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KARUSSELL 22.08.14 Schloss Burgk Freital
KARUSSELL 22.08.14 Schloss Burgk Freital
in Konzertberichte 2019 und älter 23.08.2014 22:38von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Gestern pilgerte ich schon wieder an den Bühnenrand von KARUSSELL und zwar nach Freital. Das muss unsereiner einfach ausnutzen, wenn das Ensemble schon mal in der Nähe gastiert
Die Band spielte in FTL open air auf dem Hof von Schloss Burgk (www.schloss-burgk-freital.de) zum Schlossfest. Die Veranstalter hatten im Vorfeld mit 9,90 Euro einen wirklich sensationell günstigen Preis für die Eintrittskarten festgelegt und auch an der Abendkasse zahlte man nicht mehr. Das gemeinsam von der Stadt Freital und vom Unternehmerverband Weißeritztal .V. organisierte Fest findet an diesem Wochenende bereits das 5.mal statt.
Da meine Copilotin Lissi eine Muggenauszeit nahm und wieder mal in Familie machte, war ich mit meinen rund 100 blechverkleideten koreanischen Motorpferden als einsamer Kundi-Ritter auf sächsischen Landstraßen unterwegs. Aber das ist auch nicht immer schlecht. Man hat da bei der Fahrt, entspannte Fahrweise vorausgesetzt, mehr Zeit über alles Mögliche nachzudenken. Ich war zum Beispiel noch nie im oder an Schloss Burgk zu Freital. Das zeigte mir zum wiederholten Male, dass es auch in der näheren Umgebung noch viel zu entdecken gibt. Manchmal hilft unsereinem dann irgendeine Mugge auf die Sprünge, so wie in diesem Fall. Seltsam, was einen bei so einer Fahrt über Land manchmal für Gedanken kommen.
Alles über 50 Meter Fußweg ist ja nach einer scherzhaften Definition Landstreicherei. Dem kann ich bei solchen Ausflügen auch lächelnd zustimmen. Ansonsten gehe ich ja mit meinem Hundekind Fino jeden Tag auf Achse und lege dabei auch so einige Kilometer in der Woche zurück. Aber am Freitag konnte ich unmittelbar am Schloss parken und der Weg bis zum Einlass war ein "Katzensprung"(im Sinne von ganz kurzer Entfernung) von vielleicht 20 Metern. Die 9,90 Euro Eintrisstgeld auf den Tisch gelegt und schon war ich auf dem Hof des Schlosses. Das war alles ganz locker in Freital, niemand machte Stress und auch die Security-Leute waren überaus freundlich und zurückhaltend. Es war ca.90 Minuten vor Konzertbeginn als ich den Hof betrat und da war die Zuschauermenge noch sehr überschaubar. Das änderte sich dann aber etwas mit der fortschreitenden Zeit.
Ehrlich gesagt, hatte ich mit vielen bekannten Gesichtern aus dem Dresdner Raum und aus KARUSSELL-Fanclub-Kreisen gerechnet, aber das war ein Trugschluss. Am Ende waren es nicht mehr als 4 Leute, die ich im Publikum kannte. Vielleicht lag es am Wetter oder auch an der kürzlich in Dresden absolvierten Stadtfestmugge der KARUSSELLer, die ja sagenhaft gut besucht war, dass viele aktive Konzertgänger und / oder Fans Freital ferngeblieben sind. Aber das ist kein Grund zur Traurigkeit, denn man kann bei jeder Muggeauch neue Leute kennenlernen. In Freital war das auch so.
Die Bühne war für meinen Geschmack ziemlich hoch und zum Teil etwas mager ausgeleuchtet. Das soll aber niemanden stören, denn ich habe als Fotografier-Azubi in dieser Hinsicht oft etwas zu meckern Im Großen und Ganzen waren die Lichteffekte aber doch schön anzusehen. Außerdem waren am Ende auch einige meiner Fotos für den Hausgebrauch eines Musikfans und Forenschreibers ganz brauchbar
Kurz vor Konzertbeginn trat einer der Veranstalter vom Unternehmerverband Weißeritztal .V. ans Mikro. Ich erwartete nun eine salbungsvolle Rede mit "Schneller, höer, weiter-Erfolgen" und wollte schon für die nächste Viertelstunde meine Ohren zuklappen,. Doch es geschehen noch Zeichen und Wunder, denn der Herr fasste sich angenehm kurz, begrüßte die Gäste und wünschte allen viel Spaß mit KARUSSELL. So geht es also auch.
