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Mönsteras Bluesfestival (Swe) über die Grenzen geschaut
Mönsteras Bluesfestival (Swe) über die Grenzen geschaut
in Konzertberichte 2019 und älter 09.06.2016 02:31von SN-Nittel • | 329 Beiträge | 724 Punkte
Ich schaue und berichte mal von einen Musikfestival aus Skandinavien.
Zum nunmehr fünften Mal ging es zum Bluesfestival nach Mönsteras in Südschweden.
Am letzten Maiwochenende findet dieses kleine , sehr familiäre Treffen von Bluesfreunden statt und ist ein feines Highlight in meinen Jahresplan meiner Musikwelt geworden.
Auch wenn der Aufwand mit Anreise, Kosten und Zeit ziemlich groß ist, freue ich mich immer wieder 2 Tage in der schönen lieblichen Kleinstadt an der Ostküste zu sein. Das Festival ist gut organisiert und besteht aus Straßenblues der nachmittags an mehreren Standpunkten in der Innenstadt gleichzeitig spielt unter freien Himmel.
Das Festzelt ist abends mit 2 Bühnen an den Stirnseiten die Arena für die besonderen Musikacts. Klang, Bühne und Licht sind optimal und technisch auf den neuesten Stand für diese Größe.
Blues+Roots unterscheidet sich zur deutschen Szene in einen Punkt. Die Musik ist etwas amerikanischer und etwas nostalgischer. Die 50iger und 60iger Jahre leben dort noch intensiver in Skandinavien. Auch die Country Musik ist noch etwas verbreiteter, geht aber leider auch langsam zurück. Eigentlich Schade. Ostdeutscher Blues ist dort unbekannt was auch kein Wunder ist. Die Musik ist dort eher unpolitisch. Dort spielt das Lebensgefühl eine größere Rolle. Und da ist eben im Norden der Nostalgiehang etwas größer. Amerikanische historische Straßenkreuzer sind keine Seltenheit auf schwedischen Straßen und es gibt einige spezielle Restaurants dort, die sich auf amerikanische Lebensart spezialisiert haben.
Doch nun zum Festival.
Am Donnerstagmittag sind wir in Mönsteras mit dem Auto angekommen und bezogen unser Hüttenquartier im Regenbogencamp auf der Halbinsel Ökno 6km von Mönsteras entfernt. Ökno ist einen Ferienhaus- und Vogelinsel mit viel Natur. Bei unserer Ankunft war es warm und sonnig. Nach einen Stadtbummel mit Besichtigung der Aufbauarbeiten auf dem Markt wurde abends gegrillt an der Stuga und die Eröffnung begossen. Der Bluesurlaub begann.
Am nächsten Tag, freitags, ging es dann um 13 Uhr Richtung Mönsteras zum Festival. Die Fußstrecke von 6km wurde mit einem Getränkestop in einen Freiluftkaffee unterbrochen. Gegen 14.15 Uhr begann der Straßenblues in den Gassen von Mönsteras. Mehrere Bands spielten vor den zunehmend mehr werdenden Gästen. Das Wetter stimmte. Es war leicht windig bei 16°C und einen Wolken-Sonne Mix. Gespielt wurde nicht nur Blues, sondern auch Bluesrock, Folk, Soul oder Swing.
Freitags ist das Programm kleiner und die Fans noch nicht so zahlreich wie Sonnabends. Im Zelt begann am späten Nachmittag das Programm und bis 20 Uhr füllte sich die Arena. Dort wurde abwechselnd auf den 2 Bühnen gespielt und ab 18 Uhr wurde die Veranstaltung kostenpflichtig und Alkohol durfte nur noch im Zelt gekauft werden. Die Preise sind da schon etwas heftig.
