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DEEP PURPLE 22.10.13 - eine Hardrockmesse in der "Messe" zu Dresden

in Konzertberichte 2019 und älter 23.10.2013 18:51
von Kundi | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte

Als Kind /Teenie stand ich manchmal mit einem Federballschläger vor dem großen Spiegel und "spielte Gitarre". In diesen Tagträumen war ich ein Rockstar. Rockige Gitarrenklänge hatten es mir schon immer angetan. Natürlich zog ich meine Privatshow manchmal auch zu den Klängen von "Smoke on the Water" ab. Ich habe also ganz frühe Erinnerungen an DEEP PURPLE. Ich habe nie Gitarre spielen gelernt, aber dieses
weltberühmten Gitarrenriff von "Smoke on the Water" kann ich zumindest auf einer Saite "spielen".
Die Genialität und Musikalität der Band entdeckte ich dann als ich etwas älter war. DEEP PURPLE ist nicht irgendeine Rockband für mich - DEEP PURPLE ist eine lebende Legende, die dem Hardrock wichtige Impulse gegeben hat und die einzelnen Musiker waren bzw. sind mittlerweile Vorbilder für viele Rockmusiker.

Gestern durfte ich die Band im Dresden erstmals live erleben und darüber möchte ich in den nächsten Tagen auch kurz berichten. Zunächst muss ich aber sagen, dass ich den Konzerttermin zwar kannte, aber nicht vorhatte diese Mugge zu besuchen. Dafür gab es Gründe, zum Beispiel der Termin mitten in der Arbeitswoche und die Preise für die Tickets. Das soll jetzt aber keine Preismeckerei werden. Ich hatte einfach die Kohle für 2 Tickets nicht übrig bzw. wollte sie sparen für andere Muggen. Aber der liebe "Muggenpilger-Gott" sah das wohl etwas differenzierter und gab der lieben Lissi vor ungefähr 14 Tagen den Telefonhörer in die Hand und verband sie mit einem in Sachsen bekannten Radiosender der gerade ein Gewinnspiel durchführte. Lange Rede, kurzer Sinn - die liebe Lissi staubte 2 Sitzplatzkarten für das DEEP PURPLE-Konzert auf der Tribüne in Reihe 8 ab. Ich hatte das große Glück, dass meine liebe Schwester mich zu diesem Ereignis mitnehmen wollte. Selbstverständlich hatte mein Brötchengeber auch ein Einsehen und gab mir für den heutigen Tag frei.

Wir freuten uns riesig auf die Mugge und starteten selbstverständlich rechtzeitig Richtung Dresden. Parkplatz an der "Messe" war auch schnell gefunden und wir um 4,- Euro Parkgebühr leichter. Der Platz vor der Halle 1 des Messegeländes war schon prächtig mit auf Einlass wartenden Konzertgängern gefüllt. In der Menschenmenge entdeckten wir unseren Freund Hartmut und etwas später stieß auch Steffen zu uns. Die beiden waren sozusagen dienstlich anwesend, denn sie sollten für www.deutsche-mugge.de von diesem Konzert berichten. Wir warteten auf den Einlass und dieser ging dann völlig gesittet über die Bühne. Die Sicherheitsleute haben übrigens den ganzen Abend über einen tollen Job gemacht, ruhig, unaufdringlich und freundlich. Wenn ca. 3000 Hardrockfans ein Konzert besuchen, möchten viele von ihnen auch ein oder 2 gepflegte Bierchen trinken. das war in der "Messe" aber gar nicht so leicht, denn es gab nur 2 Bierstände und dort bildeten sich lange Schlangen. Nachdem meine Unterhopfung beseitigt war, nahmen wir auf der Tribüne unsere Plätze ein. das war schon ein komisches Gefühl, ganz weit weg von der Bühne und sitzend. Deshalb hielt ich es dort dann auch nur beim Vorprogramm aus. Da ich nur eine kleine Taschenkamera mit hatte, gibt es auch keine supertollen Fotos. Das Vorprogramm bestritt dann PETER FRAMPTON mit seiner Band. Die Fotos 3, 4, 5, und 6 vermitteln aus der Ferne zumindest mal einen Eindruck von der schönen Lichtshow. FRAMPTON kam sehr sympathisch rüber und das Publikum ging bei der Musik auch mit. Aber mein Fall war bzw. ist FRAMPTON-Mugge nicht so. Es war jedoch auf keinen Fall nervig oder langweilig. Man kann sich das einmal anhören. Das habe ich gestern getan und gut ist. In der Umbaupause wechselte ich den Platz und gab den edlen Stuhl in Reihe 8 auf. Im Stehplatzbereich fühlte ich mich deutlich wohler. Im kam zwar nicht ganz in die ersten reihen vor, aber das war mir diesmal relativ egal.

