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Apfeltraum in Dresden 22.12.18
Apfeltraum in Dresden 22.12.18
in Konzertberichte 2019 und älter 23.12.2018 10:55von Tina mit Hut • | 329 Beiträge | 742 Punkte
RE: Apfeltraum in Dresden 22.12.18
in Konzertberichte 2019 und älter 23.12.2018 12:24von Katja Biene • | 3 Beiträge | 8 Punkte
Zum Abschluss des musikalischen Jahres 2018 fuhren wir am gestrigen Samstag mal wieder in die „Tante Ju“ nach Dresden, diesmal um „Apfeltraum“ zu erleben
Dass die Musik zeitlos ist und auch Generationen verbindet, haben wir bewiesen.
So war ich mit Vater, Schwester und Nichte da.
Das ist nicht die schlechteste Ausgangslage, um Cäsars Nachlass gut zu verwalten und für die Zukunft zu erhalten.
Zu Einlassbeginn um 19 Uhr war noch nicht allzu viel los, was sich aber zügig änderte.
Der Saal füllte sich zusehends; es waren mehr Besucher da, als in den letzten Jahren. Offensichtlich hatte es sich herumgesprochen, dass es hier gute Musik zu hören geben wird.
Moritz Peter Gläser, sein Bruder Robert, Big Joe Stolle, Mauro Pandolfino und Christian am Schlagzeug legten gleich richtig los (nachdem das wandernde Drum-Set mit reichlich Klebeband fixiert worden war) und hatten mit dem richtigen Einstieg die Leute gleich voll im Griff.
Das Publikum war von den ersten Tönen an gut dabei.
Die Setlist ist bunt zusammengestellt worden und so wurden Klassiker von „Zwischen Liebe und Zorn“, „Im Bauch des Riesen“, „Gänselieschen“, „Der gelbe Mond“ (lt. Robert ein Mädchenlied…), „Mitternachtsblues“, natürlich „Wer die Rose ehrt“ und viele weitere Titel gespielt.
Bei "Cäsar`s Blues" hat sich Robert wieder voll ins Zeug gelegt und die Rampensau rausgelassen.
Renft / Cäsar-Songs haben die tolle Eigenschaft viel Raum für diverse Soloparts für die einzelnen Instrumente zu geben.
So bekommen Moritz und Mauro immer wieder Gelegenheit, ihr großartiges Können an der Gitarre zu beweisen. Big Joe Stolle ist an der Blues-Harp ein Meister, was die Fans lautstark würdigten.
Es war wunderbar anzuhören und die Füße standen nicht still.
Dass das Verhältnis zwischen Moritz und Robert des Öfteren recht angespannt ist, ist kein Geheimnis.
Auch auf der Bühne können sie das – trotz aller Professionalität – nicht immer verbergen.
Und so erfährt man in Gesprächen schon vor Konzertbeginn, dass mit gewisser Neugier darauf gewartet wird, wie es denn am heutigen Abend sein wird.
Nun ja, ich sag mal so, wenn man nicht bewusst drauf achtet, erscheinen sie wie normale Bandkollegen. Auch wenn spitze Bemerkungen in beide Richtungen ausgetauscht werden, die Blicke manchmal an die nach dem Genuss saurer Zitronen erinnern.
Die gemeinsame Arbeit mit sehr nahen Verwandten (ob Eltern, Partner, Geschwister o.ä.) ist unabhängig von der Branche selten einfach, da sich Dienst und Privates so fließend vermischen.
Was auch immer das Problem ist, ich hoffe sehr, dass es diese Band auch 2019 und länger geben wird, damit wir weiter in den Genuss dieser wunderbaren Musik kommen.
Viel zu schnell verging die Zeit und unter verdientem Applaus verlässt die Band schließlich nach reichlich 2,5 Stunden Konzert (kurze Pause inbegriffen) gut durchgeschwitzt die Bühne.
