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KARUSSELL und Kurzschluss 21.05.16 Dürrweitzschen
KARUSSELL und Kurzschluss 21.05.16 Dürrweitzschen
in Konzertberichte 2019 und älter 25.05.2016 04:52von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Konzertbericht Teil 1:
Die Obstland AG Dürrweitzschen feierte Baumblütenfest und am 21. Mai auch noch Tag der offenen Tür. Damit das ganze Brimborium auch noch möglichst attraktiv und anziehend auf die Bevölkerung wirkt, organisierten die Verantwortlichen ein entsprechendes Rahmenprogramm und auch die Versorgung mit Speisen / Getränken war sichergestellt.
Als Magneten für die Musikfans sollten die Bands Kurzschluss und KARUSSELL wirken.
Davon schien sogar das Wetter beeindruckt zu sein, denn es zeigte sich von der allerbesten Seite. KARUSSELL? Da hatte ich mal wieder richtig Bock drauf und so ein kleiner Ausflug ins unweit von Wurzen und Grimma gelegene Obstland war doch bei diesem Bilderbuchwetter auch nicht zu verachten. Natürlich schwang ich mich in meinen treuen Ceedrik und ich ließ die Motorpferde fleißig und ganz locker über das graue Band der Autobahn galoppieren.
Bei Obstland und Sachsenobst denke ich immer gleich an Äpfel, denn ich bin in den vergangenen reichlichen 2 Jahren zum fleißigen Apfelesser geworden. Jeden Tag muss mindestens 1 Apfel bei mir dran glauben und ich kaufe bevorzugt einheimisches Obst. Ich bin also auch ein (hoffentlich) guter Obstland- /Sachsenobst-Kunde. Während ich so vor mich hin sinnierte, erreichte ich Dürrweitzschen.
Die Bühne war in einer Halle aufgebaut und technisch war alles bestens vorbereitet. hungrige und durstige Mäuler fanden ebenfalls in und um das Gebäude genügend Anlaufstellen für Speis und Trank.
Zwei Moderatoren führten in der Folge durch den Abend und durch das Programm. Die beiden Ansager schafften den Balanceakt informative Wortbeiträge ohne ellenlanges, zeitraubendes Geschwafel in annehmbarer Länge bzw. Kürze an die Zuhörer zu bringen.
Das abendliche Kulturprogramm wurde durch die Band Kurzschluss aus Frohburg eröffnet. Obwohl die Bandmitglieder erst zwischen 15 und 17 Jahren alt sind, sind sie bei Veranstaltungen der Obstland AG schon alte Bekannte. Sie standen hier schon als Kinder unter dem Bandnamen Die Kurzen auf der Bühne. Die Band gründete sich im Jahr 2007. Als Paula Meinert (Gesang), Josefine Geier (Bassgitarre), André Telling (Gitarre, Gesang) und Alfred Geier (Schlagzeug) den Kinderschuhen entwachsen waren, gaben sie sich den neuen Bandnamen Kurzschluss und holten den neuen Gitarristen Oliver Eichler in ihre Truppe.
Wer sich weiter informieren möchte, kann das gerne auf der Bandwebseite http://kurzschluss-band.de/
und selbstverständlich auch auf der Facebookpräsenz https://www.facebook.com/Kurzschluss-852455191463468 tun.
Kurzschluss hatte einen ganzen Sack voll internationaler Songs für diese Mugge mitgebracht. Sie coverten sich also durch die Rockgeschichte. Dabei spannten sie den Bogen sowohl zeitlich als auch musikalisch von den Originalen her ziemlich weit. Ich muss schon sagen, einige der Klassiker wie "My Generation" von THE WHO, "Allright Now" von FREE, LYNYRD SKYNYRDs "Sweet Home Alabama" oder den "Summertime Blues" von EDDI COCHRANE hätte ich von so einer Truppe Jugendlicher gar nicht erwartet.