Die Bühne wurde für die Umbauzeit noch mal verhüllt und die gespannte Erwartung der Fans stieg von Minute zu Minute. Es knisterte förmlich in der Halle. Als das Intro begann, der Vorhang fiel und DEEP PURPLE endlich auf der Bühne erschien, waren die Fans im 7. (Hardrock-)Himmel. Was jetzt folgte war eine gigantische Mugge und ich habe jede Sekunde genossen. Die "alten Herren" auf der Bühne wirkten überhaupt nicht alt. Ganz im Gegenteil, ich habe Musiker gesehen, die mit viel Spaß und Spielfreude, einer gehörigen Portion Leidenschaft und mit exzellentem handwerklichem Können die Halle zum Kochen brachten. DEEP PURPLE ist natürlich eine Legende, aber eine höchst lebendige. Das ist deutlich sicht-, hör- und spürbar. Die Lichtshow und die Videowände illustrierten die Mugge sensationell. Das war wirklich auch was fürs Auge. Das Licht war gestaffelt, hatte wunderschöne Farben und die für mich zentrale Lichttraverse war im Halbkreis oder sagt man besser im Bogen angeordnet. DEEP PURPLE verzichtete auch völlig auf Mätzchen wie stundenlangen Bühnennebel. Die Musiker waren immer gut zu sehen. Dank der Livekameraeinspielungen auf die Videowände konnten auch die Fans in den hinteren Reihen das Geschehen auf der Bühne und besonders die Akteure sehr gut verfolgen.

DEEP PURPLE spielten Material von ihrem aktuellen Album "Now What?!" und natürlich auch zahlreiche Klassiker aus ihrer langen Bandgeschichte. "Into the Fire" war gleich der 2.Song des DEEP PURPLE-Abends und IAN GILLAN diesen Titel (natürlich auch weitere) live singen zu hören, war für mich eine Messe in der "Messe". Diese gewaltige Stimme, die zeitweise auch mal schrill wie eine Sirene klingen kann, zaubert einem die Erpelpelle förmlich automatisch auf die Haut.

DEEP PURPLE 2013 ist nicht DEEP PURPLE 1968, kann und will es auch nicht sein. Das Personalkarussell der Band drehte sich relativ häufig. Das jetzt hier alles aufzudröseln spare ich mir. Manche Musiker gingen für immer, manche kamen zu einem späteren Zeitpunkt wieder zur Band. Einzig allein Schlagzeuger IAN PAICE war in allen DEEP PURPLE-Besetzungen dabei. Die Welt drehte sich aber immer weiter. Ihr war es egal, was DEEP PURPLE machte. Viele haben auch ganz vergessen, dass sich DEEP PURPLE 1976 auflöste. Erst 1984 tauchte die Band mit dem Paukenschlag-Album "Perfect Strangers" und mit der Besinnung auf alte Stärken zurück.

