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Transit 09.04.11 ALEX-TV-Konzert Berlin
Transit 09.04.11 ALEX-TV-Konzert Berlin
in Konzertberichte 2019 und älter 05.05.2013 15:22von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Mir war schon vorher klar, dass dieser Ausflug nach Berlin in Sachen Transit spannend, abenteuerlich und sehr lustig werden würde. Dafür sprachen sowohl der Anlass, als auch die Zusammensetzung unserer Reisegruppe. Um den Spaßfaktor zu erhöhen, gleichzeitig aber auch Umwelt und Geldbeutel zu schonen, sind wir wieder mal auf die Idee gekommen, gemeinsam mit einem PKW zu fahren. In der Praxis funktionierte das so, dass die 4 sehr netten Frauen partout mit meiner kleinen Kalesche mitfahren wollten. Meine wohlgemeinten Hinweise auf das eher begrenzte Platzangebot meines koreanischen Straßenwunders waren für sie überhaupt kein Thema. Na gut, nicht mein Problem, dachte ich dann, ich sitze sowieso vorne links. Aber ich gebe es jetzt zu, die Damen hatten sich richtig entschieden. Der Platz war wohl doch ausreichend und Klagen sind mir die ganze Zeit auch nicht zu Ohren gekommen. Dafür erreichten meine Hörorgane aber manch seltsame Schallwellen während der Tour. Die vier Frauen auf so engem Raum hatten sich viel zu erzählen und sie unterhielten auch mich. Der Spassfaktor war dabei auf alle Fälle sehr hoch. Der Gipfel dessen war wohl erreicht, als wir in der Hauptstadt einführen: Die Mädels hatten einen Kinderradiosender gefunden und sangen lauthals und voller Begeisterung das „Lied der Schlümpfe“ mit. In diesem Moment wäre ich gerne bei voller Fahrt ausgestiegen, aber da hätte ich ja Transit verpasst *grins* ;-). Nein, die Frauen hatten zu diesem Zeitpunkt keinen Alkohol keinen konsumiert, die Mädels sind einfach immer fröhlich, wenn sie gemeinsam mit mir unterwegs sind *grins*. 18.00 Uhr erreichten wir die Voltastraße 5 in Berlin. In diesem Komplex befinden sich mehrere Firmen und wir machten uns auf die Suche nach dem ALEX-TV-Studio. Transit erleichterte uns das ganz erheblich, denn sie machten gerade Soundcheck und so orientierten wir uns nach Gehör.
Im Studio summte es wie in einem Bühnenschwarm. Überall wurden letzte Handgriffe angelegt, um Licht, Ton, Bildübertragung und Ablauf zu optimieren. Das Konzert sollte live von www.rockradio.de als Audiostream im Internet übertragen werden und die bewegten Bilder sollten für einen späteren Sendezeitpunkt aufgezeichnet werden. Ein paar Tage zuvor, wurde ich von Transit gefragt, ob ich im Rahmen der Sendung auch ein paar Worte äußern würde. Die Sache sei ganz einfach, ich bräuchte nur auf die Fragen des Interviewenden zu antworten. Soweit die Theorie. Feige bin ich nicht und wenn mir eine Band vor, auf und hinter der Bühne sympathisch vorkommt, kann sie auch in solchen für mich schwierigen Angelegenheiten mit meiner bescheidenen Unterstützung rechnen. Außerdem soll man ja gerade das tun, was einem nicht so liegt, um sich selber im Leben weiter zu entwickeln. Insofern war das für mich sogar eine kostenlose Schulung, um meine Scheu zu überwinden. Also habe ich zugesagt Wie das alles dann praktisch ablief, werde ich versuchen in Worte zu fassen. Wir hatten noch eine knappe Stunde Zeit bis zur Sendung. Meine innere Spannung stieg ganz allmählich an. Ich suchte Abwechslung und die fand ich in angeregten Gesprächen mit meinen Mitreisenden, mit Patti und Hähle von www.deutsche-mugge.de, mit Conny und Eddi vom CITY-FC und anderen Besuchern. Zwischenzeitlich wurde ich ganz kurz von den Rockradio-Leuten Anita und Klaus eingewiesen, wann ich an der Reihe war. Zu meinem Leidweisen war das ziemlich am Ende der Sendung. Das bedeutete für mich natürlich die Hölle, denn so konnte meine Aufregung vorher noch während etwa 80 Minuten Sendezeit steigen. Aber genug des Klageliedes. Kurz vor 19.00 Uhr nahmen alle Besucher ihre Plätze ein und wurden in den Ablauf eingewiesen. Auch der Hinweis, die Handys lautlos zu schalten, fehlte nicht. Das Publikum war dann auch sehr diszipliniert und die Aufzeichnung ging für meine begriffe ganz ordentlich über die Bühne. Das Spektakel begann mit alten Ton- und Videoeinspielungen über die Band. Dann folgte das erste Interview am Rednertisch. Klaus Schnabel-Koeplin begrüßte dort mit Jürgen Karney und Walter Cikan zwei wirklich namhafte Gäste. Cikan war viele Jahre lang Produzent im DDR-Rundfunk und er hat unter anderem auch Transit produziert. Wenn ich die Zahl richtig im Kopf habe, sind damals 38 Titel mit der Band produziert worden. Karney, erzählte aus seiner Zeit als Schallplattenunterhalter und welche Rolle die Musik von Transit dabei spielte. Das war ganz interessant. Auch von seinen heutigen Aktivitäten wusste der ehemalige Moderator der Fernsehsendung „bong“ zu berichten. Für einige Sätze zu anderen Bands, die im Gegensatz zu Transit nicht den Mut finden, neue CD’s zu produzieren, sondern maximal noch eine Live-Scheibe zusammenzimmern, erhielt er sogar Beifall auf offener Szene. Dann gab es einen kurzen Konzertausschnitt aus alten Transit-Zeiten.
