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Die PUHDYS ... zum (vsl.) letzen Mal in der Wuhlheide
Die PUHDYS ... zum (vsl.) letzen Mal in der Wuhlheide
in Konzertberichte 2019 und älter 12.07.2015 13:03von Ingo • | 452 Beiträge | 972 Punkte
Die PUHDYS … zum (voraussichtlich) letzten Mal in der Wuhlheide
Dieses Konzert war für mich persönlich ein sehr außergewöhnliches, weil ganz anders als meine Konzerterlebnisse der vergangenen über 30 Jahre.
Es war das (voraussichtlich) letzte Open Air-Konzert in Berlin, von einer Band die ich seit über 30 Jahren kenne. Ihre Musik hat mich durch mein Leben begleitet. Angefangen von der Jugendweihe bis heute, ca. 15 Jahre vor der Rente. Ihre Texte haben mich durch Höhen („Es war schön“) und Tiefen („Leck mich am Arsch“) getragen.
Über 25 Jahre lang, bis zum Jahr 2009, ging ich allein zu vielen Puhdys-Konzerten. Abgesehen von einem Schulfreund, der 2-3 mal (aus Mitleid ?) dabei war. Aber ich hatte auch „All diese Jahre“ die moralische Unterstützung meiner Familie, die für mich jeden Schnipsel aus Zeitungen usw. sammelte. Und mit meiner Familie meine ich nicht meine erst später selbst gegründete kleine Familie, sondern meine Eltern, Tanten, Onkel usw.
Und jetzt, nach über 30 Jahren, wurde es Zeit für mich, mich mal bei allen zu bedanken, indem ich sie zum Konzert in der Wuhlheide einladen konnte.
Meine Mutti, ihre zwei Schwestern mit Mann und auch zum ersten Mal meine jüngste Schwester, die „erst“ 1983 geboren wurde, in dem Jahr als ich mein erstes Puhdys-Konzert erlebte.
Man glaubt es kaum, aber keiner von Ihnen hatte jemals die Puhdys live gesehen, kannten sie nur aus dem Fernsehen, Radio, LP oder CD.
Jetzt hatte ich also die Gelegenheit mal allen zu zeigen, warum ich seit Jahrzehnten ein Fan dieser außergewöhnlichen Musikgruppe bin.
Als ich Ihnen von meinem Vorhaben erzählte, bzw, fragte, ob sie denn mal mitkommen möchten, waren alle sofort begeistert, denn sie wollten auch mal wissen, was das Besondere an den Puhdys ist. Warum diese Band noch immer so viele Massen zu ihren Konzerten locken kann.
So verabredeten wir uns also am Samstag Nachmittag zum Kaffee bei Mutti und fuhren dann gemeinsam in Richtung Wuhlheide.
Im weiten Rund angekommen, war es vor der Bühne noch sehr überschaulich. Nur die ersten 2-3 Reihen waren, wie immer schon ziemlich voll. Da ich aber diesmal mit einigen „älteren“ Leutchen da war, suchten wir uns also Sitzplätze mit guter Sicht auf die Bühne. 4.Reihe von unten, so dass man genau über die Köpfe hinweg die Akteure auf der Bühne in voller Größe sehen konnte.
Die Zeit bis zum Beginn verging wie im Fluge, weil wir uns nicht so oft sehen und daher genug Gesprächsstoff über privates, aber natürlich auch musikalisches hatten. Pünktlich begannen „Goldmannpark“ ihren Auftritt und ich erklärte meiner Verwandtschaft erst mal, wer dort mitspielt. Und von der Musik waren sogar die älteren Herrschaften beeindruckt. Und zwar, weil Goldmannpark deutsch sangen und man verstand ihre Texte. Das war also schon mal ein guter Einstieg in diesen Abend.
Nach einer kurzen Umbauphase begannen gegen 20.45 Uhr die Puhdys. Als Intro lief die von der CD bekannte „Schiffsouvertüre“, die dann in den 1.Song „Unser Schiff“ über ging.
Den kannte noch keiner meiner Begleiter, aber gleich der 2.Song weckte Erinnerungen an den Paul-und-Paula-Film: „Geh zu ihr“. Als gleich im Anschluß „Melanie“ kam war das Eis schon gebrochen, denn es war wieder ein Titel, den nicht nur die jüngeren Konzertbesucher kennen. Für mich kam wieder das schon übliche Konzertprogramm, aber meine Sitzbanknachbarn freuten sich besonders über jeden „Klassiker“. Und davon gab es zum Glück viele im Programm.: „Wenn Träume sterben“, „Ich will nicht vergessen“, „Bis ans Ende der Welt“ usw.
Aber auch das Medley fand Anklang und natürlich wunderte man sich über die im Anschluß folgende Aktion, als Maschine zwei weibliche Fans auf die Bühne holte, um mit der Band zusammen richtig abzurocken. Das kennt man wahrscheinlich bei anderen Musikacts nicht so. Meine Mutti, die nur wenige Jahre älter als Klaus ist, wunderte sich bei seinem solo, wie der das noch so schafft: „der muss doch schon ganz wunde Finger haben“.
Und dann erst der noch ältere „Eingehängt“. Erst am Saxophon und dann noch dieser langanhaltende hohe Ton beim „Holzmichl“. Und ein großer Lacher war natürlich auch Quasters Lied von der kleinen Schaffnerin. Ich glaube, so eine lustige Truppe hätte meine Verwandtschaft bei einem Rockkonzert nicht erwartet. Nachdem sich die Musiker verausgabt hatten, konnten sie bei zwei ruhigen Nummen etwas Luft holen. „An den Ufern der Nacht“ und „Die Boote der Jugend“, wieder in der Akustik-Version.