Die wievielte DEEP PURPLE-Besetzung wir derzeit erleben, darüber streitet sich die Fan- und Fachwelt. Fakt ist aber, dass IAN GILLAN (Gesang), IAN PAICE (Schlagzeug), ROGER GLOVER (Bass), STEVE MORSE (Gitarre) und DON AIREY seit März 2002 DEEP PURPLE bilden. Die aktuelle Band bewies in Dresden sehr nachhaltig, dass sie sich nicht auf alten Lorbeeren ausruht und uns auch kein altbackenes Material vorsetzt. Selbst die alten Hits haben durch die unterschiedlichen "Handschriften" der Musiker an den Instrumenten eine modernere Prägung.

Die DEEP PURPLE-Musik lebt für mich schon immer durch das ewige Wechselspiel von E-Gitarre und Orgel. Es scheint ein ewiger Kampf zu sein, den auch STEVE MORSE und DON AIREY ausleben.
Für mich war AIRY's Solo, welches dann in "Perfect Strangers" überging, ein ganz großer Moment in der Show. Den Song an und für sich mag ich ja sowieso sehr. Was STEVE MORSE mit seinen Flitzefingern auf der Gitarre veranstaltet, lässt jedem Fan bei genauer Beobachtung vor Staunen und Bewunderung die Kinnlade runterklappen. Zeitweise konnte man ihm auf der Videowand genau auf die Finger schauen. Wie er Saiten und Reglerknöpfe bedient ist schon die Wucht in Tüten. Aber auch IAN PAICE und ROGER GLOVER zeigten bei ihren Solos, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören.

Das JON LORD gewidmete "Above And Beyond" vom aktuellen Album kam live auch herrlich rüber. Als die Band "Smoke on the Water" anstimmt, scheint die Halle stimmungsmäßig förmlich zu explodieren. Der absolute Höhepunkt und das Ende des regulären Konzertteiles waren erreicht. Die Zugaben waren dann "Hush" und "Black Night". IAN GILLAN versicherte im Laufe des Abends mehrmals, dass die Band uns Fans liebt ("We love you") und wisst ihr was? Seit gestern glaube ich das den Jungs von DEEP PURPLE noch mehr als früher, weil ich mich endlich selbst live davon überzeugen konnte.

Gruß Kundi

Angefügte Bilder:
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zuletzt bearbeitet 04.12.2016 19:45 | nach oben springen

#2

RE: DEEP PURPLE 22.10.13 - eine Hardrockmesse in der "Messe" zu Dresden

in Konzertberichte 2019 und älter 23.10.2013 19:29
von HH aus EE | 1.042 Beiträge | 2522 Punkte

Der Purpurschatten von Deep Purple – live in Dresden (22.10.2013)
Support: Peter Frampton & Band

Vor fast genau 20 Jahren, am 1. Oktober 1993, weilte ich in Schwerin. DEEP PURPLE waren auf Tour und die hieß „The Battles Rages On“ (Die Schlacht tobt weiter). Was keiner ahnte, die Schlacht würde nur noch wenige Tage toben und RITCHIE BLACKMORE, der einzig wahre Gitarrenhexer und sture Exzentriker, würde der Band endgültig den Rücken kehren. Vorher allerdings durfte ich die legendäre Mark II noch erleben und bewundern.
Ich habe es wirklich genossen, bei „Child In Time“ noch einmal mitzusingen und das Riff von „Smoke On The Water“ im Original, aus den Saiten der weißen Stratocaster gerissen, zu hören. Mit diesem Gefühl bin ich damals nach Hause gefahren und als ich wenig später vom Ausstieg des Gitarristen las, war mir schlagartig bewusst, dass ich die Hardrock-Legende wahrscheinlich nicht mehr live im Original erleben würde.