Meine 7. KARUSSELL-Mugge des Jahres 2014 startete pünktlich mit dem von Bandgründer Wolf-Rüdiger Raschke auf dem Keyboards eingeleiteten Intro, welches mit der von der gesamten Band auf den Instrumenten intonierten bekannten Melodie von "Als ich fort ging" endete. Wolf und Oschek sind ja die beiden verbliebenen Urgesteine der Band aus den Gründungstagen von 1976. Wenn die Leute das instrumental angespielte "Als ich fort ging" am Anfang des Konzertes hören, geht ein erster Ruck durch das Publikum. Dieses Lied kennen die Leute vom Kap Arkona bis zum Fichtelberg. Natürlich wurde diese KARUSSELL-Hymne erst im späteren Verlauf der Mugge gespielt. Bis dahin bauten die KARUSSELLer mit alten und neuen Liedern einen schönen Spannungsbogen auf. Das Publikum war sehr freundlich, aber zurückhaltend. Es dauerte sehr lange bis sich die Leute direkt vor die Bühne trauten. Das mag auch an den vom Veranstalter aufgestellten Sitzgelegenheiten gelegen haben. Als die Leute dann endlich doch den freien Platz vor der Bühne ausfüllten, wurde es auch eine stimmungsmäßig schöne Mugge.
Die Spielfreude der KARUSSELL-Mitglieder scheint ja nie zu versiegen. Ich habe die Band schon so oft gesehen. Aber langweilig und zum Einschlafen waren und sind KARUSSELL-Muggen nie.Selbst wenn die Band mehrere Auftritte an einem Tag zu bewältigen haben (wie im Juni in Chemnitz und Zittau) geben die Musiker alles und das mit sichtbarer Freude. Handgemachte, melodische Rockmusik mit tiefgreifenden Texten war und ist schon seit den Anfangstagen von KARUSSELL das Markenzeichen der sächsischen Band. Einige der Kassiker wie "Ehrlich will ich bleiben", "Doch wenn die Hähne krähn"oder "Entweder oder" haben seinerzeit Maßstäbe gesetzt und eigentlich tun diese Songs das heute immer noch. Bei dem ganzen Schrott, der uns heute manchmal in den Medien um die Ohren geblasen wird, kann man oft nur noch ausschalten bzw. zu CDs / MP3s greifen.
Natürlich durften die angesprochenen Klassiker und noch einige mehr auch beim Konzert in Freital nicht fehlen. Dazwischen spielte die Band natürlich auch aktuelles Material vom "Loslassen" - Album. "Lied für euch", "Wer wenn nicht wir" und "Rettet unsre Nacht" möchte ich da nennen. Oschek und Joe teilten sich wieder die Gesangsaufgabe. Außerdem führten sie abwechselnd mit dem Leit-Wolf-Rüdiger auch durch das Programm. Ich verbinde mit vielen Liedern während des Konzertes aus unterschiedlichen Gründen persönliche Erinnerungen. Besonders "Wer die Rose ehrt" geht mir immer besonders nah. Das liegt zum einen an der zutiefst humanistischen Grundaussage des Demmler-Textes, der sehr gut mit "Cäsar" Peter Gläsers hymnischer Komposition und zum anderen verbinde ich damit die Erinnerungen an den großartigen Menschen und Musiker Cäsar und gleichzeitig an den alten KARUSSELL-Basser Claus Winter. Diese Minuten mit der Rose" möchte ich immer ganz allein für mich in irgendeiner stillen Ecke verbringen. Das sind meine Augenblicke der eigenen Besinnung. Das muss auch keiner verstehen außer ich selbst .
"Als ich fort ging" gestaltete sich schon traditionell zum gemeinsamen Chor-Singen mit dem Publikum. Die Leuchtstäbe wurden geschwenkt und viele waren selig. Doch natürlich war das noch nicht das Ende der Muggen-Fahnenstange. Der "Gelbe Mond" ging über dem Hof des Schlosses auf und der nachfolgende musikalische "Whisky" ging auf KARUSSELL.
Nach dem Konzert stellten sich Wolf, Joe, Oschek, Jan, Hans und Benno natürlich auch noch ihren Fans für Autogramme, Gespräche und Fotos zur Verfügung. Der Andrang am Fanstand war auch groß.
Ich suchte aber sehr schnell mein Motorgefährt auf und fuhr mit neuen Eindrücken im Kopf ganz entspannt heim.
Gruß Kundi
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