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Quaster "Family and Friends" Freiberg 2017
Quaster "Family and Friends" Freiberg 2017
in Konzertberichte 2019 und älter 19.11.2017 09:17von PMausM • | 1.820 Beiträge | 3861 Punkte
Was soll man dazu berichten? Ich selbst bin das Lichtel zu klein, um mir Urteile anzumaßen. Kann nur erzählen, was ich gestern Abend gefühlt und erlebt habe.
Der Sonnabend des Puhdys Wochenendes in Freiberg gehörte Quaster und seinen Freunden. Davon waren viele erschienen, neben den Fans auch seine Musikerkollegen, wie Claudius Dreilich und der Bong Moderator Jürgen Karney. Es war noch Platz im Tivoli, leider waren noch viele Lücken auf dem Parkett. Woran das liegt, kann man nur mutmaßen. Schade, es war eine absolut klasse Veranstaltung. Aber alles hat seine Zeit. Es war schön, wieder mal so viele der alten Puhdysfans zu treffen und über alte Zeiten zu plaudern.
Vom Programm her war es bei Quaster eine bunte Mischung von alten, quasterlastigen Songs und Liedern vom letzten Weihnachtsalbum. Auch die Gassenhauer der Puhdys durften nicht fehlen.Von der ersten Minute an hatte ich das Gefühl, es soll gar nicht verschleiert werden, wo Quaster drauf steht, sind Puhdys drin. Leider hatte ich bei Maschine am Freitag nicht mehr das Gefühl. Die Band von Quaster spielte den guten, alten Puhdys Sound. Genau das wollten die Leute hören. Da kam was von der Bühne geblasen, da musste man sprichwörtlich den Hut festhalten.
Der Funke zum Publikum sprang ganz fix über und blieb nicht etwa in Reihe Drei stecken.
Quaster hat aber auch Leute um sich geschart, die sind ein Garant dafür.
Am Schlagzeug Heinz von Rockhaus, der zog alle mit ohne zu sehr bum bum lastig zu spielen. Ein absoluter Spaßvogel und Könner. Über Peter Rasym muss man nichts extra sagen unser Lieblingsbasser ist die Seele des Unternehmens. Mich irritiert es nur immer völlig, er steht auf der falschen Seite der Bühne. Mit Uwe Fischer haben sie einen Spitzengitarristen dabei. Um es mal in Bildern auszudrücken, bei Maschine vorgestern durfte der Hund knurren, bei Quaster durfte er bellen. Und das tat er ausgiebig und hingebungsvoll.
Am Keyboard musste leider Beathoven ersetzt werden. Quaster erinnerte sehr emotional an seinen Ziehsohn und auch die Fans werden ihn nie vergessen. Der Neue ist auch ein großer Könner an seinem Instrument. Aber mir wird immer in Erinnerung bleiben, wie Carsten Mohren voriges Jahr an gleicher Stelle mit seinem umgehängten Keyboard an den Bühnenrand trat und sein letztes Solo spielte. Die Krankheit hatte ihn schon sehr gezeichnet, aber er machte uns noch Mut. Das war absolute Größe.
Die Sparte Familie vertrat diesmal wieder Kimmy. Hatte den Eindruck, das "Fire", was sie anzündete, war noch stärker als voriges Jahr. Stimmlich ist sie gewachsen. Vom Outfit her musste ich schmunzeln. Wir Alten müssen viel Aufwand betreiben, die bei uns ungeliebte Haarfarbe zu tarnen. Die Kleine träg stolz Grau. Wenn wir gerade beim Thema "Stolz" sind, das Abschlusslied von Quaster für Carsten war bewegend.
Sicher wird Kundi die Sache noch ausführlich musikalisch auswerten. Ich bin gespannt drauf und habe mich wirklich gefreut, dass unser Admin gestern da war.
Auch am Sonnabend wurde die Aktion für die Deutsche Krebshilfe weiter geführt. Es kam noch mal richtig Kohle rein. Dankenswerter Weise half Jürgen Karney Hassel bei der Versteigerung.
Unglaublich, was Fans auf den Tisch gelegt haben, um Quasters Barett zu ersteigern. Bin mir nicht sicher, ich glaube es waren über 600 Euro.