Mit dem neuen amerikanischen Gitarristen STEVE MORSE sowie den Alben „Purpendicular“ (1996) und „Abandon“ (1998) kam ich nicht mehr klar. Dessen technisch akkurate und mitunter sehr schnellen Läufe zwischen den Bünden lassen, im Gegensatz zu Blackmore, selten Ausflüge für Spielereien mit klassischen Anleihen zu und dem Hörer kaum Raum für eigene Fantasien. Obwohl ich mir auch noch das Doppel-Vinyl von „Bananas“ (2003) und „Rapture Of The Deep“ (2005) in die Sammlung gestellt hatte, war an meinem Gefühl nichts zu ändern. Dies dazu, wie es einem über die Jahre gelingen kann, sich ein Vorurteil anzuarbeiten, ähnlich wie man es sicher auch mit den kleinen Gewebeeinlagerungen macht, die den Zeiger nach rechts ausschlagen lassen. Beide, die Vorurteile und die Pfunde, bekommt man nur schwer wieder los, weil das „weiter so“ viel bequemer ist. Asche auf mein Haupt!

Nur zögerlich habe ich mir nach JON LORD’s Tod „Now What?!“ gekauft und auf einmal dachte ich, Songs wie „Above And Beyond“, nun mit DON AIREY an den Tasten, sollte ich mir vielleicht doch noch einmal live gönnen, wenn es sich ergeben sollte. Es hat sich ergeben und nun bin ich hier, bei DEEP PURPLE Mark soundsoviel und satte 45 gelebte Jahre nach den ersten „Schattierungen in tiefdunklem Lila“ vom Abiturjahrgang 1968 eines damals 18-jährigen verträumten Beatniks. Rocker im Herzen bin ich noch immer, nur die Zeit ist erbarmungslos weiter gehastet. Bei den Herren von DEEP PURPLE, wie bei mir auch. Vielleicht ist es das, was uns jetzt wieder eint, und bei mir der Wunsch, das in die Jahre gekommene Flaggschiff, noch einmal live und ohne Vorurteile zu erleben.

Die Messehalle in Dresden ist voll und vor diese Erkenntnis hat die Vorhersehung die Mühen durch die Unebenheiten der Ebene gestellt. Nachdem die bewältigt sind, finde ich mich nicht in Reihe eins oder zwei, sondern gut fünf Meter dahinter wieder. Glück gehabt, denn der Blick nach vorn ist gesichert. Von einem, der es wissen muss, kann ich mir dort die geheimnisvolle Welt der Elite-Gitarren erklären lassen und das, was in so einem Rack am Rande versteckt ist, damit die jeweilige Gitarre so klingt, wie wir deren Sound kennen und dann live wieder erkennen.

Vor dem Haupt-Act bekommen wir genau das von PETER FRAMPTON eindruckvoll demonstriert, denn schon beim Opener „Something’s Happening“ ist der Mann durch seine Stimme und die Gitarre schon am Klang zu erkennen. FRAMPTON selbst scheint eine Frohnatur zu sein, ein exzellenter Musiker ist er ohnehin, wenn man nur auf THE HERD, HUMBLE PIE und „Comes Alive“ zurück blickt. Das alles nimmt ihm keiner mehr und so selbstsicher agiert er auch da vorn. Mit zwei weit ausgedehnten wundervollen Instrumentalstücken („Doobie Wha“) gelingt es ihm, nicht nur mich mit seinem Spiel zu fesseln. Die meisten aber, warten wohl auf den Riesenhit aus „Frampton Comes Alive“ (1976) und wir bekommen natürlich „Show Me The Way“ und ein wenig später auch „Baby I Love Your Way“ und dann noch „You Feel Like I Do“ zu hören. Ein wunderschöner Blues, der live vor allem von den Soli FRAMPTON’s im Zusammenspiel mit denen seines Keyboarders lebt.
Wer auch immer den einstigen Partner von Steve Marriott bei Humble Pie und den Nachfolger von Blackmore, der sich live auch nicht für Dienste als „Roadie“ beim Support FRAMPTON zu schade ist, gemeinsam, wenn auch nacheinander, auf die Bühne brachte, der hatte eine interessante Auswahl getroffen. Eine mitreißende erste Stunde und doch hätte ich mir persönlich von PETER FRAMPTON, als Erinnerung an frühe Zeiten und deren Fans, eine klitzekleine Hommage an Steve Marriott gewünscht. Das wäre das kleine Sahnehäubchen gewesen. Statt dessen war nach exakt 60 Minuten, als ein Seidenvorhang von oben fiel, akkurat Schluss und meine Füße geschwollen.

