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28. Februar 2015 Release zu Geliebtes Leben von FALKENBERG im Objekt 5 in Halle

in Konzertberichte 2019 und älter 05.03.2015 15:39
von kuehnkerstin | 30 Beiträge | 76 Punkte

28. Februar 2015 – Release zu „Geliebtes Leben“ von FALKENBERG im Objekt 5 in Halle
Schon seit Monaten freuten wir uns auf das Tour-Auftakt-Konzert im Objekt 5. Die Karten waren lange gekauft, denn im Objekt kann man immer mit einem Ausverkauf rechnen. Dann las ich die Mitteilung, dass FALKENBERG an diesem Tag ein Releasekonzert zu seinem – lange erwarteten – Album veranstaltet. Begeisterung! Hat er das neue Album doch schon fertig? Alsbald fand sich das erste Bild von der neuen CD bei facebook: FALKENBERG in Pose (nachdenklich, in sich gekehrt, aber auch in sich ruhend, mit sich zufrieden, wie es scheint), darüber ein großes FALKENBERG. Aber wie heißt nun die CD? Da! Ein kleines Buchstabenrechteck unter dem Namen. Was steht da? GEL-IEB-TES-LE-BEN. Geliebtes Leben. Der Titel macht neugierig.
Zwei Tage später veröffentlicht Ralf auf seiner Homepage die Titel und stellt zu jedem Titel einen kurzen Ausschnitt vor. Coole Musik, tolle Texte. Manches geht sofort ins Ohr, manches erschließt sich erst nach mehrmaligem Hören, wie immer. Da die Titel nur angespielt sind, verbreitet sich sofort unglaubliche Neugier auf das Konzert und die CD. Angeheizt durch Gespräche mit Freunden im Internet, fahren alle voller Vorfreude zum Release. Gemeinsam mit Freunden treffen wir im Objekt ein, wo viele Bekannte und Fans schon freudig erregt auf FALKENBERG warten. Gespräche verkürzen uns die Zeit des gemeinsamen Wartens. Pünktlich 20:00 Uhr geht´s los.
Die Band steigt die Treppe hinab und beginnt das Intro. Als FALKENBERG auf der Treppe steht, begrüßt ihn das Publikum mit tosendem Applaus. Sichtlich ergriffen genießt er die Vorschusslorbeeren – vorweg: Er belohnt seine Gäste mit einem grandiosen Konzert. – greift zur E-Gitarre und legt los: „Geliebtes Leben“ – ein Hammersong, ein Wahnsinnstext. Gespanntes Zuhören und schon singen die Ersten den Refrain mit.
Beim folgenden, neu arrangierten IC-Klassiker „Dein Herz“ sind die Fans natürlich dabei. Die heutige, von ihm bevorzugte Version, die er bereits seit einigen Konzerten der Öffentlichkeit vorgestellt hat, ist eine gelungene Interpretation, die gut ankommt.
Weiter geht´s durch das geliebte Leben, den roten Faden dieser CD. Bei der Anmoderation spürt man, dass allmählich seine Anspannung weicht. Eine Auszeit in Canada hat FALKENBERG zum Titel „Rodeoclown“ inspiriert. Es ist eine Widmung für diejenigen, die den Rodeos immer wieder die Kohlen aus dem Feuer holen, ohne jemals dafür belohnt zu werden. Hier findet sich der Bezug zum geliebten eigenen und zum alltäglichen Leben.
Kleine Episoden und Späßchen mit den Zuschauern zwischendurch lassen das Konzert wieder zu einem dieser einzigartigen werden. Natürlich wird es kein Hallenser Konzertbesucher zulassen, dass FALKENBERG seine Ankündigung wahr macht, künftige Releases außerhalb von Halle aufzuführen. Das geht gar nicht.
Ralf hat, ich glaube das erste Mal, seine Texte dabei. Es verleiht ihm Sicherheit. Er singt und spielt natürlich ohne diesen doppelten Boden. Doch als er es dem Publikum wie nebenbei erzählt, scheitert er beim Versuch, zwei Gitarrenstecker in seiner Gitarre unterzubringen, passend zum neuen Titel „grandios gescheitert“. Und schon vergeigt er – seiner Meinung nach – auch das nächste Lied. Keiner hätte es bemerkt. Aber Ralfs Ehrgeiz – oder soll man es Hang zum Perfektionismus nennen? – verhindert, dass er es einfach so hinnimmt. Der Entertainer in ihm rettet diese Situation natürlich mit entsprechenden Kommentaren. So haben die Hallenser eben das Privileg ihn mal mit kleinen Fehlern zu erleben, was im Verlauf der Tour bestimmt nicht mehr passieren wird. Genau das macht ihn so unglaublich sympathisch und menschlich.
In einem Café sitzend, kam er auf die Idee zum nächsten Lied. Es ist dieser ganz speziellen Art von Menschen mit grandiosem Sendungsbewusstsein gewidmet, die sich selbst so unglaublich wichtig nehmen, ein Problem, das er in seinem geliebten Leben schon auf die verschiedenste Weise angesprochen hat.