Wir haben uns aber auch der Musik gewidmet und erlebten:
Ulf Sandström + Bo Gustafsson mit Boogie Woogie
J.Asling Roots + Friends mit leichten Blues
Mönsteras Bluesband mit klassischen Amiblues (die Lokalmatadoren wurden frenetisch gefeiert)
Tomi Leino Trio (Fin) with Barrelhouse Chuck an den Tasten
Big Joe Louis (GB)
Vielseitig mit einem leichten Hang zum klassischen Blues der alten amerikanischen Jahre war der Abend geprägt mit meinen Favoriten „Mönsteras Bluesband“.
Gegen 22.30 Uhr ging es dann zu Fuß 6km zur Hütte. Von weiten konnte man über den See noch den Blues von der Stadt hören. Die Acts gingen bis 1Uhr.
Am Samstag begann erstmal der tag etwas wechselhafter mit einen kurzen Schauer am Morgen. Aber danach wurde es schnell freundlicher und so ging es um 11Uhr Richtung Blues in die Stadt. Getränke wurden einige mitgenommen und ein Stop wieder eingelegt.
Stimmungsvoll erreichten wir die Musikstadt, wo schon kräftig gebluest und gefeiert wurde. An jeder Ecke gab es handgemachte Musik verschiedener Richtungen und jeder hatte sein Publikum. Die Sonne lachte zunehmend und die Stimmung war unter den Besuchern klasse. Der Straßenblues lebte und bebte. Wir schauten uns einige Bands an mit meiner Vorliebe für den Chicago- oder Südstaatenblues. Und der wurde reichlich bedient. Dazu gabs Büchsenbier, Rotwein und die schwedische Wurst vom Stand. Man freut sich bekannte Gesichter aus den Vorjahren wieder zu sehen und schwelgt dabei auch in Erinnerungen. Viele Gäste von jung bis alt belagerten die Stadt. Vom fachkundigen Publikum bis Schaulustige und Neugierige war alles dabei. Und die Musiker wurden auch mit reichlich Beifall belohnt. Der Straßenblues klingt dann bis 18.30 Uhr aus und im Zelt spielen da auch schon längst die ersten Bands. Das Publikum wird fachkundiger und man erkennt die Bluesfreunde umso mehr. Es geht locker entspannt zu und die Stadt wird außen ruhiger und im Zelt wird es hitziger.
An diesen Abend spielen wieder verschiedene Genre, aber der amerikanische Blues steht im Mittelpunkt:
Ulf Sandström + Bo Gustafsson
Dan Granero Band (Aut) mit Bluesrock
Erika + The Buzz mit Soul und 60iger Jahre Sound
Robertas
Rip Masters BandKnock Out Greg + Gary Primich Band
Erwin Helfer (USA) jazzt und swingt auf den Tasten
Und der Höhepunkt:
Toni Lynn Washington , die Soul- und Blueslegende legt einen sauberen Auftritt als 78jährige hin und das Publikum ist begeistert. Auch die Begleitband macht einen tollen Job.
Danach ging es wieder an diesen hellen Frühlingsabend per Fuß zurück in die Hütte und schon auf dem Marsch nach Hause machte sich Wehmut breit, Erinnerungen kamen schon hoch und man sagte sich: Nach dem Festival ist vor dem Festival. 2017 sollte es wieder sein. Es war ein gelungenes Blueswochenende in Smaland und zufrieden ging es ins Bett.
RE: Mönsteras Bluesfestival (Swe) über die Grenzen geschaut
in Konzertberichte 2019 und älter 09.06.2016 05:09von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Lieber Steffen,
das ist ja eine Premiere für uns. Einen Konzertbericht von einer Mugge bzw. Festival in Schweden hatten wir hier noch nicht.
Der Blues hat eben überall seine Fans und Du bist auch ziemlich offen für neue bzw. andere Bands
Das liest sich alles ganz interessant.
Herzlichen Dank, dass wir an Deinen Erlebnissen auf diese Weise ein wenig teilhaben durften.
Gruß Kundi
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