Als der Vorhang wieder fällt, wird der Blick auf eine gänzlich umgebaute Bühne frei. DEEP PURPLE melden sich (für mich) zurück und dies eindrucksvoll mit „Après Vous“ von der aktuellen Scheibe. Druckvoller Sound, nah an der Kante und voller Erwartungen, die auch sofort mit „Into The Fire“ erfüllt werden. Alle Erinnerungen sind jetzt da und die erste Überdosis Adrenalin auch. Da vorn singt IAN GILLAN, die Stimme, die ich so mag, um zwei Lebensdekaden seit Schwerin 1993 reicher und das Schulterlange Haar klassisch gekürzt.
Von nun an ist Show-Time, aber nichts gekünstelt. Als der alte „Hard Lovin’ Man“ laut aus den Boxen donnert, bin ich überglücklich und bewundere, so gänzlich nebenbei, einen STEVE MORSE und sein Spiel mit den Saiten. Dieses ganz besondere Picking, schnell und so was von exakt, das Plektrum vorn zwischen Zeigefinger und Daumen über die Saiten jagend, da bleibt mir schlicht die Spucke weg. Und als wäre das noch nicht genug, hastet der ausgestreckte kleine Finger der rechten Spielhand zwischen den Reglern hin und her und dämpft zusätzlich, je nach Bedarf, die Saiten ab. Aber hallo, wie geht denn so was? In diesen Augenblicken sind all meine Vorurteile mit dem Schweiß aus meinem Körper verdampft. That’s great, Mr. Morse, really!

Mit “Vincet Price” gibt es die nächste rockende Kostprobe vom neuen Doppel-Vinyl und mit „Strange Kind Of Woman“ den nächsten Klassiker. Natürlich klingt der heute anders und GILLAN verkneift sich die hohen Schreie, um seine Stimme zu schonen, aber STEVE MORSE greift, von GILLAN als „Mister Aviator“, in Anspielung auf „Purpendicular“ vorgestellt, deftig in seine Saiten und verleiht dem alten Gassenhauer völlig neuen Drive. Momente später wird der Gitarrist eindrucksvoll unter Beweis stellen, dass hier nicht mehr der Nachfolger von irgendwen die Töne sprudeln lässt, sondern der Mann, der das Soundbild von DEEP PURPLE maßgeblich prägt. Ich bin schwer beeindruckt und die volle Halle hinter mir jubelt, pfeift und tobt. Vor uns rockt eine Band, die offensichtlich ihren Spaß am Spiel und mächtig viel Freude an ihrem Publikum hat. Mich inbegriffen!

Die Band zelebriert das wunderschöne „The Mule“ und IAN PAICE, der Linkshänder, zeigt dem Rest der Welt, wie so ein ganzes Arsenal zu klingeln und krachen hat. Für mich ist es bei gefühlter Halbzeit,
als hätte es die Jahre zwischen „Made In Japan“ und „So What?!“ gar nicht gegeben, obwohl mein Körper völlig andere Signale sendet. Der muss aber meine Begeisterung weiter aushalten und als dann endlich „Above And Beyond“ für JON LORD erklingt, versinke ich völlig in dem, was ich inzwischen mein „Lebensgefühl Rockmusik“ nenne. Schön, dass ich hier dabei sein darf und noch schöner, dass auch „Lazy“ live erklingt und DON AIREY, natürlich anders als der „Lord“, die Tasten bei „Hell To Pay“ auf seine Weise bearbeitet und die Improvisationen übereinander schachtelt, denn genau das war und sind für mich DEEP PURPLE, wenn Orgel und Gitarre sich wechselseitig die Kante geben und ironisch Fetzen einer Nationalhymne andeuten, die keine ist. Zumindest nicht für mich - und Punkt.