Während FALKENBERG mit „Die tanzenden Vögel“ seine romantische Seite zeigt, stellt er mit „Staub“ sein Testament vor – ein sehr tiefsinniger Text, der mich tief berührt hat. Mit dem „Menschensammler“ und „Was würdest du tun, wenn dein Land ein Krieg wär?“ bezieht er auf FALKENBERG typische Art Position zu ganz aktuellen Problemen. Für mich zwei sehr spezielle, unglaublich wichtige neue Lieder, die ans Herz gehen. Danke FALKENBERG. Die neue CD kommt bei den Zuhörern sehr gut an. Begeisterung macht sich breit.
Im zweiten Teil, in den es ohne Pause übergeht, gibt es eine sehr feine, ausgewogene Mischung von Titeln aus den CDs der letzten Jahre mit Schwerpunkt auf dem Freiheit-Album. Noch immer hat sich „Vor den Kathedralen“ noch nichts geändert, aber wir resignieren nicht. Auch „Liebste“ und „Wolf unter Wölfen“ gehören zu FALKENBERGs geliebtem Leben. Und natürlich muss er „So nah vom nächsten Meer“ Kraft tanken, auch wenn, oder gerade weil, er die letzte Zeit ‚im Bunker‘ in Halle verbracht hat.
Ausgelöst von einem kleinen Mädchen in der ersten Reihe erzählt FALKENBERG von dem musikalischen Projekt mit Schülern einer Grundschule, in dessen Verlauf die Kleine zum Schlagzeugspielen bei Fritz – dem Drummer der Band – gekommen ist.
Und schon nimmt FALKENBERG die Zuhörer mit „Auf die Wiesen der Kindheit“, lässt sie „Eine Nacht“ erleben und gibt mit „Osten“ ein Statement zu seiner Herkunft ab. Der rote Faden zieht sich weiter durchs Programm. Bevor er mit „Freiheit“ das Konzert beendet, stellt er seine – ihm den Rücken stärkende – Band vor:
Adrian Kehlbacher am Bass,
Friede Hentze an den Drums,
Thomas Hübel an der Gitarre.
Kurzweilig und unglaublich schnell ist die Zeit vergangen. Das Konzert ist zu Ende. Aber das Publikum lässt FALKENBERG und die Band noch nicht gehen. „Zugabe“ fordern die Zuhörer lautstark und man kommt der Forderung gern nach.
Die erste Zugabe entwickelt sich zu Spaßfaktor Nr. 1 des Abends. Das Lied entfaltet plötzlich eine Eigendynamik, die dann schwer zu beherrschen war. Da FALKENBERG-Konzertbesucher niemals da sind „wo alle sind“, können sie natürlich auch kräftig mitsingen. Nur an der Stelle mit dem bösen F…-Wort singt man gewöhnlich nicht so kraftvoll, das geht nicht jedem einfach so über die Lippen und natürlich weidet sich Entertainer Falkenberg daran, den Chor doch dazu anzutreiben, immer wieder. Die Lacher waren dann allerdings auf Seiten des Publikums, als er sich des „Kindes“ bewusst wird. Dieser Moment wird wohl im Gedächtnis jedes Beteiligten bleiben. Grandios war allerdings, wie FALKENBERG die Situation anschließend rettete: „Willst du mal ein Schlagzeugsolo spielen?“ Die Kleine wollte natürlich nicht, aber sie hat herzhaft mitgelacht. Das Lied wurde noch einmal mit der Band und allen Gästen zu Ende gesungen. Das war einer dieser geliebten Konzertmomente, die jedes FALKENBERG-Konzert so absolut einmalig machen. Das kann man nicht planen, nicht vorhersehen. Dafür lieben ihn die Fans und fordern eine weitere Zugabe.
Mit der Stärkung seines Selbstbewusstseins geht es weiter: Nun muss das vergeigte Lied noch einmal ordentlich gespielt werden, die Band ist dazu bereit, also gibt es erneut „Independentfilm“. Jetzt laufen FALKENBERG und die Band gemeinsam zur Hochform auf.
Zum Abschluss – die letzte Zugabe – zaubert FALKENBERG den „Mann im Mond“ in die hallesche Nacht. Er wird vom Publikum begeistert gefeiert. Anschließend nimmt er sich noch lange Zeit für Autogramme, Fanbilder und intensive Gespräche.
Fazit: Einer der grandiosen Falkenberg-Abende. Ausverkauftes Haus. Spielfreude pur. Unglaublich tolle Musik und tiefgreifende, vielsagende und begeisternde Texte. Wie sagte es eine Besucherin? „Ich glaube, der wird von Jahr zu Jahr besser.“ Besser kann man es nicht ausdrücken.
Zum Abschluss noch einen kleinen Hinweis für alle, die nicht dabei sein konnten: Lasst es euch nicht entgehen, denn er wird immer besser, wie der besagte Wein! ;)