Am Bühnenrand wird dann noch geplaudert, werden die Gläser geleert und nächste gemeinsame Konzertmöglichkeiten besprochen, da findet doch eine Dame neben uns auf dem Fußboden…. eine Zahnprothese!!!
Wer bitte verliert während eines Konzertes seine Dritten und merkt das nicht?
Wir haben herzlich gelacht und darüber sinniert, wie doch die Zeit vergeht. Früher, ja da wurden noch BH`s geworfen. Und jetzt?
Die Prothese wurde jedenfalls sehr umständlich aufgehoben und in einem Becher an der Bar abgegeben.
Sollte der Besitzer dies hier lesen: bitte beim Personal der „Tante Ju“ melden.
Es könnte sonst schwierig werden, den Weihnachtsbraten ordentlich zu kauen.
In diesem Sinne: frohe Weihnachten, genießt ein paar freie Tage in Ruhe und Besinnlichkeit. Alles Gute und vor alle Gesundheit für das neue Jahr mit vielen schönen Erlebnissen.
RE: Apfeltraum in Dresden 22.12.18
in Konzertberichte 2019 und älter 23.12.2018 13:29von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Das war wiederum ein schöner Abend in Dresden mit euch allen.
Ich hätte aber nicht gedacht, dass Menschen vor Begeisterung gleich mit ihren Gebiss um sich werfen
Das hatten wir so noch nicht.
Vielen Dank euch beiden, liebe Katja und liebe Tina für die schnelle und schöne Wort- und Bildberichterstattung.
Gruß Kundi
RE: Apfeltraum in Dresden 22.12.18
in Konzertberichte 2019 und älter 20.01.2019 17:30von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Nun habe auch ich endlich meinen Frieden mit dem Konzertjahr 2018 gemacht. Hier ist endlich mein noch ausstehender Bericht von der letzten Mugge:
Mein letztes Konzert des Jahres 2018 führte mich kurz vor Weihnachten in die sächsische Landeshauptstadt. Am 22. Dezember spielte APFELTRAUM in der „Tante Ju“. Mein fahrbarer Untersatz aus Südkorea ließ seine Pferdchen zu unserem letzten Mission Bühnenrand 2018 pünktlich und zuverlässig antraben. Während der Fahrt arbeitete meine Gedanken- und Erinnerungsverabeitungszentrale und zog eine kurze Jahresbilanz.
Es war ein schönes und abwechslungsreiches Tourjahr für mich. Viele Erwartungen erfüllten sich bzw. wurden sogar übertroffen. 40 Jahre bin ich nun schon als Musikfan on the Road und der Lack ist immer noch nicht ab. Ich bin immer noch gerne unterwegs.
Vor dem besten Liveclub Dresdens „Tante Ju“ kamen wir rechtzeitig zum Stehen und CEEDriks koreanische Straßengaulherde durfte für runde 3 Stunden verschnaufen und von neuen Heldentaten träumen. Ich trollte mich derweil ins Gebäude.
Obwohl die Menschen mitten in den Vorbereitungen zum Weihnachtsfest steckten und deswegen andere Dinge im Kopf hatten, war der Club im Dresdner Industriegelände an diesem Abend ganz gut besucht. Aber vielleicht wollten sie in der „Tante Ju“ einfach noch mal Luftholen vor dem großen Fest. Ich freute mich jedenfalls auch über unsere versammelte Forenbrigade.
Für die Fans und Bewunderer des am 23. Oktober 2008 verstorbenen Musikers PETER „CÄSAR“ GLÄSER war der erneute Dezember-Besuch von APFELTRAUM in Dresdens besten Liveclub (nach 2016 und 2017) selbstverständlich auch ein Fest. Eigentlich war es sogar ein vorweggenommenes Weihnachtsfest.