DEEP PURPLE befinden sich in mitreißender Spiellaune, sie haben sichtlich Spaß miteinander und scheinen sich selbst dabei so ganz und gar nicht bierernst zu nehmen. Alle beherrschen sie ihr Metier, keine Frage, und dennoch kracht der blanke Rock’n’Roll von der Rampe und nicht etwa eine Show. Erst recht natürlich, als sie uns die „Perfect Strangers“ schenken und hinterher „Space Trucking“ durch die Reihen hetzen. Ich bin in meinem Element und trotz nachklingender Erkältung gröle ich einfach den Refrain mit: „Yeah, Yeah, Yeah, Space Truckin’!“

Was soll ich sagen? Ich habe live und sehenden Auges erlebt, dass auch STEVE MORSE das Riff von „Smoke On The Water“ mit den Fingern aus den Saiten reißt und wisst ihr was, ich habe es genossen, davor zu stehen und noch einmal „a fire in the sky“ im Chor zu singen. Als sie mir dann auch noch zum Ende der halben Nacht „Hush“ geben, bin ich wirklich glücklich und heilfroh, dass es sich ergeben hat und ich die Chance gerade genussvoll auslebe. Da ist „Black Night“ nur noch das Sahnehäubchen auf ein Erlebnis, das ich so nicht mehr erwartet hatte. Scheiß Vorurteile und schön, dass man sie auch überwinden kann.
Die alte Herrenriege hat sich herzlich bedankt, es sind Plectren, Sticks und ein Handtuch in die Menge geflogen und die alten Männer vor der Rampe waren eine Stunde vor Mitternacht von ihrem Schweiß nass, aber glücklich wie wohl selten. Auch ich bin angereichert mit Glückshormonen, voller Respekt für einen wirklich Super-Gitarristen und happy, einige Klassiker in geballter Ladung und in zeitgemäßem Gewand von einer meiner Lieblingsbands präsentiert bekommen zu haben. Noch einmal bis vor an die Rampe, um dort nach einer Liste zu fragen, die es nicht mehr gibt und ich bekomme ein Plectrum zum Mitnehmen, original DEEP PURPLE auf der einen und STEVE MORSE auf der anderen Seite und nun weiß ich wieder, „The Battles Rages On“ – auch ohne die Diva!

P.S.: Aus für Euch sicher verständlichen Gründen, werde ich hier keine Fotos vom Konzert einstellen. Wer sie sehen möchte, gehe bitte zur "Deutschen Mugge" zu den Konzertberichten oder auf meine Seite:


http://www.mein-lebensgefuehl-rockmusik....ocken%20Dresden

Angefügte Bilder:
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www.mein-lebensgefuehl-rockmusik.de
zuletzt bearbeitet 24.10.2013 14:10 | nach oben springen

#3

RE: DEEP PURPLE 22.10.13 - eine Hardrockmesse in der "Messe" zu Dresden

in Konzertberichte 2019 und älter 23.10.2013 23:00
von Kundi | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte

DEEP PURPLE live in Dresden. Hier sind ein paar optische Eindrücke.

Gruß Kundi

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#4

RE: DEEP PURPLE 22.10.13 - eine Hardrockmesse in der "Messe" zu Dresden

in Konzertberichte 2019 und älter 24.10.2013 09:35
von Beli | 35 Beiträge | 81 Punkte

Einen interessanten Artikel + Fotos gibt es heute bei der SZ.

http://www.sz-online.de/nachrichten/kult...ch-2692831.html

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#5

RE: DEEP PURPLE 22.10.13 - eine Hardrockmesse in der "Messe" zu Dresden

in Konzertberichte 2019 und älter 25.10.2013 04:38
von Kundi | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte

Foto-Nachschlag

Gruß Kundi

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zuletzt bearbeitet 25.10.2013 04:42 | nach oben springen


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