Da passte "Hello" von ADELE oder "Dani California" und "Aeroplane" von den RED HOT CHILI PEPPERS zeitmäßig besser zur Truppe, möchte man auf dem ersten Blick meinen. Aber die Musikerinnen und Musiker von Kurzschluss machte ihre Sache insgesamt wirklich gut. Auch wenn mir einzelne Lieder aus dem einen oder anderen Grund nicht ganz so gefielen, war der Gesamteindruck für mich durchaus positiv. Die Bandmitglieder hatten Spaß an ihrem Tun, sie kamen gut beim Publikum an und die Mugge rockte über weite Strecken doch recht ordentlich. Ich meine sogar, dass Kurzschluss teilweise sogar schon in Metal-Gefilden fischte. Live ist eben immer noch live.
Zwischen den internationalen Knallern hatte Kurzschluss auch ein Lied aus eigener Feder versteckt. Die Truppe arbeitet ja auch ständig an ihrer Vervollkommnung als Band und auch an eigenem Songmaterial. Das scheint mir aus meiner Sicht auch richtig zu sein und als Musikfan sollte man einer aufstrebenden Band ruhig auch mal die nötige Zeit geben, sich zu entwickeln und freizuspielen. Wenn die beteiligten Jugendlichen weiterhin genug Zeit, Lust, und Ausdauer haben, werden sie ihren Weg schon gehen.
Gitarrist André Telling übernahm übrigens bei den das Programm abschließenden AC/DC - Hits "You Shook Me All Night Long" und "Highway to Hell" den Part des Sängers. Kurzschluss hat an diesem 21. Mai des Jahres 2016 in Dürrweitzschen neue Sympathien gewonnen. Es hätte ruhig auch noch eine Zugabe mehr sein können. Aber die Moderatoren würgten weitere Zugaben ziemlich schnell ab.
---Ende Konzertbericht Teil 1---
Gruß Kundi
RE: KARUSSELL und Kurzschluss 21.05.16 Dürrweitzschen
in Konzertberichte 2019 und älter 25.05.2016 05:16von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Konzertbericht Teil 2:
Zur Einstimmung auf die Hauptband des Abends lief dann über die Videowand ein längerer Ausschnitt der DVD "Ehrlich will ich bleiben: Die Band und ihre Geschichte (40 Jahre KARUSSELL)". Insbesondere die Rückblicke auf TV-Auftritte der Band in den 70er und 80er Jahre sorgten für das eine oder andere Schmunzeln bei den Betrachtern, aber bei Leuten wie mir auch für ein gehörige Portion Wehmut. Im Fall KARUSSELL ist das Erinnern für mich ein zweischneidiges Schwert. Natürlich erinnere ich mich voller Freude an die ganz glorreichen Zeiten an wunderbare Songs und Alben und an viele, viele Konzerte. Aber ich vergesse auch nie, dass zwei ehemalige KARUSSELLer schon ihren allerletzten Weg antreten mussten. Peter „Cäsar“ Gläser und Claus Winter sind in meinem Herzen aber immer dabei.
Viel Zeit zur Besinnung blieb nicht, denn es ging dann ziemlich schnell los. Joe Raschke nahm seinen Platz an den Keyboards ein und er spielte das Intro, welches mit dem Herbeirufen der Band und dem gemeinsamen instrumentalen Anspielen der Melodie eines sehr bekannten KARUSSELL-Hits endete.
Joe war bei KARUSSELL-Gründung und als ich zum Anhänger der Band wurde, noch nicht mal geboren. Heute gehört er zu den Aktivposten unseres geschätzten Musikkreisels und er ist auch oft Motor der Band. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Er ist ein richtiges „KARUSSELL-Kind“ und ist mit der Band aufgewachsen. Seit dem Comeback gehört er als Musiker richtig zur Band und er ist an der Aufgabe, mit und in der Band musikalisch sowie menschlich gewachsen. Mir war der langhaarige Typ schon vom ersten Konzert am 10. Februar 2008 in Grimma sehr sympathisch.
