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FRANCIS D.D. STRING meets BOB DYLAN 24.10.14 Dresden
FRANCIS D.D. STRING meets BOB DYLAN 24.10.14 Dresden
in Konzertberichte 2019 und älter 31.10.2014 16:51von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Das Konzert von FRANCIS D.D. STRING am 24.10.14 im kunsthofgohlis wurde kurzfristig ins Programm der Kulturoase eingeschoben FRANCIS spielte auf ausdrückliche Bitte von Uwe PIller nach längerer Zeit mal wieder solo sein BOB DYLAN-Programm. Mir passte das terminmäßig ganz gut in den Kram und der kunthofgohlis kann im Moment sowieso auch diese Form der Unterstützung (durch Besuch der Veranstaltungen) sehr gut gebrauchen. Der örtliche Energieversorger hatte die Kulturoase aber immer noch vom öffentlichen Netz getrennt. Der elektrische Strom wurde an diesem 24.10.2014 immer noch mittels Notstromaggregat erzeugt.
Der Name FRANCIS D.D. STRING klingt so ausländisch und wird einigen Lesern vielleicht auch nichts sagen. Aber der aus Brandenburg stammende Autodidakt an der Gitarre ist kein unbeschriebenes Blatt in der Musikszene. Er spielte in der Vergangenheit zum Beispiel bei den Leipziger Rock´n´Roll / Rockabilly-Bands DIE BARRACUDAS und KING KREOLE. Auch mit DIRK ZÖLLNER hat er schon zusammengearbeitet. Die beiden Musiker verbindet sogar eine Freundschaft. Ich habe beide zusammen am 12. April diesen Jahres auf der Bühne des Bürgerhauses Langebrück erlebt. Weiterhin war bzw.ist FRANCIS auch schon mit dem Leipziger Schriftsteller, Moderator, Sänger, Journalist VOLLY TANNER und dem von mir gerne Dichterfürsten genannten ANDREAS HÄHLE (Sprecher, Schriftsteller, Texter) unterwegs. Darüber hinaus gibt es auch andere Künstler mit denen FRANCIS D.D:STRING zusammen arbeitet. Außerdem trifft man ihn von Zeit zu Zeit im khg bei Konzerten anderer Künstler. Im weltweiten Datennetz ist jedoch nicht übermäßig viel von bzw. über FRANCIS D.D.STRING zu finden. Neben einer Facebook-Seite und ein paar Videos bei you tube ist eigentlich nur noch das von Mary im Jahr 2012 geführte Interview mit dem Künstler bei Deutsche-Mugge (www.deutsche-mugge.de/interviews/2012/40...d-d-string.html ) als Informationsquelle erwähnenswert.
Ganz anders ist der Bekanntheitsgrad und die Informationslage bei Mister DYLAN. BOB DYLAN (bürgerlicher Name: Robert Allen Zimmerman) ist eine Ikone der Folk- und Rockmusik. Seit Ende der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts macht er Musik. Seine Songs gingen und gehen um die Welt. DYLAN hat Millionen Fans und mittlerweile hat er auch Generationen von Musikern beeinflusst. Auch hier zulande haben tausende Gitarren-Schüler in der Lernphase ausgiebig "Blowing in the Wind" geübt und damt ihre Umwelt begeistert oder genervt. DYLAN war und ist für viele Musiker ein Vorbild. Er dürfte auch zu den sehr oft gecoverten Künstlern gehören. Wobei ich bemerkenswert finde, dass einige seiner Lieder erst als Cover so richtig populär wurden. Als Beispiele fallen mir da "All along the Watchtower" mit JIMI HENDRIX, "Mighty Quinn" und "Father of Day, father of Night" (bei DYLAN heißt er nur "Father of Night") von MANFRED MANN'S EARTHBAND ein. Auch "Knocking on Heavens Door" bekam durch GUNS N' ROSES noch mal einen richtigen Schub.
DYLAN gibt immer noch bis zu 100 Konzerte im Jahr. Dabei ist der Mann bereits 73 Jahre alt. Über 50 Jahre spielt BOB DYLAN nun schon im Rock'n Roll-Zirkus eine gewichtige Rolle.
Sein bisher letztes Studioalbum "Tempest" erschien im Jahr 2012. Weltweit hat DYLAN bisher geschätzt über 70 Millionen Tonträger verkauft. Der Mann hat sicher keine begnadete Gesangsstimme, aber gerade sein nasal klingender Gesang und seine manchmal leicht nuschelnd klingenden Worte sind auch sein Markenzeichen. Auch seine spärlichen bis gar nicht vorhandenen Ansagen bei seinen Konzerten sind schon legendär. Mit Mühe und Not stellt er noch seine Mitmusiker vor. Aber seine unzähligen Lieder sprechen auch für sich.
FRANCIS D.D. STRING ist ohne Zweifel auch ein großer Fan des Altmeisters. Das konnte man an diesem Abend im khg spüren und vor allem auch hören. Es wurde eine ganz intime Mugge und ich fand sie richtig Klasse. Ein deutscher Musiker verbeugte sich auf seine Art vor dem großen Meister aus Amerika und seinem musikalischen Werk. Kein ellenlanges Intro von der Konserve, kein sinnloses Palaver, kein Bühnennebel, kein Konfettiregen, kein Stroboskoplicht und keine Pyros störten diesen Abend.Wie in diesem Fall ersichtlich, ist weniger einfach manchmal mehr.