Um die T Shirts vom Bimbo wurde hart gekämpft. Das Rennen machte Karneys Frau. Über 300 Euro brachten die 10 Teile. Richtig toll war dann noch, Frau Karney spendete die ersteigerten T Shirts dann sofort dem Stand für die Deutsche Krebshilfe und sie konnten noch mal verkauft werden. Auch das Bild von Klaus Scharfsschwerdt fand ganz schnell Abnehmer.
Eine sehr noble Geste kam noch von Hans die Geige. Er kündigte an, egal wie viel die Aktion bringt, den Rest bis zu nächsten Tausender legt er drauf. Wie ich Ulli kenne, kann das teuer werden.
Und als Abschluss meines Beitrags will ich noch einige Worte sagen, die mir auf der Seele brennen. Fans , die voriges Jahr noch vor der Bühne standen, sind jetzt schon unter der Erde, weil diese scheiß Krankheit wieder mal Tribut gefordert hat. Als Betroffene sage ich euch, glaubt nicht, es geht nach Gerechtigkeit oder Schönheit. Krebs kann jeden treffen. Solche Institutionen wie die Deutsche Krebshilfe leisten einen Beitrag zur Erforschung der Krankheit und unterstützen die Betroffenen. Sozial Schwache können dort Mittel beantragen, wenn sie die Krankheitskosten nicht alleine tragen können. Es gibt den Krebsinformationsdienst, bei dem man kompetente Hilfe erhält, wenn man eine Frage hat und nicht mehr weiter weiß. Möge es allen meinen Freunden erspart bleiben, sich mit dem Thema beschäftigen zu müssen. Danke, ihr wart toll und habt so viel gespendet.
Sehr passend dazu der Titel "Keiner weiß, was morgen kommt". Hier extra mit Tanzeinlage von Familie Neumann.
RE: Quaster "Family and Friends" Freiberg 2017
in Konzertberichte 2019 und älter 19.11.2017 11:14von Mary • | 327 Beiträge | 726 Punkte
Ich habe Quaster ja am Vortag als Gast im Kulturpalast in Dresden gesehen und wäre eigentlich gern auch nach Freiberg gefahren, aaaber...
Durch Deinen Bericht und Videos bakam ich trotzdem einen kleinen Einblick. Das freut mich sehr.
Manchmal denke ich, wenn ich unsere Musiker, die wir damals als Teenys geliebt haben, auf den Bühnen sehe, ihnen geht es wie uns.
Wir können nicht lassen, sie immer und immer wieder noch einmal zu erleben und sie können nicht lassen, auf den Bühnen zu stehen. Musik war und ist halt ihr Leben.
Ich wünsche mir sehr, dass das noch einige Jahre so bleibt..., haltet durch!
"Ihr lacht weil ich anders bin. Ich lache, weil Ihr alle gleich seid."
Kurt Cobain
RE: Quaster "Family and Friends" Freiberg 2017
in Konzertberichte 2019 und älter 19.11.2017 19:29von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Ich bin noch gar nicht bereit und in der Lage den gestrigen Abend in Worte zu fassen.
Aber ein paar Fotos kann ich schon anbieten. Wobei die Qualität diesmal auch nicht so besonders ist, aber ganz in die vorderen Reihen und aussichtsreichen Fotopositionen bin ich gestern nicht gelangt.
Gruß Kundi
Fotos von der Versteigerung
RE: Quaster "Family and Friends" Freiberg 2017
in Konzertberichte 2019 und älter 20.11.2017 09:45von SN-Nittel • | 329 Beiträge | 724 Punkte
Danke Petra und auch Kundi für Bericht und Bilder. Hat mich persönlich interessiert was so da los war.
Persönlich konnte ich mich nicht überwinden. Die (Ex) Puhdys haben schon immer etwas das gespalten, die letzten Jahre umso mehr. Jedenfalls kann ich die Freude auch verstehen, weil ich auch tolle Konzerte, besonders in den 90igern, erlebt habe. Das sind echte positive Erlebnisse gewesen. Musikalisch sieht man aber ihre Wurzeln immer noch auf den Videos. Warum es die große Absperrung vor der Bühne gab, wäre eine Frage? Hat das MDR gedreht?
