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CRAZY BIRDS 22.07.16 in Ohorn beim Treffen des Dresden Chapters Germany der Harley-Fahrer
CRAZY BIRDS 22.07.16 in Ohorn beim Treffen des Dresden Chapters Germany der Harley-Fahrer
in Konzertberichte 2019 und älter 27.07.2016 19:41von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Der Freitag ist immer noch der schönste Tag der Woche. Die Arbeitswoche endet und ein langes Wochenende liegt vor uns. Körper und Seele können sich von Schmerz, Hektik, Stress, Schmutz und anderen Beeinträchtigungen befreien und neue Kraft tanken. Am vergangenen Freitag gehörte wieder mal ein Ausflug zu den CRAZY BIRDS zu meinen Freitagsaktivitäten und mein treuer koreanischer Motorpferdewagen Ceedrik konnte an diesem Abend auch mal ein erholsameres und gemächlicheres Tempo anschlagen. Knapp 23 Kilometer und nur über Nebenstraßen ging die Fahrt bis nach Ohorn. Am Landgasthof Buschmühle kam unsere Fuhre dann planmäßig zum Stehen.
Ein malerischer Flecken Erde mit einem schönen See, dessen Wasseroberfläche in der Abendsonne funkelte wie flüssiges Gold, erfreute und beruhigte den Betrachter. Bei diesem Anblick waren durchatmen, Alltagslasten abwerfen sowie Blutdruck- und Pulswerte senken eins. Ich konnte den ganzen Krempel aus Verantwortung, Termindruck und Pflichterfüllung erstmal loslassen. Das war so schön, dass ich ein paar Augenblicke weder den Restaurantbetrieb im Biergarten der Buschmühle noch das Treiben auf der Freifläche hinter dem Gebäude wahrnahm. dabei herrschte dort schon überall ordentlicher Trubel. Auf der Terrasse brummte bei dem schönen Wetter das Geschäft für die Wirtsleute und hinterm Haus war ja auch schon ordentlich was los.
Die vielen Motorräder und auch die Reklame auf dem Platz zeigten es schon an, dass sich an diesem Wochenende die im Dresden Chapter Germany organisierten Motorradfreunde eines legendären amerikanischen Herstellers mit Doppelnamen an der Buschmühle Ohorn trafen. Natürlich waren auch Gäste anderer Clubs angereist. Den weitesten Anreiseritt auf 2 Rädern hatte ein Paar aus Finnland hinter sich. Wie das bei vielen Motorradtreffen üblich ist, wurden sie dafür auch prämiert.
Die Zweiradcowboys und -girls, welche sich in Ohorn trafen, schwören alle auf Bikes der in Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin ansässigen Firma Harley - Davidson. Es hat ja jeder so sein Hobby, aber die Harley-fahrer dürfen für ihres schon ganz schön in die Tasche greifen, denn Harley-Davidson tummelt sich preismäßig in der Premiumpreisklasse. Das billigste neue Bike fängt bei ca. 8000 Euro an und nach oben geht es ganz schnell in Richtung 40000 Euro und darüber. Wenn ich mir überlege, dass mein fahrbarer Untersatz als Neuwagen deutlich unter 20000 Glocken gekostet hat, kommt mir erstmal richtig der Gedanke, dass sich die Amerikaner den mit ihren Motorrädern verbundenen Traum bzw. das Lebensgefühl von Freiheit und Abenteuer sehr gut bezahlen lassen.
Mit dem Film "Easy Rider" aus dem Jahr 1969 wurde die Marke Harley-Davidson endgültig Kult. In diesem Streifen cruisen Peter Fonda und Dennis Hopper ja auf 2 sehr schön aufgemotzten Harley-Choppern durch die USA. Auch wenn der Film für die beiden Hauptdarsteller tragisch endet, die Motorräder, der Außenaufnahmen, die Filmmusik (unter anderem "Born tob e Wild" von Steppenwolf) sind immer wieder sehens- und hörenswert.
Harleys sind irgendwie zeitlos und auf dem ersten Blick herrlich unmodern. Vielleicht ist dieser Retrolook auch gerade das Faszinierende. Ja. es waren in Ohorn wirklich auch schöne Bikes dabei, einige im Gebrauchtzustand standen sogar zum Verkauf. Meiner Mutter ältester Sohn schaute sich die heißen Öfen auch gerne an, aber heiß darauf so ein Ding zu besitzen, war und ist er nicht.
Bis zu 300 Biker aus allen Richtungen des Landes und darüber hinaus waren nach Ohorn gekommen. Die Leute vom ausrichtenden Dresden Chapter war sehr zufrieden über diesen Zuspruch. Der Aufwand mit Festzelt, Bühne, Versorgungsständen usw. hatte sich schon mal gelohnt. Das Bier lief schon ordentlich und viele Biker WAREN AUCH SCHON IN Benzingespräche vertieft.
