Band und für ihn kam Wilfried „Willi“ Borchert. Willi ist ja ein MONOKEL-Gründungsmitglied. Er war 1976 schon dabei und er spielte bis 1979 bei MONOKEL. Ich kann und möchte die Besetzungsänderungsänderung jetzt nicht werten. Da fehlen mir einfach zu viele Hintergründe und außerdem ist es Sache der Band. Trotzdem hat Kuhle einige Jahrzehnte MONOKEL und speziell auch die KRAFTBLUES-Brigade ordentlich mitgeprägt. Herzlichen DANK, lieber Kuhle für die schöne Zeit und viel Erfolg für die Zukunft und ein herzliches Willkommen, lieber Willi.
Man merkte den Musikern die Anspannung bei den ersten Liedern auch deutlich an. So eine einschneidende Personalveränderung ist ja auch für die Fans nicht leicht. Es war aber sehr schön zu spüren, dass viele Konzertbesucher Willi offen begegneten und dass sie ihm die Chance gaben. Der Kollege Borchert hat sich auch ganz wacker geschlagen. In Anbetracht der kurzen Einarbeitungszeit war das schon ganz okay. Unsicherheiten, suchende Blicke nach den Kollegen und eine eher defensive Spielweise sind in diesem Stadium nicht ungewöhnlich. Darauf lässt sich für die Zukunft aber sicher aufbauen. Ich denke, dass sich Willi nach einigen Proben und Muggen ziemlich schnell freispielen wird.
Mit „M.O.N.O.K.E.L“, “Das Monster vom Schilkinsee“ und „Berlin“ und starteten Michael „Lefty“ Linke (Gesang, Gitarre), Michael "Pitti" Pflüger (Bass, Backroundgesang), Schlagzeuger Dicki Grimm und Neuzugang bzw. Rückkehrer Wilfried „Willi“ Borchert in eine neues KRAFTBLUES-Zeitalter. Hoffentlich wird es ähnlich erfolgreich und ausdauernd wie vergangene Zeitabschnitte.
Micha Linke gab nur ein ganz kurzes Statement zur Besetzungsänderung. Da hatte ich eigentlich einen oder zwei Sätze mehr erwartet. Ein großer Kritikpunkt oder Maulerei soll das meinerseits aber nicht sein. Der auf den Musikern lastende Druck fiel erst nach zwei, drei Liedern von ihnen. Doch dann machte die KRAFTBLUES-Turbine wieder ordentlich Betrieb. Auch wenn diesmal der typische, musikalische Druck der Band noch nicht ganz so stark rüberkam wie gewohnt, wurde es doch ein schönes Konzert mit vielen Höhepunkten.
Wir sind „Immer noch da“ brüllte es aus den Lautsprecherboxen und ich nahm es gerne so zur Kenntnis: Lang lebe MONOKEL-KRAFTBLUES und lange mögen die treuen Fans die Band auch noch begleiten. Auf jeden Fall sollte der Abend den Jungs auch wieder Mut und Zuversicht gegeben haben. Der nächste Block brachte uns mit dem „Lumpenlied“, „Kindertraum“, „Schwarze Marie“, und „Wahrheiten“ noch einige beliebte und immergrüne MONOKEL-Melodien, die manchen Fan zum Mitsingen und Mitklatschen brachten. „Wahrheiten“ dürfte dann an diesem Abend das jüngste MONOKEL KRAFTBLUES-eigene Liedgewächs gewesen sein.
Die Band stieg dann in eine kleine Coverrunde ein deren Highlight für mich der DYLAN-Klassiker „Maggies Farm“ für mich war. Da war das legendäre und geliebte KRAFTBLUES-Feeling bestens zu spüren. Als Gast trommelte am zweiten Schlagzeug Veranstalter Mario kräftig mit Dick Grimm um die Wette.
Mit „Boogiemobil“ und „Bye, bye Lübben City“ ging es mit tatkräftiger LATERISER-Unterstützung in den Endspurt. Verlängerung war auf ausdrücklichen Wunsch der klatschenden und rufenden Meute vor der Bühne natürlich angezeigt.