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RE: 28. Februar 2015 Release zu Geliebtes Leben von FALKENBERG im Objekt 5 in Halle

in Konzertberichte 2019 und älter 05.03.2015 16:20
von HH aus EE | 1.042 Beiträge | 2522 Punkte

Es war die Wahl der Qual: Gundermann oder Falkenberg.
Hätte ich nicht Gundermann ehren wollen, wäre ich das erste Mal in meinem Leben im Objekt 5 gewesen.
DANKE für's Nachlesenkönnen.


www.mein-lebensgefuehl-rockmusik.de
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#3

RE: 28. Februar 2015 Release zu Geliebtes Leben von FALKENBERG im Objekt 5 in Halle

in Konzertberichte 2019 und älter 05.03.2015 19:13
von kuehnkerstin | 30 Beiträge | 76 Punkte

Lieber HH aus EE, demnächst ist Falkenberg ja auch in Sachsen unterwegs. ;) 14.03. Görlitz, 21.03. Weinböhla - Lohnt sich auf jeden Fall!

zuletzt bearbeitet 05.03.2015 22:23 | nach oben springen

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RE: 28. Februar 2015 Release zu Geliebtes Leben von FALKENBERG im Objekt 5 in Halle

in Konzertberichte 2019 und älter 06.03.2015 05:09
von Kundi | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte

Da bringt es die liebe Kerstin natürlich auf den Punkt, dass sich FALKENBERG immer lohnt. Aber immer diese Terminschwierigkeiten bei mir...
Herzlichen Dank für den tollen Bericht vom Releasekonzert des Meisters in Halle.

Gruß Kundi


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