Ich habe Joe gerne beobachtet. Man kann sogar sagen, dass ich mich mit bzw. für ihn gefreut habe, wenn es wieder ein Stück vorwärtsging und ich habe mit ihm gelitten, wenn es Rückschläge gab. Joe ist ein Kämpfer. Er hat sich durchgebissen. Der jüngere der beiden Raschkes in der Band hat in der Anfangszeit hier und da auch gegen Vorurteile / Widerstände angesungen. Das war manchmal sicher schwer bis bitter für ihn. Aber er hat nicht aufgegeben und durch seine musikalische Vielfalt / Leistung, sein Herz und seine „Verrücktheit“ viele Zweifler nicht nur überrascht, sondern auf seine Seite gezogen. Was der Typ für eine geile Bluesharp spielt, wollte ich an dieser Stelle mal extra erwähnen. Damit das in diesem Bericht nicht untergeht.
Joe hat aber auch seinen älteren Kollegen manchmal etwas auf die Sprünge geholfen. Wer die Entstehung des Albums „Loslassen“ aufmerksam verfolgt hat, wird wissen, wie sich Joe auch in diese Aufgabe reingekniet hat. Vater Wolf-Rüdiger und Joe sind heute nicht nur für mich der sicht- und spürbare Beweis, dass KARUSSELL längst eine Generationen-Band geworden ist.
Die KARUSSELLer stand natürlich nicht mit leeren Händen auf der Bühne in Dürrweitzschen. Sie hatten einen bunten Strauß aus uralten, alten und neueren KARUSSELL-Hits mitgebracht. Die Musiker sind jeder für sich schon musikalisch an ihren Instrumenten und den Gesangsstimmen brillant und überzeugen mit sagenhafter Spielfreude. Als Band sind sie eine eingespielte und verschworene Gemeinschaft, die auch nie den eigenen Spaß zu kurz kommen lässt.
Mit Bandchef Wolf-Rüdiger Raschke und Reinhard „Oschek“ Huth sind heute noch bzw. wieder zwei Gründungsmitglieder in der Band aktiv. Die zwei alten Hasen haben mit KARUSSELL Höhen und Tiefen durchschritten und haben auch so manchen Sturm erlebt. Im Herzen ist aber immer die Liebe zu KARUSSELL und zu den wunderschönen Liedern geblieben. Unsere beiden KARUSSELLer der ersten Stunde haben sich im Jahr 2007 endlich wieder auf DIE Band ihres Lebens besonnen und neben der Musik ist auch der Spaß zurückgekehrt. Ich habe Wolf -Rüdiger und Oschek am 10.02.2008 beim großen Bandcomeback in der Muldentalhalle gesehen und habe sofort gewusst, dass sie gekommen sind um zu bleiben. Anders ausgedrückt, die beiden Ur-KARUSSELLer hatten noch mal Blut geleckt. Ich bin so froh, dass ich die vergangenen Jahre oft hautnah am Bühnenrand dabei sein konnte.
„Ehrlich will ich bleiben“, „Entweder oder“, „Doch wenn die Hähne krähn“, „Wie ein Fischlein unterm Eis“, „Autostop“, „MC Donald“, „Gelber Mond“ – diese Lieder und einige andere machten mich zum KARUSSELL-Bewunderer. Es ist so schön, dass ich diese Lieder heute noch live erleben kann. Auch an diesem Abend in Dürrweitzschen durften wir diese und andere Songs hören. Was für ein Genuss. Immer und immer wieder möchte man diese Perlen hören.