Ich nahm derweil die ersten Geburtstagsglückwünsche und einen (Glückskeks-)Kuchen mit brennenden Kerzen von lieben Freundinnen entgegen. Derweil legten die beiden Bands gemeinsam mit „Fool for your Stockings“ noch ein musikalisches Sahnehäubchen in den Zugabe-Korb.
Als die Herren von MONOKEL KRAFTBLUES sich zur abschließenden Verbeugung sammelten, gab es noch eine ganz fette Überraschung für mich. Die Band gratulierte ihrem alten Freund Kundi öffentlich zum Geburtstag und schmetterte dazu auch noch die „Happy Birthday“-Weise. Ich war sprachlos und nicht geschüttelt, sondern gerührt bis zum Gehtnichtmehr. Vielen Dank, liebe Brigade – das werde ich niemals vergessen!
Wenige Minuten später lichteten sich die Reihen im Zelt allmählich und der überwiegende Teil der Fankarawane verließ das Striegistal wieder. Auf der Autobahn hatte ich dann noch genügend Muße meine Gedanken und Empfindungen unter Kontrolle zu bringen, zu ordnen und möglichst lange zu speichern. Ohne diese knappe Stunde entspanntes Heimfahren und dabei nachdenken, gäbe es möglicherweise dieses Geschreibsel gar nicht.
---Ende Bericht---
Gruß Kundi
RE: MONOKEL KRAFTBLUES und THE LATERISER 24.09.16 Striegistal
in Konzertberichte 2019 und älter 29.09.2016 19:19von HH aus EE • | 1.042 Beiträge | 2522 Punkte
Ich wollte schon immer mal in das Striegistal zum Striegistal-Blues und ich wollte THE LATERISER live sehen, nachdem ich deren Silberling „Alles auf Null“ rezensieren durfte und wohl auch einen kleinen Anteil daran habe, dass zwischen der EP „Trailer Jams“ und besagtem Platten-Erstling die Entscheidung fiel, die eigenen Lieder zukünftig in deutscher Sprache zu singen. Am vergangenen Wochenende ergab sich endlich die Gelegenheit, Striegistal und LATERISER miteinander zu verbinden. Treffpunkt der Blues-Gemeinde ist das alte Waldhaus Kalbrüche, zu dem man durch enge Kurven, wildes auf und ab und verdammt enge Straßen gelangt. Sogar beim ersten Anlauf, denn in mir steckt noch ein kleiner Außendienstler, der frech grinst, wenn andere sich mit Navi verkurbeln. Der Charme der alten Hütte ist herzerweichend, das Ambiente gemütlich und die man dort trifft sind Freunde. Es ist wie zu Hause, nur eben im kleinen und wilden Striegistal.
THE LATERISER aus dem Erzgebirge, wo die Sprache so einen lustigen Dialekt hat, sind drei nette, fast schon unauffällige Jungs, solange sie einem gegenüber stehen oder in der Menge nur quatschen. Doch sobald sie jedoch die Bühne entern, bricht der helle Wahnsinn aus ihnen heraus. Die drei jungen Musiker rocken, dass sich die Zeltplanen aufblähen. Mich erinnern sie an meine frühen Jugendjahre, als ebenso unbeschwert aufspielende englische Jungs die Musikwelt umzukrempeln begannen. Dieser MARTIN FANKHÄNEL am Mikro und an der Gitarre erinnert mich an Steve Marriott, wenn er wie ein wild gewordenen Handfeger über die Bühnenbretter jagt und so ganz nebenbei ein exzellentes Brett spielt. Der Junge ist eine Klasse für sich und die beiden anderen stehen ihm in nichts nach. Sie spielen einige Songs ihrer Scheibe „Alles auf Null“, aber live kommen die eben einen ganzen Zacken schärfer und ruppiger rüber. Auch mit den Hendrix-Versionen überzeugen sie und die Stones Nummer „Jumpin’ Jack Flash“ gerät in der Meute gar zum Volkslied, so laut singe alle mit. Ein Wahnsinnskonzert, das ich gern wiederholen möchte, wenn sich eine Gelegenheit bietet.
