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STARFUCKER 18.03.17 Liveclub Tante Ju Dresden
STARFUCKER 18.03.17 Liveclub Tante Ju Dresden
in Konzertberichte 2019 und älter 22.03.2017 12:21von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Am Wochenende sind in Sachsen wieder die Steine gerollt. Gleich 3 bekannte Coverbands, die sich der Interpretation des Liedguts der ROLLING STONES verschrieben haben, harren sich angekündigt. Den Anfang machte die Band HEART OF STONE am Freitag in Bad Muskau.Sonnabend gastierten die Musiker von VOODOO LOUNGE in der Kulturbastion Torgau und STARFUCKER „flogen“ für ihr jährliches Konzert in der Tante JU zu Dresden ein. Ich habe mich wieder mal für die STARFUCKER-Truppe mit MIKE KILIAN, CHRISTIAN „SORJE“ SORGE, BERND „CHARLIE“ HAUCKE und VOLKER „BILL“ HOPFNER entschieden und war überpünktlich an Dresdens besten Liveclub eingetroffen Ein kurzer Check von Kamera, Akku, STONES-Shirt und Muggenvorfreude brachte positive Ergebnisse. Ich war also bereit und stiefelte zum Einlass.
Wer nun meinte, dass sich bei diesem 3-fachen STONES-Angebot des Wochenendes die Fans aufteilen würden, lag zumindest für Dresden daneben. Mehr als 400 Karten waren schon weg und die Besucherzahlen pegelten sich dann geschätzt bei 450 +x zahlenden Besuchern ein. STARFUCKER ist in Dresden eine regelmäßig und gerne gesehene Kapelle. Da war es auch nicht verwunderlich, dass der ganze Laden schon längst erwartungsfroh summte und brummte wie ein Bienenstock. Die STARFUCKER-Muggenbesuchwiederholungstäter waren zahlreich und viele Gespräche drehten sich um bereits erlebte Konzerte.
Der anvisierte Veranstaltungsbeginn 20:00 Uhr war zeitmäßig nicht zu halten, wenn man die am Einlass und an den Getränketheken anstehenden Gäste nicht verärgern wollte. Das Warten war aber kein Problem. Nette und aufgeschlossene Gesprächspartner im Saal zu finden, war an diesem Abend nämlich wieder nicht schwer.
Die bekannte „Wir sind die STARFUCKER“-Intromelodie kroch also nicht ganz pünktlich aus den Lautsprecherboxen. Auf dieses Zeichen hatten wir jedoch schon gewartet. Wenige Augenblicke später brachen die ersten Livetöne der Band über uns herein. STARFUCKER wurde freundlich und herzlich von der Meute begrüßt. Die magischen Akkorde von „Start me up“ waren zu erkennen und mit diesem Lied vom 1981er ROLLING STONES-Album „Tatoo You“ ging es ab in die bereits mehr als 50 Jahre andauernde Geschichte einer der bekanntesten Bands dieses Planeten. Publikum und Band waren von der ersten Sekunde an eine Einheit.
Die Nebelmaschine hatte diesmal Hochbetrieb. Das fand ich weniger schön, aber ändern konnte ich das sowieso nicht. Da ließ ich mich lieber von der Musik mitreißen und von MIKE KILIANs frecher Kodderschnauze erheitern. Ich mag KILIAN, weil er ein Sänger von Format und ein Frontmann von echtem Schrot und Korn ist. Seine Gesangsstimme ist sehr markant, die erkennt man sofort wieder. In Umfang, Volumen und Klang ist die Stimme einfach überirdisch. Der Mann strahlt außerdem Charme aus und seine Bühnenpräsenz ist gewaltig. KILIANs Witze sind nicht immer brav und korrekt, aber der Mann findet die Balance immer. Seine Bandkollegen nehmen seine Neckereien gelassen bzw. lächeln still vor sich hin, wenn sie ihren Teil abbekommen. Sie wissen ja auch, dass das alles nur Show ist. KILIAN teilt zwar scheinbar aus, aber er spart auch sich selbst bei den spöttischen Bemerkungen nicht aus. So hält er auch die Waage und so bleibt es auch jederzeit sympathisch. Dass der gute MIKE auch noch sehr gelenkig ist zeigt er auf der Bühne ebenfalls, wenn er mit der E-Gitarre fast in den Spagat geht und das ausgiebig mehrmals.
STARFUCKER zeigte sich in der „Tante Ju“ wieder mal als sehr spielfreudige und virtuose Einheit. Alleine die Rhythmus-Fraktion BERND HAUCKE (Schlagzeug) und VOLKER HOPFNER (Bass) ist schon mal eine Lobeshymne wert. Beide brauchen den Vergleich mit dem coolen CHARLIE WATTS und dem Kollegen BILL WYMAN sicher nicht zu scheuen. Auch wenn BERND mit seinen fast 67 Lebensjahren altersmäßig mit dem Herrn WATTS (76) nicht ganz mithalten kann, in punkto Coolness, Fitness, und rhythmischen Gespür kann er es ganz sicher. Immerhin sitzt der Kollege HAUFE ja auch schon ungefähr 5 Jahrzehnte an der Schießbude und das bei hierzulande durchaus namhaften Bands wie SET, PRINZIP, NO 55, MODERN SOUL BAND, EISENHEINRICH, MONOKEL, KUHLE & THE GANG und einigen anderen. VOLKER HOPFNER spielt seinen Part ebenfalls sehr souverän und ist außerdem so etwas wie der Ruhepol von STARFUCKER.