Es gab eigentlich nichts, was diesen Abend stören konnte, vom plötzlich wegen Spritmangelsausgehenden Notsromaggregat und damit verbundener Unterbrechung der Stromversorgung für Licht und Technik einmal abgesehen. Aber der Strom fiel wenigstens an einer zeitlich relativ günstigen Stelle aus und der Gastraum war ja sowieso durch viele brennende Kerzen in ein festliches, anheimelndes Licht getaucht. Klugerweise wurde in diesen Minuten außerdem einfach die offizielle Pause eingeschoben.
Mit "Tombstone Blues" vom 1965er Album "Highway 61 Revisted" wurde die Zeitreise durch das künstlerische DYLAN-Universum eröffnet. Daran schloss sich sofort "The Times They Are a-Changin’ " an. Hierbei handelt es sich um den Titelsong der BOB DYLAN-Langspielplatte aus dem Jahr 1964. Nebenbei sei erwähnt, dass dieses Lied zu meinen Lieblingssongs von DYLAN gehört. Ob das vielleicht auch daran liegt, dass ich 1964 ebenfalls das Licht der Welt erblickte? Na ja, daran wird es wohl eher nicht liegen. Es könnte jedoch eine Rolle spielen, dass die von mir sehr geschätzte Message Folk-Band SHAWUE schon seit mehreren Jahren eine sehr schöne deutsche Fassung dieses Liedes ("Die Welt wird sich verändern") spielt. Da fällt mir doch gleich ein, dass Lutz "de SHAWUE" Neumann auch ein großer BOB DYLAN-Fan ist. Aber wir sind hier ja bei einem Bericht vom FRANCIS D.D. STRING-Konzert und deshalb möchte ich gar nicht weiter abschweifen.
Mir hat sehr gut gefallen, wie FRANCIS D.D. STRING dieses Programm aufgebaut hat und wie er es den Zuhörern präsentiert hat. Da konnte man schon musikalisches Können, Sachverstand und die Liebe zu DYLAN's Songs spüren. Unaufgeregt, aber mit viel menschlicher Wärme plauderte, sang und spielte sich der Protagonist des Abends durch sein BOB DYLAN-Programm.
Dabei gab FRANCIS jedem Lied aber auch seinen eigenen künstlerischen Anstrich. Das war eben kein reines und liebloses Abkupfern der Original-Lieder. Da hat sich wirklich einer mit den Songs des Altmeisters auseinandergesetzt und eigene Spielideen einfließen lassen. Auch seinen Gesang lehnte FRANCIS D.D. STRING nicht zu sehr an BOB DYLAN an. Gefallen hat mir weiterhin, dass der Musiker zu den Liedern hier und da Kommentare bzw. Informationen gab. Einige davon habe ich hier unauffällig in diesem Bericht verwendet. Neu war mir zum Beispiel, das der Titel "7 Days" nie auf einem regulären Studioalbum des Meisters BOB DYLAN erschienen ist. Trotzdem zählt "7 Days" zu den ganz bekannten DYLAN-Songs.
Weiterhin fand ich gut, dass FRANCIS Songs aus allen Schaffensperioden von Mr. ZIMMERMAN ausgewählt hatte. Da waren Lieder aus seiner Folk-Anfangszeit, Country-inspirierte Lieder und auch einige Rocknummern. Natürlich kannte man viele davon, aber einige waren auch mir neu. Was aber bei dem umfangreichen Werk eines BOB DYLAN sicher kein Beinbruch ist. Ich mag vieles von DYLAN, bin aber alles andere als ein Experte. Muss ich zu solchen Perlen wie "I Want you","Forever young"oder "It Ain't Me Babe" noch viel schreiben? Ich denke nicht.
"Girl From The North Country" stammt eigentlich von der 1963er Scheibe "The Freewheelin’ Bob Dylan". Damals sang er den Titel allein. Ende der 60er Jahre folgte eine Duett-Version mit JOHNNY CASH. Dieser Fakt war mir bisher entgangen, aber man lernt bekanntlich nicht aus. Dass der Altmeister auch Liebeslieder auf der Pfanne hat, geht ja manchmal etwas unter. FRANCIS D.D.STRING hat insgesamt 3 davon ("I 'll Remember you", Ich want you", "Sara") an diesem Abend gespielt.
Das weiter oben in diesem Bericht angesprochene Lied "All along the Watchtower" beendete den regulären Konzertteil des Abends. Das Publikum hatte aber noch nicht genug. FRANCIS D.D. STRING ließ sich auch gar nicht lange bitten und schob noch ein paar DYLAN-Klassiker nach. Sehr gefreut habe ich mich, dass FRANCIS dann doch noch das von ihm selbst komponierte und von Andreas Hähle getextete "Ich sauf mich tot" anstimmte. Damit und mit sehr viel Beifall endete der offizielle Teil des Abends in der kulturellen Wohlfühloase Dresdens.
Gruß Kundi
RE: FRANCIS D.D. STRING meets BOB DYLAN 24.10.14 Dresden
in Konzertberichte 2019 und älter 31.10.2014 17:37von Drachenuli • | 1.023 Beiträge | 2222 Punkte
Ich habe Francis so ca.2006 als Gitarrist der Leipziger Rock N Roll Band King Creole kennen gelernt, in der ersten Besetzung noch mein Freund Uwe Thomas (ex Bandchef von Justus Blues Band) am Bass, 2008 haben die zum 40.en meiner Frau gespielt, und 2009 habe ich Ihn mit seiner Band Revision und Bob Dylan Programm im Geyserhaus erlebt.
Feine Mugge, aber zu weit für mich, in Leipzig würde ich gehen.
Uli.
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