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20 Jahre BUDDY JOE 24.03.16 Zentralgasthof Weinböhla
20 Jahre BUDDY JOE 24.03.16 Zentralgasthof Weinböhla
in Konzertberichte 2019 und älter 28.03.2016 17:32von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Nach dem ich es im vergangenen Jahr endlich geschafft hatte mir die Band BUDDY JOE mal live anzuhören und anzusehen, war ich sofort Feuer und Flamme. Die Band spielt ja genau die Songs meiner Jugend, die aus der internationalen Rock- und Hardrockecke der späten 60er/ frühen 70er Jahre kommen: DEEP PURPLE, GOLDEN EARRING, JETHRO TULL, TOM PETTY, STEPPENWOLF, NEIL YOUNG usw. Neben den ganzen deutschsprachigen Bands aus unserer Heimat waren es damals gerade solche Kapellen, die uns Jugendliche begeisterten.
Die musikalische Ausrichtung von BUDDY JOE war daher schon immer für mich interessant. Was damals in meiner Jugend nicht schlecht war, höre ich auch heute noch gerne. Mit dem Konzert zur Kneipennacht in Meißen auf dem Heinrichsplatz hatten mich die Jungs aus dem Elbtal endgültig angefixt. Seither habe ich immer mal ein Auge auf die Termine von BUDDY JOE.
Am Gründonnerstag spielte die Band schon traditionell im Zentralgasthof Weinböhla.
Da es die Band BUDDY JOE übrigens bereits seit dem Jahr 1996 gibt und sie im Raum Meißen – Weinböhla verwurzelt ist, feierte man an diesem Abend auch gleich den 20. Bandgeburtstag. Es war gleich beim Betreten des Saales zu sehen und zu fühlen, dass das ein BUDDY JOE-Heimspiel werden würde, denn mehr als 300 Leute wollten mit der Band rocken und abfeiern.
Wenn eine Rockband 20 Jahre besteht ist das auch ein Grund ordentlich zu feiern, denn so eine lange Zeit hält nicht jede Truppe durch. Außerdem ist so eine Bandgeschichte von Besetzungswechseln, von Höhen und Tiefen durchzogen. Man muss da schon im positiven Sinne auch ein bissel bekloppt sein als Musiker, um so einen Zeitraum durchzustehen.
Der harte Kern von BUDDY JOE um Frontmann Andreas "Andy" Richter, Basser Joachim "Buller" Rietz und Schlagzeuger Axel "Axl" hat sich nach jedem Tiefschlag aber immer wieder aufgerafft und der letzte große Umbruch im Jahr 2013/2014 brachte der Band mit dem Gitarristen Jens-Uwe "JUB" Berg und dem Keyboarder Jens Taste nicht nur neue Leute, sondern auch noch neue kreative Ideen und Möglichkeiten.
Die Band hat sich entschieden den Geburtstag ohne großes Gewese zu begehen. Ein paar Worte am Anfang des Abends und eine kleine Diashow mit Stationen der Bandgeschichte zur Einstimmung und das war es dann auch. Die Musiker von BUDDY JOE taten ansonsten das, was sie wirklich bestens können. Sie rockten ordentlich die Hütte mit Mann und Maus. Von den angekündigten Gästen, die mit BUDDY JOE spielen sollten, war weit und breit nichts zu sehen.
Lediglich in der Pause zwischen den beiden Konzertblöcken von BUDDY JOE hörte und sah man das Akustikduo SYLVER PEARL mit eigenen Nummern und ein paar Covernummern. Hinter dem Duo SYLVER PEARL verbergen sich Sylvi und Ralf, zwei junge Musiker aus Lommatzsch. Sie arbeiten schon seit dem Jahr 2010 als Duo zusammen. Der Auftritt der beiden hatte schon Hand und Fuß. Außerdem war ihre Mugge noch mit ganz viel Herz und Seele gewürzt. Mir hat SYLVER PEARL sehr gut gefallen, auch wenn einige ihrer gespielten Lieder sonst nicht so mein Ding sind. Doch bleiben wir jetzt mal lieber beim Hauptact des Abends.
Die Mugge von BUDDY JOE begann leicht verspätet, aber das ist ja heutzutage bei vielen Bands Standard. Zunächst betrat Keyboarder Jens Taste im Phantom der Oper-Kostüm (mit weißer Maske, die das halbe Gesicht verdeckte und im schwarzen Umhang) allein die Bühne und spielte auf seinen Keyboards ein paar klassische Sequenzen, die vermutlich aus dem Hause BACH stammten.
Dann ging aber die Post richtig ab und wir bekamen die volle Breitseite BUDDY JOE live, so wie wir sie lieben. Klassiker der Rockgeschichte deutlich erkennbar und trotzdem mit einem eigenständigen musikalischen Anstrich. Alle Musiker agierten mit sicht- und hörbarer Spielfreude und vollem Einsatz. Das Publikum ließ sich davon selbstverständlich mitreißen und schon bald sah man im ganzen Saal tanzende, mitwippende, singende und klatschende Leute. Irgendwie stimmt das meiner Meinung nach, dass diese Art Musik bei den Fans immer Konjunktur hat. Der melodiöse klassische Hardrock mit harten Gitarrenriffs, wunderschönen Gitarrensolos, druckvollem Schlagzeug, treibenden Bass, satten Keyboardklängen und einer markanten Gesangsstimme erfreut nun schon Jahrzehnte die Fans. Mehrere Generationen vom Enkel bis zum Großvater stehen nicht nur bei DEEP PURPLE oder NEL YOUNG vor der Bühne, sondern auch bei BUDDY JOE.