Ich hab’ an diesem Abend nur die erste Halbzeit durchgehalten. Es gibt inzwischen Tage, da geht es nicht mehr so flott, wie man sich fühlen möchte. Es war schön, einige aus dem harten Kern zu treffen, zu quasseln und irgendwie das verblasste Gemeinschaftsgefühl aufzupolieren. Allein dafür hat sich die Anreise aus dem Harz gelohnt, aber – Pardon, mein Kundi – bis Mitternacht war nicht mehr drin. Ich hatte schon den Reservehahn, wie einst bei meiner „Schwalbe“, gedreht. Und Dir zuliebe Petra, zieh’ ich beim nächsten Treff eine „schöne“ Jacke an, „altersgerechte“ besitze ich nicht. Vielleicht trinke ich dann auch das gute Striegis-Bier und lasse mich von Dir ein paar Kilometer zu einem Bett chauffieren. War’n geiler Abend, auch wenn ich auf Monokel verzichten musste und der Striesgistal-Kraft-Blues von Monokel ohne mich bis in den neuen Tag gerockt hat. Es wird ein nächstes Mal geben!
www.mein-lebensgefuehl-rockmusik.de
RE: MONOKEL KRAFTBLUES und THE LATERISER 24.09.16 Striegistal
in Konzertberichte 2019 und älter 29.09.2016 19:32von PMausM • | 1.820 Beiträge | 3861 Punkte
Ich lebe in einer sehr ländlichen Gegend. Mein Dorf heißt Mobendorf. Es gehört zur Gemeinde Striegistal. Diese Gemeinde besteht aus vielen einzelnen Dörfern und hat eine Ausdehnung von 18 km. Da kommt so manche größere Stadt nicht ran.
Kulturell ist bei uns wenig los. Aber es gibt ja die Kalkbrüche im Ortsteil Berbersdorf. In Sachen Livemusik lässt man ich hier was einfallen. Was der Wirt der Kalkbrüche und das Team der Veranstalter hier auf die Beine stellen, macht unseren kleinen Ort bei den Bluesfreunden des ganzen Landes bekannt. Mit Striegistal assoziert man gern Käse. Die Striegistaler Zwerge sind die Hausmarkte. Aber eigentlich wird dieses Produkt gar nicht mehr im Striegistal hergestellt. Die Molkerei in Hainichen ist geschlossen und produziert wird bei Ehrmann in Freiberg. Die Mich kommt von den Rindviehchern aus dem Striegistal, die hier reichlich gehalten werden.
Sehr gefreut habe ich mich, dass so viele Leute von Außerhalb den Weg in unser verstecktes Tal gefunden haben. Ein Highlight für mich, dass so viele Freunde von mir da waren. Übrigens, im Frühjahr lohnt sich eine Wanderung rund um die Kalkbrüche, da blühen bei uns die Leberblümchen.
Die Werbung für die Veranstaltung war super. Was mir leid tut, aus den Gemeinden rund um unser Flüsschen war kaum jemand da. Glaube, die Einwohner hier sind mit Blues überfordert. So vor einer Bühne stehen, ohne Sitzplatz, das sind die leider nicht gewöhnt. Tut mir leid für die Veranstalter, dass sie die Menschen hier nicht mobilisieren konnten. Das war vor 4 Jahren noch anders, da gab es kein Zelt, sondern im Garten der Gaststätte Tische und Stühle. Das wurde eher angenommen.
Kundi hat hier alle Ereignisse rund um dieses tolle Konzert schön geschildert und ich muss da nichts wiederholen.
Was mich besonders gefreut hat, Wilfried Borchert wurde prima aufgenommen. Glaube mal, er ist der Mann für alle Fälle. Ich habe ihn bei Hans die Geige bei seiner Akustiktour erlebt, als er einspringen musste, weil der Knorkatormann ausgefallen war.
Ein kleines Filmchen habe ich noch mitgebracht. Hier spielen die Mannen von Monokel mit den Laterisern und am Schlagzeug sitzt der Veranstalter Mario und trommelt sich die Seele aus dem Leib.