Während dessen gingen die Musiker auf die Bühne, schnappten sich ihre Instrumente und setzten genau mit dem gerade eingespielten Song live ein. Verflixte Axt, in meiner Aufregung habe ich ganz vergessen, welcher Titel das war. Auf jeden Fall war es ein sehr bekanntes Lied aus alten Tagen. Die Band spielte übrigens wieder ohne Siggi Scholz, dafür mit Eghard Schumann an den Tasten. Das Programm war ein Mix aus alten und neuen Liedern. Die Besucher konnten in Vorbereitung der Veranstaltung bis zu 10 ihrer Lieblingssongs vorschlagen. Ich glaube, aus meinen Top ten waren es dann 8 Lieder, die während des Fernsehkonzertes gespielt wurden. Bei Transit-Mugge brav auf einen Stuhl zu sitzen, fällt übrigens unheimlich schwer. Das gilt besonders für die ganz rockigen Nummern wie „Das Meer ist ganz anders“ oder „Vorbei an Dänemark“. Egon Linde und seine Truppe rockten die Hütte jedenfalls ordentlich. Es kam deutlich rüber, dass die Band im Jahr 2011 Spaß an der Sache und vor allem auch den Mut hat Neues zu präsentieren und das ohne irgendwelchen Trends hinterherzujagen. Wer das aktuelle Album von Transit sein eigen nennt oder die Band sogar live erlebt hat, weiß sicher wovon ich rede. Die „Bernsteinhexe“ erschien vor uns ebenso, wie Hildebrand und Hadubrand aus dem „Hildebrandslied“. Natürlich fehlte auch „Ein Mädchen wie du“ nicht an diesem Tage.
Wer meinte, dass diese TV-Aufzeichung ohne Zugaben über die Bühne gehen würde, sah sich getäuscht. Transit legte nach mit „Winter an der See“ und „Mein Dörfchen DDR“. Das „Dörfchen“ wird neuerdings mit einem beeindruckenden Intro von der Konserve eingeleitet. Die bekannten Sprechchöre aus dem Herbst 1989 „Wir sind das Volk“, „Keine Gewalt“ kommen darin vor und ich glaube auch ein paar Takte der Nationalhymne. Ich erhielt inzwischen einen Wink, mich bereit zu halten. Anita drückte mir ein Mikro in die Hand und ich wurde kurz vor der letzten Zugabe schon an den Rednertisch geschickt. Mir war schlecht, die Hände flatterten, heiß war mir auch noch und das Mikrofon wog gefühlte 50 Kilogramm. Transit beendete das Konzert dann mit „Ich bin vom Kopf bis Fuß auf Liebe“ eingestellt. Worauf hatte ich mich nur eingelassen? Mein Kopf war leer. Alles was ich mir gedanklich überlegt hatte, war weg. Na Mahlzeit, dachte ich. Gut, dass Klaus mir endlich eine Frage stellte. Ich kramte in meinem Gedächtnis und erzählte, was mir gerade einfiel. Nach etwa 2 Minuten war die Sache endlich überstanden. Ich war richtig erleichert. Das Gefühl war herrlich. Zu meinen Füssen lag ein virtuelles Gebirge aus Steinen, die mir vom Herzen gefallen sind. und als Dankeschön erhielt ich auch noch ein neues Transit-Shirt mit den Unterschriften der Musiker. Egon Linde erzählte uns dann hinterher noch, was es Neues gibt. Und das ist eine ganze Menge. Ungefähr 8 oder 9 neue Lieder nehmen nämlich langsam Gestalt an. Transit ist es also mit der neuen Platte zum Jahreswechsel wirklich ernst. Wenn man Herrn Linde und seine Begeisterung so hautnah spürt, ist jede Minute Angst und Aufregung total vergessen ;-).
Gruß Kundi
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