RE: Quaster "Family and Friends" Freiberg 2017
in Konzertberichte 2019 und älter 20.11.2017 23:07von Günthi • | 202 Beiträge | 450 Punkte
Auch von mir einen herzlichen Dank an Petra und Kundi für die umfangreiche Berichterstattung von dem ereignisreichem Wochenende in Freiberg. Ich habe mir alle Fotos und Filmchen in Ruhe angesehen, und da habe ich es wieder mal sehr bedauert, das ich für solche schönen Events mal wieder in der falschen Gegend wohne. Sehr gerne hätte ich wenigstens einmal ein Konzert im Tivoli besucht, aber dafür ist es leider zu weit entfernt.
Gerne hätte ich auch einmal ein Konzert von ,, Quaster " besucht, nur bisher hat er den Weg in den äußersten Norden noch nicht so richtig geschafft. Bleibt also nur die Konserve vom Tivoli. Leider ist er auch im Januar bei den ,, ROCKLEGENDEN " nicht dabei, so das ich eher wenig Hoffnung habe ihn doch noch mal Live auf der Bühne zu sehen.
Bei ,, Maschine " hatte ich den Anschein, das da wesentlich mehr Fans anwesend waren. Da standen ja alle dicht gedrängelt im Saal, während bei ,, Quaster " wohl alles bestuhlt war, und somit längst nicht so viele Fans reinpassten. Im Vordergrund steht eh die Musik, und da wurde an diesem Wochenende den anwesenden Fans mit Sicherheit ein gutes Programm geboten.
An diesem Abend musste ,, Maschine " ja auf seinen Stammgitarristen verzichten. der hatte einen richtig wichtigen Termin gar nicht so weit von meiner Haustür entfernt,
Mit seiner gesamten Truppe folgte er einer Einladung des NDR zur Talk-Show in Hamburg. ,, Anna Loos " gab die Interviews und von der gesamten Band ,, Silly " gab es unplugged den Song ,, Das Haben Wir Erlebt " zu hören.
Sehr beeindruckt hat mich auch die Spendenauktion der Deutschen Krebshilfe von Ulli und Kerstin, die diesmal durch die besonderen Exponate der ,, PUHDYS " eine richtig gute Spendenbereitschaft der Fans an den Tag brachte. Danke Petra für Deine Worte über diese verfluchte Krankheit Krebs, von der wir beide wohl ein Lied singen können. Bisher hatten wir beide das Glück, das wir es geschafft haben diese ,, Pest " von uns zu schütteln, aber besiegt haben wir es sicher wohl noch nicht. Zumindest musste ich nach der letzten Untersuchung feststellen, das die Knötchen noch vorhanden sind,aber momentan noch nicht größer geworden sind. Das gibt ein wenig Hoffnung, das mir die dritte Chemo zumindest in diesem nächsten halben Jahr wohl sicher erspart bleibt. Auch Dir wünsche ich von ganzem Herzen, das Dir auch weiterhin dieser ganze Mist erspart bleibt.Viel zu viele hat diese verteufelte Krankheit dahin gerafft, und das noch viel zu früh.
RE: Quaster "Family and Friends" Freiberg 2017
in Konzertberichte 2019 und älter 21.11.2017 19:47von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Eigentlich wollte ich am 18. November in Freiberg nur mal kurz vorbeischauen wie der Trödelmarkt von Kerstin und Ulli läuft. Die Krankenschwester und der Holzwurm und Lehrausbilder vom Landesbetrieb Forst Brandenburg gehören seit ein paar Jahren zu meinem Freundeskreis. Zusammengeführt haben uns vor ungefähr einem Jahrzehnt die Puhdys bzw. unsere gemeinsame Begeisterung für die Besuche ihrer Konzerte. Ich habe von 1980 an bis zum Jahr 2014 mehr als 100 PUHDYS-Konzerte besucht. Dass ich mich dann aus dieser Szene zurückzog, hat viel mit der Fanszene zu tun, die immer mehr aus den Fugen geriet. Klar habe ich in den vielen Jahren zuvor viele wunderbare Leute bei den PUHDYS-Konzerten kennengelernt, aber die ganze Sache änderte sich so ab 2011 mit einigen Selbstdarstellern, Egoisten und menschlichen Tieffliegern, die immer mehr aus ihren Löchern krochen.