In der letzten halben Stunde hielt es dann keinen mehr auf den Sitzen, selbst meine fast 70-jährigen BegleiterInnen sprangen mit auf und klatschten begeistert mit, als endlich die für sie ganz großen Hits kamen: „Wenn ein Mensch lebt“, „Lebenszeit“ und natürlich „Alt wie ein Baum“. Fast hätten sie gedacht, es ist vorbei, als die Musiker sich nach der „Rockerrente“ verabschiedeten. Aber ich konnte sie beruhigen, dass da noch was kommt. Das waren natürlich die „Eisbären“, über die wir am Nachmittag schon Zuhause gesprochen hatten, weil das Lied auch in den Kindergärten der Enkelkinder schon gesungen wird.
Zum Abschluss durfte natürlich „Das Buch“ nicht fehlen und weil meine Verwandtschaft da nicht so textsicher war, hielt ich Ihnen die Vorderseite meines T-Shirts entgegen, damit sie den dort abgedruckten Text mitsingen konnten. Ich konnte mir allerdings die lustige Bemerkung nicht verkneifen, dass auf meinem T-Shirt vor ein paar Jahren noch etwas weniger Text drauf war. Oder war´n es die Kilo unter dem Shirt ?
Mit dem obligatorischen Rausschmeißer „Bye bye…“ vom Band, war dann wirklich Schluss. Auf den beiden Videowänden erschien wieder „Die Puhdys sagen Danke“ und meine Verwandtschaft sagte das Gleiche zu mir. Vor allem eine Tante fragte mich, warum ich sie denn unbedingt beim letzten Puhdys-Konzert noch zu einem Fan machen wollte. Das hätte ich schon viel eher machen sollen. Das war natürlich ein großes Kompliment für die Puhdys, aber auch ich hatte nach diesem gelungenen Abend das gute Gefühl, das richtige getan zu haben.
Noch ein Wort unter uns: Wer die Ankündigungen für die letzten beiden Puhdys-Konzerte im Januar 2016 genau gelesen hat, der könnte ahnen, wie es danach weiter geht. Dort steht nicht das letzte Konzert, sondern das letzte „Solo“-Konzert. Weitere Spekulationen überlasse ich der Phantasie und den Wünschen der Puhdys-Fans.
Wir sehn uns dann zu den (voraussichtlich) letzten beiden Puhdys-Konzerten im Januar in Berlin.
Alles was zu Ende ist, kann auch Anfang sein.
RE: Die PUHDYS ... zum (vsl.) letzen Mal in der Wuhlheide
in Konzertberichte 2019 und älter 12.07.2015 13:56von Buchmacher • | 98 Beiträge | 213 Punkte
www.PFC-DasBuch.de
RE: Die PUHDYS ... zum (vsl.) letzen Mal in der Wuhlheide
in Konzertberichte 2019 und älter 13.07.2015 18:54von Günthi • | 202 Beiträge | 450 Punkte
Ein sehr schöner und eindrucksvoller Bericht, Ingo. Dazu noch jede Menge gute Fotos von Dir ,Karsten und Marcel geben einen gesamten Eindruck von einem eindrucksvollem Konzertabend wieder.
Laut dem Berliner Kurier sollen doch satte 17.000 Besucher den Weg zur Berliner Wuhlheide gefunden haben. Das hatte ich nicht gedacht, das da so viele reinpassen. Eine Woche vorher in Hamburg waren noch nicht mal 4.000 Besucher da. Naja, hier ist eben alles kleiner, und dann muss man auch noch gutes Stehvermögen haben. Dafür war es dann auch 10 € billiger als in Berlin, und in Hamburg hatten die ,, PUHDYS " um 21 Uhr auch schon fertig.
Ingo, was mir an Deiner Eintrittskarte auffiel, da war ja kein Eintrittspreis aufgedruckt, während auf Karsten seiner Karte der Preis aufgedruckt war. Ist doch auch eine Eventim Karte. Ist schon etwas komisch. Oder war es dem Drucker peinlich einen so hohen Preis zu drucken? Rund 50 € ist ja nicht gerade geschenkt.
Aber das allerletzte Abschiedskonzert in der Mercedes-Benz Arena zeigt, das nach oben hin der Preis durchaus auch etwas mehr sein darf. Und ausverkauft wird es trotzdem werden.
RE: Die PUHDYS ... zum (vsl.) letzen Mal in der Wuhlheide
in Konzertberichte 2019 und älter 13.07.2015 20:36von Ingo • | 452 Beiträge | 972 Punkte
Günthi, du merkst aber auch alles. Statt dem Preis steht da ein F wie Friedrich. Hab ich mir selber am PC gebastelt.
Nee, Spaß beiseite. Ich war ja nicht nur zu meinem Vergnügen da, auch um offiziell für den PFC zu berichten, deshalb hatte ich eine Freikarte.
In der M-B-Arena müssen die Preise so hoch sein, weil "Mercedes-Benz" sonst Pleite gehen würde. Die sind doch sooooo arm. Ähnlich wie die Bayern in der Bundesliga.
Die Puhdys haben wahrscheinlich deshalb auf der Rocklegenden-CD gecovert: "Immer mehr, immer mehr, immer mehr".
Alles was zu Ende ist, kann auch Anfang sein.
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