CÄSAR hat als Musiker, Komponist, Texter und als Mensch Generationen von Leuten begeistert. Er hat die Musikszene eines ganzen Landes entscheidend und nachhaltig mitgeprägt. Sein Wirken in Bands wie RENFT, KARUSSELL, CÄSARS ROCKBAND, CÄSAR & DIE SPIELER, CÄSAR & BAND, CÄSAR TRIO bleibt unvergessen. PETER „CÄSAR“ GLÄSER erfand sich und seine Musik immer wieder neu. Selbst in Projektbands wie der AMIGA BLUESBAND, der BLANKENFELDER BOOGIEBAND oder dem VÄTER & SÖHNE-Projekt hinterließ er unauslöschliche Spuren. Heute wissen wir, dass seine Lieder zeitlos und von erhabener Schönheit sind.
CÄSARs Erbe wird weiter getragen in die Konzertsäle und zu den Fans. Die Songs leben und erfreuen nicht nur alte Fans, sondern auch jüngeres Publikum. Seine alten Bands KARUSSELL und RENFT stehen stellvertretend dafür, aber auch viele Freizeitmusiker spielen den „Apfeltraum“, „Gelber Mond“ und andere Songperlen an den Lagerfeuern dieser Republik.
Die APFELTRAUM-Combo kam auf die Bühne und entfaltete gleich ziemlich viel Druck mit den beiden RENFT-Klassikern „Was mir fehlt“ und „Aber ich kanns nicht verstehen“. Damit war der Kreis der Gemeinschaft zwischen Musikern und Publikum auch gleich geschlossen.
APFELTRAUM live ist pure gelebte Spielfreude und der Spaß soll auch bei allen beteiligten nicht zu kurz kommen. Das war auch in Dresden wieder so. Die Band wollte natürlich sehen und hören, dass ihre Lieder beim Publikum ankommen. Deshalb heizten die Musiker ihre versammelten Fans auch in der Tante Ju“ immer wieder mit Worten und Gesten an. Allen voran natürlich das sympathische Bass-Tier Robert. So eine mit allen Wassern gewaschene Rampensau wie Gläsers Robert ackert und rackert ja immer fast bis zum Umfallen für eine mitreißende Mugge. Das kam natürlich an und das schuf auch eine lebhafte Liveatmosphäre. Viele Besucher sangen die Lieder mit. Beifall sowie Ausrufe und Pfiffe der Begeisterung gab es den gesamten Abend über und zwar reichlich.
Dass CÄSARs Söhne Robert und Moritz sowie ihre Kollegen seit April 2015 mit der Band
APFELTRAUM seine Lieder weitertragen halte ich persönlich sogar für einen Glücksfall, denn diese Band beleuchtet alle Wirkungsphasen des Musikers PETER „CÄSAR“ GLÄSER und authentischer geht es ja nicht. Leider hat CÄSARs langjähriger Schlagzeuger Jürgen Schötz APFELTRAUM verlassen. Für ihn rückte Christian Gerlach in die Band und der Mann macht seine Sache auch gut.
Wieviel CÄSAR steckt in APFELTRAUM? Da braucht man nur mal ein paar Minuten Moritz beim Gig beobachten und zuhören, da ist man seinem Vater ganz, ganz nah. Gesichtszüge, Körperhaltung oder auch die Art mit der Gitarre umzugehen, sind sich so etwas von ähnlich. Man könnte es zusammenfassend auch so sagen: ganz der Papa.
Moritz Gläser griff sich seine Akustikgitarre und brachte uns die wunderschöne KARUSSELL-Ballade "Lieb ein Mädchen" zu Gehör. Was für ein beruhigender, romantischer Schmaus für Ohren und Seele, der da vom Vater an den Sohn weitergereicht wurde
Den "Mitternachtsblues" von GERULF PANNACH hat sich CÄSAR mal ausgesucht und auch sehr gerne auch live gespielt. Cäsar hat den Titel mit GERULF als Gast sogar für seine zweite CD ("CÄSAR - Die Zweite") aufgenommen. Es war auch wie ein Gruß von CÄSAR an GERULF, wenn er den „Mitternachtsblues“ spielte. Deshalb passt das Lied auch sehr gut ins Programm von APFELTRAUM. Robert beindruckte mich auch mit seinem Gesang wieder.