Erst dachte ich, es sind gar keine Fotos geworden. Aber beim Sichten haben ich doch noch was gefunden.
RE: MONOKEL KRAFTBLUES und THE LATERISER 24.09.16 Striegistal
in Konzertberichte 2019 und älter 30.09.2016 01:02von SN-Nittel • | 329 Beiträge | 724 Punkte
Hallo und Danke für die schönen Berichte und Fotos vom guten Ereignis.
Ich wollte eigentlich auch dabei sein, aber 30 Jahre Schulende und Klassentreffen waren mir mal wichtiger.
Monokel....Schade mit Kuhle, aber es muss weitergehen. Und trotzdem DANKE Kuhle Kühnert !
Lateriser.....Schön das sie endlich bei Vielen angekommen sind. Sie sind echt gut....Aber:
Ich kenne sie schon etliche Jahre aus Affalter und Zwickau und der Gegend wo sie schon viel aufgetreten sind.
Schon damals waren sie echt rockig. Ich wünsche mir aber schon seit einiger Zeit das einen weiteren Sprung machen.....der ist in meinen Augen noch nicht gekommen.
Ich sage mal so: Ähnliche Bands wie The Wake Woods oder Florian Lohoff Band sind schon etwas weiter. Viel Glück Lateriser!
Petra....auf dem Land Menschen bei solchen Szene Bands zu motivieren ist nicht nur in Striegistal schwierig. Wäre auch bei uns so.
Leider kennen die Leute nur das Zeug aus TV und Klatschpresse und immer mehr wird sein eigenes Süppchen gekocht. Unsere Gesellschaft hat sich leider so entwickelt. Danke auch an unsere Politiker.
LG
RE: MONOKEL KRAFTBLUES und THE LATERISER 24.09.16 Striegistal
in Konzertberichte 2019 und älter 07.10.2016 22:43von Tina mit Hut • | 329 Beiträge | 742 Punkte
Ich hab lange überlegt, ob ich was über diesen Abend schreibe.
Wer mich kennt, weis das Monokel für mich eine ganz besondere Band ist.
Ich war an dem Abend so nervös. Das erste Konzert ohne Kuhle, dafür mit Willi. Wie wird das Publikum reagieren?
Kundi hat den Abend sehr gut zusammen gefasst. Er findet halt immer die passenden Worte um ein Konzertabend zu beschreiben
Danke Kundi *knuddel
hier kommen von mir noch ein paar Fotos
Monokel feiert 40 Jahre in Berlin
in Konzertberichte 2019 und älter 17.10.2016 15:39von SN-Nittel • | 329 Beiträge | 724 Punkte
Monokel befindet sich im 40.Jahr und das ist auch mal ein Grund ein Monokelkonzi mehr zu besuchen. Die Kraftblueser hatten zum Doppelkonzi im legendären Frannz Club geladen und wir sind da auch mal schnell in die Hauptstadt gedüst.
Ich bin echt froh das es die Band noch gibt und sie hat ihre treuen Fans. Und auch in Berlin waren die Stammkunden aus ganz Ostdeutschland in großer Vielzahl dabei.
Lefty und Co haben ja ein bewegtes Jahr schon erlebt. Danke für die Konzerte in diesen Jahr.
Beim übervollen heißen Clubkonzert in Berlin musste leider kurzfristig Willi Borchert ersetzt werden. Martin Fankhänel von den Lateriser übernahm den Part und machte eine sehr gute Figur. Der Junge hat Anpassungsvermögen. Und Lefty wird verziehen das er Martin nach Thüringen verlegt hatte. Er ist einer aus dem Erzi aber.
Jedenfalls gabs wieder eine tolle Stimmung bei Monokel Kraftblues. Auf Leftys Schultern liegt jetzt noch mehr Verantwortung seit dem Kuhle nicht mehr dabei ist. Seine Riffs fehlen, z.B. beim „Kindertraum“. Trotzdem Jungs weiter gehts: Dicki, Pitti, Lefty und Willi?
Ich freue mich jedenfalls auf weitere Konzerte.
Und auf Muggen in alten Gasthöfen auf dem Land und Edelfan Uwe singt das Lumpenlied.
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