Auch die Band änderte sich zum Nachteil. Irgendwie waren die Jungs auf eingefahrenen Gleisen unterwegs und bei manchem Konzert gewann ich den Eindruck, dass sie ihr Ding einfach abspulten, praktisch „Beamtenrock“ bzw. Dienst nach Vorschrift machten. Aber das war mein persönlicher Eindruck. Der Hauptgrund war doch die sich immer mehr spaltende Fanszene, die mir die Muggen verleidete. Ich konnte einige diese Vollpfosten, einfach nicht mehr ertragen. Das geht mir auch jetzt noch so, weshalb ich um die Soloprojekte von Quaster und Maschine bisher immer einen Bogen machte. Mir ist jetzt auch völlig Rille, ob sich da jemand auf den Schlips getreten fühlt.
Aber ich schreib es jetzt noch mal deutlich: das ist alles mein persönliches Empfinden, das muss sich niemand sonst zu eigen machen. Fakt ist, dass ich einige Jahrzehnte lang sehr gute Zeiten mit den PUHDYS hatte. Das bleibt auch so in meinem Herzen und meiner Erinnerung stehen. Genauso wie viele Fans, welche mir ans Herz wuchsen.
Auch die persönliche Lebens- und Liebesgeschichte von Kerstin und Ulli Neumann aus Braunsdorf ist sehr eng mit den PUHDYS verbunden. Sie lernten sich vor mehr als 2 Jahrzehnten bei den Muggen kennen und soweit ich weiß, hat es dann irgendwann zwischen den beiden an einem November-Wochenende in Freiberg auch gefunkt. Aber das sei jetzt nur mal so am Rande erwähnt.
Kerstin und Ulli haben sich durch ihre sympathische und aufgeschlossene Art, über die vielen von ihnen organisierten Fantreffen und auch durch ihr Engagement für die Deutsche Krebshilfe die Achtung und Anerkennung vieler Menschen erworben. Viele davon zählen heute zum Freundeskreis der beiden. Wo Kerstin und Ulli unterwegs sind, ist immer Stimmung und Halligalli. Ich mag das auch sehr. Dass beide sehr herzliche Menschen sind und außerdem auch noch große Herzen haben, wissen wir alle. Als sie zwei Freundinnen an die verfluchte Massenseuche Krebs verloren, wollten sie etwas tun. Es sollte nicht beim Pflanzen eines Baumes bleiben.
Sie hatten ja auch einiges aus dem Fannachlass übernommen. Daraus ist die Idee der Trödelmärkte mit Fanartikeln, Raritäten, Tonträgern, Bücher von und über die PUHDYS geboren. Heute geht das Sammelgut aber längst über die PUHDYS hinaus. Musiker und Fans spenden immer wieder begehrte Dinge, der Musikszene aus ihrem jeweiligen Fundus. Die Einnahmen wurden und werden der Deutschen Krebshilfe überwiesen. Mit den Einnahmen des diesjährigen Freiberg-Wochenendes sind durch die Initiative von Kerstin und Ullrich Neumann mehr als 25000 Euro an die Deutsche Krebshilfe überwiesen worden. Ich spreche jetzt mal für mich, denn ich trage auch gern mein Scherflein zu diesen Sammelaktionen bei. Bei Kerstin und Ulli bin ich mir sicher, dass das Geld ankommt und ich fühle mich nebenbei der verfluchten Krankheit Krebs nicht so ganz hoffnungs- und hilflos ausgeliefert. Unsere vielen kleinen Euros können wirklich einiges in Forschung, Aufklärung und/oder Betreuung krebskranker Menschen bewegen. Wie diese Krankheit in unseren Reihen wütete und wütet, ist ja auch kein Geheimnis und sie macht da keinen Bogen um die Musiker oder die Fans. Eigentlich werden besondere Menschen ja für ihre Leistungen manchmal mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Ich bin der Meinung Kerstin und Ulli hätten solch eine Würdigung verdient.
Die PUHDYS-Musiker hatten auch dieses Jahr wertvolle Stücke für die Versteigerungen an den beiden Konzerttagen von Maschine (17.11.2017) und Quaster (18.11.2017) in Freiberg zur Verfügung gestellt. Petra schrieb ja im Eingangsbeitrag davon. Ich fand auch, dass Kai „Hassel“ Suttner und Jürgen Karney die Versteigerung sehr unterhaltsam und mit Fingerspitzengefühl gemeistert haben. Das war richtig toll. Auch dass unser Rockgeiger Hans die Geige und Dani sich für die gute Sache wieder so spendabel zeigten, finde ich großartig. Was haben die beiden von unserem geliebten Rockgeiger -Team doch für große Herzen.