Manchmal fehlen mir heute zu meinem vollkommenen KARUSSELL-Glück noch solche funkelnden Diamanten wie „Das einzige Leben“, „Mut“ oder „Ein Leben lang“ noch im Konzert. Wenn ich an „Was kann ich tun für dich“ und „Du gehörst dazu“ denke, bekomme ich auch gleich feuchte Augen. Man kann nicht alles haben. Aber träumen darf man davon
Mit den Bildern der Videowand im Rücken und einer ansprechenden Lichtshow wurden die Lieder und die Bemühungen der Musiker sehr schön und sehr wirkungsvoll unterstrichen. Das war tatsächlich auch etwas für das Auge, genauso wie die harmlosen Neckereien der Musiker unter einander. Irgendwie wirkte das Gesamtpaket aus Liedern, Musikern, Ton und Licht auf mich frisch und zwar so frisch wie lange nicht. Die KARUSSELLer sind eben immer noch für Überraschungen/Steigerungen gut.
Jan Kirsten und Benno Jähnert, die beiden Rhythmiker an Bass und Schlagzeug hatten ihre besonderen, herausgehobenen Momente bei ihren Instrumentalsolos. Ach ich ließ mich wieder gerne von ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten an den Instrumenten in den Bann ziehen.
Der Graf unter den Gitarristen mit dem Vornamen Hans aus der Stadt Leipzig gab wieder mal eine kostenlose Lehrstunde in moderner Gitarrenmusik. Seine Solos sind das Salz und der Pfeffer in der musikalischen KARUSSELL-Suppe.
Natürlich hatte die Band mit der Setlist wieder einen schönen Spannungsbogen aufgebaut. Als Höhepunkt des Konzertes und Abschluss des regulären Sets erklang natürlich „Als ich fort ging“. Joe und Wolf kitzelten hierbei aus dem Publikum ganz geschickt immer noch mehr Mitsänger und Mitsinglautstärke heraus. Leider war der anschließende Zugabenteil diesmal sehr kurz, aber das ändert nichts daran, dass wir wieder einen irrsinnig schönen KARUSSELL-Gig erlebt haben. Nach der Mugge bewaffneten sich die Herren Musiker noch mit ihren Schreibinstrumenten zum Zwecke des Schreibens von Autogrammen und dabei entwickelte sich dann auch das eine oder andere Gespräch mit den Fans. Ich sprang aber bald in meinen Ceedrik und gab den Motorpferden die Sporen. Im Galopp fegten wir über die nächtliche Autobahn und ziemlich schnell erreichten wir die heimatlichen Gefilde.
---Ende Konzertbericht---
Gruß Kundi
RE: KARUSSELL und Kurzschluss 21.05.16 Dürrweitzschen
in Konzertberichte 2019 und älter 25.05.2016 16:42von HH aus EE • | 1.042 Beiträge | 2522 Punkte
Ich kann mich noch gut an meinen ersten Besuch bei KARUSSELL, nach der "Wiedergeburt", erinnern. Das war am 3. Mai 2008 am gleichen Ort. Ich hab' beim Lesen sofort daran gedacht und mich an das herzliche Gespräch mit Wolf-Rüdiger Raschke erinnert. Wo ist nur die Zeit geblieben?
www.mein-lebensgefuehl-rockmusik.de
RE: KARUSSELL und Kurzschluss 21.05.16 Dürrweitzschen
in Konzertberichte 2019 und älter 25.05.2016 19:42von Holger • | 259 Beiträge | 706 Punkte
Die KURZEN haben wir auch schon mal als Vorband von der STERN COMBO MEISSEN im Juni 2012 in Meissen erlebt. Viel Erinnerung ist nicht geblieben. Das war damals der erste Versuch für die DVD-Produktion der STERN COMBO, der nach ca 45 Minuten Konzert wegen eines gigantischen Unwetters erst unter- und dann abgebrochen werden musste. Dort gab es noch die alte Besetzung, offensichtlich war aber die Grüppchenbildung in der Band. Das führte dann wenig später zum Ausstieg von LARRY, MAREK und ROBERT , aber das nur am Rande.
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