Nach der offiziellen Begrüßung durch den Präsidenten des Chapters war dann endlich die Zeit gekommen die "verrückten Vögel" auf die Harley-Biker loszulassen. Da Ecki Lipske zurzeit mit seiner anderen Band Inspired auf Ostsee-Tour ist, spielten die CRAZY BIRDS diesmal in der Besetzung Angela Ullrich (Schlagzeug, Gesang), Tom Vogel (Bass, Gesang), Konrad Hartsch (Gitarre, Gesang) und Gisbert Koreng (Gesang, Gitarre). Selbstverständlich ging es auch gleich ordentlich zur Sache. Die Band kämpft sich ja in ihren Konzerten mit Spielfreude und Witz immer ordentlich durch 40 Jahre Rockgeschichte. Rock'n Roll kann und soll Band und Publikum gleichermaßen Spaß machen. Bei den Crazy Birds kann man das sehen, hören und erleben. Manchmal denke ich, dass Biker, Musikfans und Musiker gar nicht so weit auseinanderliegen. Letztendlich leben sie alle den Traum von Freiheit und Abenteuer aus, nur eben jeweils auf spezielle Weise.
Die CRAZY BIRDS spielten an diesem Abend 3 Blöcke. Zwischendurch gab es Konservenmusik von einem Diskjockey. Der Mann spielte ein Programm, was immer in solchen Kreisen funktioniert: große Hits von AC/DC, Rammstein usw. Das kam auch alles an bei der Biker-Gemeinde.
Außerdem gab es zur Unterhaltung auch noch 2 leichtbekleidete Mädels von der Stange, nicht doch, an der (Tanz-)Stange wollte ich doch schreiben. Da holten sich selbstverständlich viele Männer mal ein Auge. Später enterten die beiden Damen auch mal die Bühne um mit den CRAZY BIRDS gemeinsam für Stimmung zu sorgen. Erst waren die Mitglieder der Kapelle etwas perplex, aber dann fanden sie doch gefallen an der Tanzbegleitung. So waren neben den 4 Verrückten Vögeln für einige Zeit eben auch noch 2 verrückte Hühner zugange. Ich fand es unterhaltsam.
An diesem Abend haben alle Musiker mal die Hauptgesangsrolle ausgefüllt. Konrad Hartsch sang zum Beispiel den Hendrix-Dauerbrenner "The Wind Cries Mary" und das nicht mal schlecht. Es zeichnete das Ensemble ja schon immer aus, dass mehrere Musiker in der Lage waren bzw. sind ordentlich als Solist zu singen. Das macht ja auch das Konzertprogramm der CRAZY BIRDS so schön bunt, sowohl von den Gesangsstimmen als auch vom Anblicken der / des jeweils Singenden. Es ist ja oft so, dass man sich als Zuhörender auch mit den Augen am Sänger orientiert.
Tom Vogel, der "oberverrückte" durch das Programm Führer, Bassist und Sänger, heizte mit seiner unorthodoxen, witzigen Moderation den Laden stimmungsmäßig zusätzlich an. Der Mann, "der fast alle Lieder selber geschrieben hat", unterhält das Publikum schon sehr geschickt. Seine Bandkollegen werden auch schon mal mit einem augenzwinkernden Kommentar bedacht. Sehr schön kommt auch immer wieder die Szene, wenn der Gitarrist bei Whola lotta Rosie" den Gitarrenton halten soll.
Als Sänger Tom ebenfalls ein ziemlich breitgefächertes Spektrum von Tom Petty's "Into the Great Wide Open" über "Let Love rule" von Lenny Kravitz, die Stones-Ballade "White Horses" bis hin zum lärmenden AC/DC-Song.
Gisbert Koreng brachte nicht nur seine Gesangsstimme mit, sondern auch seine Gitarre. Ich habe das Gefühl, dass ihm die echten Klassiker wie "Purple Rain" von Prince oder „Cocaine“ von J.J. Cale mehr liegen als neuzeitlichere Lieder. Aber es kann sein, dass ich mich da von meinem persönlichen Geschmack leiten lasse.
Angie interpretierte wieder "Beast of Burden" von den Rolling Stones, Every one's A Winner" von Hot Chocolate und den Joan Jett-Hit "I love Rock'n Roll". Auch bei "Eat the Rich" war sie an einigen Stellen zu hören.
Was mir an diesem Abend erstmals richtig aufgefallen ist, die Hohe Anzahl an Liedern bereits verstorbener Musiker im Programm. Am Freitag waren es genau 5:
Jimi Hendrix, gestorben 1970 (The Wind cries Mary"),
Prince, gestorben 2016 ("Purple Rain"),
Errol Brown, der ehemalige Frontmann von Hot Chocolate verstarb 2015 ("Every one's A Winner"),
J.J. Cale, Todesjahr 2013 (Cocaine"),
Bon Scott, der AC/DC-Sänger verstarb 1980 („Whole lotta Rosie").
Auch "No Class" vom 2015 verstorbenen Motörhead-Lemmy oder "Walking by myself" des 2011 von uns gegangenen Gary Moore hatten die CRAZY BIRDS bei Muggen schon mal gespielt. Damit sind wir schon bei insgesamt 7 Liedern bereits verstorbener Sänger, welche die Band in ein Programm packen kann. Um aber bei der Wahrheit zubleiben, die meisten dieser Sänger lebte noch als ich die „Verrückten Vögel“ kennenlernte.
Mit „Wild Horses“ von den unkaputtbaren Rolling Sones klang die Mugge sehr ruhig und balladesk aus. Die Mugge endete wie immer viel zu schnell, aber die Heimfahrt im Mondenschein war dann auch nicht zu verachten. Leider holten mich die Radionachrichten vom Amoklauf in München ziemlich schnell und rüde wieder in die Wirklichkeit.
Gruß Kundi
« Simon Wahl - solo acoustic guitar - 28.07.2016 in Ahlbeck | Lord Zeppelin 16.07.16 KesselhausLager Singwitz » |
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