So, ich will aber jetzt lieber noch ein paar Worte zur Mugge von Quaster Family & Friends schreiben. Dass ich mir doch noch eine Eintrittskarte für das Konzert kaufte, lag an Kerstin, Petra, Dörte, Joli, Moni, Ulli, Sven, Karsten Siggi und noch einigen anderen befreundeten Fans. Das machte richtig Spaß mal wieder in so großer Runde aufeinander zu treffen. Da konnte ich den Anteil der anderen von mir nicht gerade geliebten „Fans“ (siehe weiter oben im Text) getrost in den Skat drücken.
Was ich auch höchst merkwürdig, ja sogar verwerflich fand, war die künstliche Absperrung vor der Bühne. Was sollte dieser Graben denn bewirken? Eine Woche zuvor war ich an gleicher Stelle bei DIE SEILSCHAFT und da ging es auch ohne so eine Sperre. Oder liegt das doch am jeweiligen Publikum? Deutliche Unterschiede im Benehmen und im Miteinander gibt es da schon.
Quasters Mugge begann damit, dass er jeden seiner Musiker einzeln auf die Bühne bat und den Konzertbesuchern mit einigen persönlichen Worten vorstellte. Den Anfang machte er mit Michael „HeinzAngel“ Haberstroh, dem Schlagzeuger von ROCKHAUS und DIE OSSIS. Am Bass wirkte Quasters langjähriger Bandkollege Peter Rasym. Der Bassist spielte nicht nur seit 1997 bei den PUHDYS, sondern er werkelte auch schon im Jahr 1986 bzw. 1987an Quasters erster Solo-Platte „Liebe pur“ mit. Rasym zählt damals wie heute zu den besten der Tiefton-Zunft in diesem Land.
Den Gitarristen Uwe Fischer kennen viele von seiner langjährigen Tätigkeit bei der Gruppe SIX und zuletzt als Begleitmusiker von Mike Kilian, wenn dieser auf Solopfaden unterwegs ist. Fischer spielt wirklich eine ganz heiße 6-Saiten-Axt.
An den Keyboards konnten wir Dominik Franke begrüßen. Er folgt dem leider viel zu früh und an dem verfluchten Krebs verstorbenen „Beathoven“ Karsten Mohren. Beathoven war nicht nur Quasters Ziehsohn, sondern auch der musikalische Leiter der Quaster Family und Friends-Band. Er hatte auch die ganzen neuen Arrangements für die Lieder des Programms geschrieben. Ihm ist es zu verdanken, dass die Songs so frisch und modern klingen. Trotzdem bleiben und blieben diese Lieder auch gut erkennbar.
Dominik, der neue Mann an den Tasten ist aber auch kein Fallobst. Er ist ein gefragter Musiker, der in einer Reihe von Bands (z. B.: The Basballs, Lary Schuba & Western Union, Eigthies4ever) und in Musical-Produktionen („Les Miserables“, „Cats“, „Linie 1“, „We will rock you“…) spielt(-e). Bei einigen Produktionen fungiert er sogar als musikalischer Leiter, auch als Studiomusiker ist er gefragt.
Weiterhin stießen während des Konzertes zu unterschiedlichen Zeiten auch noch Quasters 17jährige Tochter Kimberly Hertrampf und sein Kumpel Frank "Schatten" Toeffling zur musizierenden Kapelle. Darauf gehe ich dann noch ein.
Mit „Kalte Tage“ von Quasters 1987er Soloalbum „Liebe pur“ begann der Ausflug in das musikalische Leben von Dieter Hertrampf. Übrigens ist „Liebe pur“ für mich immer noch das beste Soloalbum, das je ein (Ex-)PUHDY veröffentlicht hat. Mit „So nah“ wurde an diesem Abend noch ein Titel von dem Album gespielt. Auch wenn hierbei die Geige von Hans die Geige fehlte, war es ein Genuss dieses schöne Kleinod zu hören. Von mir aus hätten es sogar noch ein oder 2 Lieder mehr von dieser Scheibe sein können. Da sind noch so wunderbare Songs wie „Liebe pur“, „Geheime Zeichen“ oder „Am Ende meiner Einsamkeit“ drauf versteckt.