Sänger Andy Richter holte alles aus seiner Rockröhre heraus und hatte an diesem Gründonnerstag wirklich wieder einen großen Tag als Frontsänger. Der Mann hat mir wieder sehr gefallen.
Jens-Uwe "JUB" Berg war als Leadgitarrist wieder ganz große Klasse und auch sein Geigenspiel bei „Am Fenster“ war allererste Sahne. Der Beherrscher der weißen und schwarzen Tasten, Jens Taste, bereitete uns noch eine besondere Überraschung. Bei „Locomotive Breath“ von JETHRO TULL griff er erstmals öffentlich zur Querflöte. Das Instrument ist ja gar nicht so leicht zu spielen und Jens hat ja auch erst im vergangenen Jahr begonnen auf der Querflöte zu üben. Was wir nun in Weinböhla hörten, war schon sehr beachtlich und dieses kleine Solo kam richtig gut bei den Fans und Musikerkollegen an. Das war wieder so ein musikalischer Farbtupfer, der dem Konzert eine besondere Note verlieh. Was Mr. Taste bei den DEEP PURPLE – Klassikern so in die Tasten haute, war auch alles astrein. Da ging mir schon bei den Anfangsklängen von „Child in Time“ das Herz auf. Die markanten Orgel-Klänge bei „Fools“ lösten ein freudiges Herzrasen und außerdem Gänsehaut bei mir aus.
Sehr viel anders als sonst gestalteten die Herren von BUDDY JOE auch diesmal ihre Setlist nicht und deshalb kamen wir auch wieder in den Genuss einiger zeitloser musikalischer Perlen des Ostrocks: „Tagesreise“ (Horst Krüger-Band“), „Wer die Rose ehrt“ (RENFT) und einer besonderen Version des Omega-Überhits „Gyöngyhajú lány“. Bei letztgenannten Lied tauchten auch Verse aus der englischsprachigen Coverversion der SCORPIONS („White Dove“) auf.
Wenn eine Band BUDDY JOE heißt, darf natürlich Material von der holländischen Band GOLDEN EARRING nicht fehlen. Mit „Radar Love“ und „Buddy Joe“ knallte uns das muntere Quintett aus dem Elbtal dann auch noch fesch die bekanntesten Songs der Rockmethusalems aus den Niederlanden um die Ohren.
Fast alle gespielten Lieder des Abends würden in meiner persönlichen „Wünsch dir was“-Liste der besten Songs aller Zeiten auftauchen. Diese Lieder haben Klasse, einen hohen Wiedererkennungsfaktor und sie haben nicht nur Weltgeschichte geschrieben, sondern auch meine persönliche Geschichte als Soundtrack bereichert. Da hängen so viele Erinnerungen dran und die möchte ich nicht missen. An BUDDY JOE gefällt mir unter anderem, dass sie diese Stücke nicht „vergewaltigen“ und auch nicht stumpf kopieren, sondern ihnen ihren eigenen Stempel aufdrücken. Wir wissen ja alle, dass es manchmal eine schmale Gratwanderung zwischen kopieren und kaputtspielen der Originale ist.
Schlagzeuger Axel "Axl" Müller musste sich diesmal durch das Set kämpfen. Es ist eben auch nicht jeder Tag wie der andere. Nach ungefähr der Hälfte des Gigs hatte er leichte Probleme in den Händen/Unterarmen. Aber Axl hat tapfer durchgehalten und irgendwann waren die krampfartigen Schmerzen auch überwunden. Der Herr Müller ist ja ein sehr kraftvoller und ausdauernder Trommler. Zusammen mit Joachim „Buller“ Rietz bilden sie ja ein sehr solide, druckvolle und tragfähige Rhythmus-Fraktion.
Selbstverständlich drehten die Musiker auf eindringliches Bitten des Publikums nach dem regulären Set noch eine Ehrenrunde in Form von Zuhaben.
Gruß Kundi
RE: 20 Jahre BUDDY JOE 24.03.16 Zentralgasthof Weinböhla
in Konzertberichte 2019 und älter 29.03.2016 18:00von ove • | 140 Beiträge | 323 Punkte
Danke für diesen interessanten Bericht und die megacoolen Fotos.
Wie so viele Bands, die in diesem Forum vorgestellt werden, sagte mir bisher BUDDY JOE so gut wie gar nichts. Aber Dank deines Berichtes und der Berichte anderer Forenmitglieder bekommt man so richtig Lust, auch solche (mir) unbekannte Bands einmal zu erleben und kennen zu lernen, zumal mir die Musik von BUDDY JOE total liegt - in YouTube bin ich auch fündig geworden. Vielleicht ergibt sich in der Chemnitzer Region mal etwas.
Liebe Grüße
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