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Stern Combo Meissen in der Nikolaikirche in Freiberg
Stern Combo Meissen in der Nikolaikirche in Freiberg
in Konzertberichte 2019 und älter 16.03.2014 11:06von PMausM • | 1.820 Beiträge | 3861 Punkte
So haben die Sterne noch nie gefunkelt – ich bin inzwischen wirklich schwer zu beeindrucken, da sehr oft zu Ostrock Konzerten unterwegs. Nun gab es für mich ein „Heimspiel“ in Freiberg in einer Kirche.
Musste schon schmunzeln, als überzeugter Atheist treibe ich mich ein ganzes Wochenende in Kirchen rum. Vorgestern war ich in St. Barbara in Lichtentanne, bei den Geschichten vom Sachsendreier.
Am 15.03. hatte die Stern Combo Meissen in die Nikolaikirche zum Konzert geladen, anlässlich ihres 50. Bühnenjubiläums. Zahlreiche Gäste waren ganz freiwillig erschienen.
Das Kirchenschiff war gut gefüllt. Und manchmal haben alte Damen auch Glück. Als ich eine Woche vorher meine Karte holte, gab es meine Wunschplätze nicht mehr. Also nahm ich die „billigen“ Plätze mit freier Platzwahl auf der Empore. Kaum dort eingerichtet, kam ein netter junger Mann und meinte, ich solle mir doch unten ein Plätzchen suchen, die Platzwahl wäre aufgehoben.
Sowas muss man mir nicht zweimal sagen und ich ließ mich in erster Reihe fallen – wir haben ja eine Mission – dank Kundi.
Dass es noch Ärger geben würde, war mir voll bewusst. Aber da gab es noch eine Info, die mich rettete. Ein weiter netter junger Mann flüsterte mir, dass die erste Reihe weggeräumt werden musste, die Leute hätten fast auf der Bühne gesessen und ich glaube, auch Künstler leiden da unter Platzangst. Wer der junge Mann war, kann ich nur hier erzählen. Es gab in grauen Vorzeiten (2006) einen guten Puhdys Chat. Dort war ein ganz junger Freiberger zugange, der für „Kindermund“ zuständig war. Etliche von euch hier wissen, was ich meine. Inzwischen studiert dieser junge Mann, ist selber Musiker und war dort als Helfer engagiert. Mit diesem Wissen rettete ich mir diesen „Traumplatz“. Denn kurz vor Beginn kamen die Leute, die Reihe 1 gebucht hatten. Das sah nach Ärger aus. Die Dame meinte, ich hab Reihe Eins bezahlt. Ich musste bemerken, gucken sie mal, hier steht aber Reihe 2 dran … böse, böse. Ich wäre übrigens in der Lage genau so sauer gewesen.
Die Veranstalter retteten sich vor weiterem Ärger, in dem sie pünktlich anfingen.
Im Vorfeld wurde viel spekuliert und diskutiert. Thomas Kurzhals ist durch nichts zu ersetzen. Punkt.
Was würden sie mit dem verwaisten Platz tun?
Der „Arbeitsplatz“ blieb, es stand noch Thomas Kurzhals an dem Keyboardständer. Er wurde neu besetzt. Manuel Schmid ging voll in der Rolle des Keyboarders auf. Er hat sich viel von Thomas abgeschaut. Er warf sich genau so gekonnt die Bälle mit dem zweiten Keyboarder Sebastian Düwelt zu. Es war nicht nur optisch eine Schau.
So tiefenentspannt habe ich diese Band noch nie spielen sehen – künstlerisch auf einen Niveau, was sich sehen lassen kann.
Mit 50 darf man sich eigentlich aufs Altenteil zurückziehen, einige Ostbands tun das, indem nichts Wesentliches am Programm geändert wird. Die Sterne nicht, sie wollen es noch mal wissen.
Dieses neue Programm zum 50. knüpft an Traditionen an, verharrt aber nicht im Gestern. Geht auch gar nicht, mit einem so jungen Frontmann.
Sie selbst sagen es treffend auf ihre Homepage: Noch nicht zu alt, sich dem aktuellen Zeitgeist zu widmen, und viel zu jung, die Tradition einer einzigartigen Idee über Bord zu werfen …
Neben den Klassikern wurden viele alte Titel ausgegraben und damit den Zuschauern Neues geboten. Von der letzten CD gab es 4 Titel zu hören, bemerkenswert davon der Titel „Reiter in der Nacht“ der toll aufgepeppt wurde und den Martin Schreier zu Gehör brachte.
Auch „Schnee und Erde“ von Andreas Bicking fand ich super. Ein ganz alter Titel namens „Kosmos“ wird auch wieder gespielt.
Es freut mich besonders, dass auch mit „Der Alte von der Müllkippe“ an Norbert Jäger erinnert wurde, den ich ganz besonders mag.
Die Stern Combo hat noch eine Besonderheit, nämlich einen Schlagzeuger, der seine Schießbude Richtung Bühnenrad verlässt und das Neuste verkündet. Schlagzeuger halte ich eigentlich immer für introvertiert, Frank Schirmer wurde inzwischen aber scheinbar zum Pressesprecher ernannt, oder er hat Sprechfutter bekommen. Er sagte den Fans, wo sie im Internet Infos finden und fand sehr nette, warme Worte zur Erinnerung an den verstorbenen Thomas Kurzhals. Martin Schreier tat dies ebenfalls.
Die Stern Combo hat noch eine Tradition – nämlich Klassik Adaptionen. Ganz genial fand ich diesmal den „Bolero“ – einfach modern und atemberaubend. Vielleicht könnten sie den auch noch tanzen lassen? Muss ja nicht Tovill & Dean sein.
Ein ganz großer Gewinn ist der neue Frontmann Manuel Schmid.
Da findet sich zufällig ein junger Mann, der alle Stern Titel kennt, der als Produzent fungieren kann und nun kann er auch noch perfekt Keyboard spielen. So viele Zufälle kann es eigentlich im Leben nicht gegen, scheint Vorsehung gewesen zu sein.
Mir gefällt auch sein neues, jugendgemäßes Outfit besser, als Musiker der dritten Generation muss er nicht in so einen komischen Anzug, wie zu Beginn gesteckt werden.
In Munzig, vor über einem Jahr, hatte ich Manuel das erste Mal gesehen. Inzwischen hat er unheimlich an Bühnenpräsenz dazu gewonnen. Es macht einfach Spaß, die Stern Combo live zu erleben.
Deshalb hab ich mir auch schon die Karten für September im Theater Meißen gesichert für den 50. Geburtstag und einige Fans überredet, dort mit hin zu gehen.
RE: Stern Combo Meissen in der Nikolaikirche in Freiberg
in Konzertberichte 2019 und älter 16.03.2014 21:18von Peggy • | 336 Beiträge | 707 Punkte
Herzlichen Dank für Deine Rundum-Eindrücke!
Das war auf jeden Fall ein lohnenswerter Appetitanreger für das bevorstehende Jubiläumskonzert der Sterne im September!!!
Nun hoffe ich um so mehr, dass es klappt, dabei sein zu können!
"Von jedem Tag will ich was haben, was ich nicht vergesse ..."
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