Wenn man Quaster bei seinen Ansagen zuhörte und mit den gespielten Liedern verknüpfte, hatte man das Gefühl als ob eine in sich geschlossene Geschichte erzählt bzw. gespielt wurde. Dabei ritten wir kreuz und quer durch das musikalische Schaffen der PUHDYS und wir durften uns auch an dem neueren Lied erfreuen, welches Quasters Soloprogramm das Motto lieferte: „Ich bereue nichts“. Das ist ja neben Quaster Familiy & Friends sein zweites aktuelles Standbein.
Von der vieldiskutierten 2012er PUHDYS-Weihnachtsscheibe „Heilige Nächte“ hatte Dieter Hertrampf einige Perlen sorgfältig und mit Bedacht für Quaster Family und Friends ausgewählt. „Heimkehren“ und „Mach dir um mich keine Sorgen“ gehörten dazu. Außerdem sang er mit seiner Tochter Kimberly All „All diese Jahre“ im Duett. Zu den emotionalsten Minuten gehörte für mich auch das als Zugabe gespielte Lied „Stolz“, welches Quaster seinem Sohn Carsten „Beathoven“ Mohren widmete. All diese Lieder sind ja inhaltlich auch nicht unbedingt und bedingungslos auf das Weihnachtsfest ausgerichtet.
Apropos Kimberly: als sie geboren wurde, stand Papa Quaster in Kamenz auf der Hutbergbühne, wie zu ihrer Jugendweihe übrigens auch. Ihre ersten Auftritte hatte sie als kleines Kind bei den Weihnachtskonzerten der PUHDYS. Als sie ca. 2003 „So große Wünsche“ mitsang dürfte sie ungefähr 5 Jahre alt gewesen sein. 2 oder 3 Jahre später sang sie mit ihrem Papa „Karussell“ bei der Weihnachtstour.
Heute steht eine junge, hübsche 17 Jahre alte Frau auf der Bühne und bläst uns alten Säcken mit ihrer kräftigen Gesangsstimme den rieselnden Kalk aus dem Körper. Alter Falter dachte ich in Freiberg als sie mit Uwe Fischers sehr schönen Akustikgitarren-Begleitung das aus dem zweiten Hobbit-Film bekannte Ed Sheeran-Stück "I See Fire" interpretierte. Für meine Begriffe klang das besser als die Originalvorlage.
Der Titelsong der 1997er Scheibe „Frei wie die Geier" bereitete sicher nicht nur mir besondere Freude. Es gibt halt ein paar Lieder, die sind Quaster quasi auf den Leib geschrieben worden. Da war es nur natürlich, dass sie auch den Weg in dieses Programm fanden. Ein Reigen bunter von Quaster unverwechselbar gesungener PUHDYS-Melodien von Erinnerung“ über „Bis ans Ende der Welt“ bis hin zum eingedeutschten Wishful Thinking-Cover „Hiroshima“ erblühte im Tivoli zu neuem Leben. „Die Welt ist ein Wunder“ von der „Es war schön“-CD war auch ein richtiger Knaller für mich.
Aber auch ein paar ganz alte Nummern wie „Lebenszeit“ und „Alt wie ein Baum“ wären ohne Quasters Gesang undenkbar und deshalb gehörten sie auch in Quaster Familiy & Friends-Show. Bei „Geh zu ihr“ spielte Quasters Kumpel und Bühnenpartner sogar auf der Maultrommel. Außerdem verstärkte er in dieser Runde auch den Backroundgesang.
Als das Konzert mit dem bereits angesprochenen Lied „Stolz“ endgültig und emotional ausklang, brauchte ich erstmal ein paar Sekunden um mich zu sammeln. So viel war mir aber da schon klar, dass der QUASTER Family und Friends-Gig eine beeindruckende Rückschau auf fast 5 Jahrzehnte Musikerleben von Dieter Hertrampf war. Trotzdem war das Programm nicht nostalgisch überfrachtet, sondern es wurde eine geschickte und berührende Brücke vom gestern ins Heute geschlagen. Der kleine Quaster war ganz groß und ausgiebig als Sänger und Mittelpunkt der Show zu erleben und er hatte dabei eine affenstarke Band hinter sich.
Es war schön und deshalb schreibe ich gerne DANKE an QUASTER FAMILY & FRIENDS für dieses beeindruckende Konzert. Aber auch Ulli, Kerstin und ihren Helfern danke ich an dieser Stelle für ihre großartige Arbeit zur Unterstützung der Deutschen Krebshilfe und damit auch zum Wohle von uns allen.
Gruß Kundi
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