Für die ganz heiße Action sind ja die beiden Gitarristen zuständig. Neben dem Frontmann und Vorturner MIKE steht da CHRISTIAN „SORJE“ SORGE seinen Mann. Der Mann sieht nicht nur aus wie eine Mischung aus KEITH RICHARDS und RONNIE WOOD, der Typ spielt auch mindestens ebenso gut Gitarre. SORJE ist während der Show auch immer am Publikum dran. Immer wieder sucht er (Blick-)Kontakt mit den Konzertbesuchern und er ist auch oft am Bühnenrand zu finden. SORGE ist auch so ein Gitarrist, der sich in die Herzen der Fans gearbeitet hat und das völlig zu Recht.
STARFUCKER machte wie üblich ein musikalisches Rock’n Roll-Ballett mit allen Schikanen. Das war eben keine gekünstelte Mugge, sondern eine ehrliche, schweißtreibende Livemusik-Party mit einer sehr lebendigen, authentischen Band. Die gehörten Klänge waren satt und fett. Viele unsterbliche Riffs, Licks, Rhythmen und Melodien der ROLLING STONES umspülten die Ohren, Körper und Seelen der Fans.
Der Fahrplan der musikalischen Zeitreise enthielt selbstverständlich jede Menge Hits und Evergreens der ROLLING STONES. Seien es die Balladen wie „Wild Horses“, „Dead Flowers“ oder das liedhafte „Ruby Tuesday“, die Hits wie „Honky Tonk Woman“,„Get off of my cloud“, „Paint it Black“ oder die ganz heißen, abgehenden Nummern wie „Gimme Shelter“, „“Brown Sugar“, „Jumpin‘ Jack Flash“ oder „Sympathy fort the Devil“ das Publikum saugte die Klänge alle gierig und begeistert auf. Es blieben auch kaum Wünsche offen. Selbstverständlich fehlte auch das den Ruhm der ROLLING STONES begründende Stück „(I can get no) Satisfaction“ nicht. Wie es so einer Übernummer geziemt, bildete das Stück den Höhe- und offiziellen Schlusspunkt des Abends.
Die ROLLING STONES hatten zu allen Zeiten und gerade bei uns hier im Osten ihre Fans. Ein Leben lang begleiten die Lieder der ROLLENDEN STEINE viele von uns. Diese Liebe hält für immer. Da muss man das Ensemble um die Herren JAGGER und RICHARD auch nicht ständig live erleben. Abgesehen davon, dass die STONES-Muggen mittlerweile sehr kostspielige Angelegenheiten sind, macht sich die Band bei uns auch rar. Der Zahn der Zeit nagt zudem ebenfalls an der legendären Band und keiner kann vorhersagen wie lange der große Rock’n Roll Circus ROLLING STONES noch sein „Unwesen“ treiben kann und will. Die Männer sind ja nun schon deutlich im Rentenalter. Das jüngste Bandmitglied RON WOOD wird im April 70, die anderen 3 sind schon reichlich drüber. Ich bin froh die Legende mal in einem Konzert erlebt zu haben, aber ich muss auch nicht unbedingt eine Fortsetzung davon haben.
Mir reicht heute so eine Party mit MIKE KILIAN, CHRISTIAN „SORJE, KEITH“ SORGE, BERND „CHARLIE“ HAUCKE und VOLKER „BILL“ HOPFNER völlig für dieses STONES-Lebensgefühl. STARFUCKER ist für unsereinen nicht nur eine kostengünstige Alternative zu den echten STONES, sondern auch eine öfter zu erlebende Alternative. Ich gehe weiterhin davon aus, dass die Coverband die ROLLING STONES noch ein paar Jahre überleben wird. Den letzten Satz dieses Berichtes liefern die ROLLING STONES selbst mit einer Ergänzung von mir: „It’s only Rock’n Roll, but I like it“ – so war es, so ist es und so soll es noch lange sein.
Gruß Kundi
RE: STARFUCKER 18.03.17 Liveclub Tante Ju Dresden
in Konzertberichte 2019 und älter 22.03.2017 16:16von SN-Nittel • | 329 Beiträge | 724 Punkte
Danke für den Bericht....
Mich wundert es immer wieder, das die JU bei Starfucker so gut besucht wird.
Starfucker sind wirklich eine starke Coverband, aber bei gleichwertigen Muggen verirren sich meist weniger Gäste in die Ju.
Das finde ich meist Schade, weil der Club technisch eine erste Adresse ist.
Mittlerweile denke ich auch, das das Mike Kilian Nr1 Projekt ist. Zumindest kam es mir als Zuschauer immer so vor.
RE: STARFUCKER 18.03.17 Liveclub Tante Ju Dresden
in Konzertberichte 2019 und älter 22.03.2017 18:55von Drachenuli • | 1.023 Beiträge | 2222 Punkte
Ich habe leider die Starfucker noch nicht live erlebt (bin schon ganz heiss drauf), habe aber Sorje schon mit Nervous Breakdown(die das erste mal zum 50.en Mick jagger Geburtstag, mit noch einem Jagger Double dazu in bei uns in der MB), Final Stap und Bo Berry erlebt. Der ist abartig gut an der Gitarre, und dann noch die Mimik und seine Show dazu, einfach köstlich. Ich sage immer, er ist ein Klon aus Keith, Ron und Jeff Beck.
Mike Kilian kenne ich bisher nur von Final Stap und Rockhaus (und einmal 86 Gitarreros). Ich habe seit 2003 immer das Gefühl, das er im Projekt Final Stap voll auf geht, allerdings fehlt mir noch leider der Vergleich zu den Starfuckers. Vielleicht kommen die auch mal zu uns.
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