Der bunte CÄSAR-Liederkreisel ging mit „im Bauch des Riesen“ von CÄSARS ROCKBAND in die nächste Runde. Ich liebe das Lied mit dem fetten Bass-Groove und seinem leider immer noch aktuellen Text. Moritz sang das Lied auch sehr achtungsvoll und unverwechselbar. Mir gefiel auch wie Big Joe Stolle dabei seine Bluesharp als „Keyboard“ einsetzte.
Spätestens als Big Joe Stolle als dritter Sänger "Mein Bruder Blues" und "Whisky" aus KARUSSELL-Zeiten interpretierte, wurde wieder deutlich, was CÄSAR mit seiner warmen, tiefen und doch wandelbaren Stimme für ein grandioser Sänger war. Moritz, Robert und Big Joe tun gut dran, sich diese Gesangsparts zu teilen.
„Tante Ju“ ist sonst für seine gute Technik bekannt. Diesmal sparten die Hausherren aber etwas mit gutem Licht. Für meinen Geschmack war das etwas dunkel und einfallslos. Aber ich bin mir sicher, dass es beim nächsten Konzert wieder besser und heller wird.
„McDonald“ (1979 auf der ersten KARUSSELL-Langspielplatte „Entweder oder“ veröffentlicht) wurde damals von Bernd „Hula“ Dünnebeil komponiert und den Text steuerte Kurt Demmler bei. Seine Magie und Unverwechselbarkeit erhielt das Stück aber durch den markanten Gesang CÄSARs. Dieses Lied ist ein echter Evergreen geworden und auch in Dresden verzichteten die APFELTRAeUMer nicht auf das Lied.
Sehr berührend war ebenfalls das von Big Joe Stolle so einfühlsam gesungene „Wiegenlied für Susann“ (Komposition: CÄSAR, Text: Kurt Demmler) aus RENFT-Zeiten. Das alte Urgestein der ostdeutschen Blues-/Bluesrockszene kann eben auch mit sanfter Stimme begeistern.
Dass Big Joe aber auch die grobe und kräftige Gesangskelle draufhat, konnte man bei „Zwischen Liebe und Zorn“ deutlich hören. Moritz übernahm dagegen bei diesem Song die sanfte Stimme. Das Stück lebt ja schon seit RENFT-Zeiten von zwei unterschiedlichen Gesangstimmen.
Natürlich fehlten legendäre Stücke wie „Baggerführer Willi“, „Rockballade vom kleinen Otto“, Gänselieschen“ oder „Wandersmann“ an diesem Abend nicht. Mich begeisterte aber auch das von Moritz gesungene „Steig ein“ aus CÄSARS ROCKBAND-Zeiten.
Robert hatte seinen großen Auftritt als Sänger und Publikumschorleiter bei „Gelber Mond“ von KARUSSELL. Auch bei „Cäsars Blues“ trieb er das Publikum zum Begeisterungswahnsinn.
Der Saal kochte längst auf höchster Stufe und man war gemeinsam beim das offizielle Set abschließenden „Apfeltraum“ angelangt. Gitarrist Mauro Pandolfino zeichnete für das Gitarrensolo verantwortlich und er feuerte den Publikumschor mit seiner Gesangseinlange noch einmal richtig an. Die Band verließ dann die Bühne. Die Halle bebte beim Chorgesang noch minutenlang und die APFELTRAUM-Band kehrte nach einer den schönen Chorgesang verlängernden Kunstpause zum Zugabenblock zurück.
Mit „Als ich wie ein Vogel war“, „Wer die Rose ehrt“ und „Besinnung“ endete dann dieses Konzert und gleichzeitig mein Konzertjahr 2018.
Gruß Kundi
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