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BERLUC 23.07.2011 Limbach-Oberfrohna

in Konzertberichte 2019 und älter 25.12.2016 13:28
von Kundi | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte

Auch an dieses Konzert des Jahres 2011 erinnere ich mich sehr gerne:

Ich war am vergangenen Sonnabend mal wieder auf der „Reise zu den Sternen“-Sängern von BERLUC. Die „Rocker von der Küste“ um Urgestein Dietmar Ränker gastierten nämlich beim Stadtparkfest in Limbach-Oberfrohna. „Alles im Lot“, dachte ich als ich geradeaus im „Traumflug“ über die BAB 4 segelte. Mein silberner „Asphalttraum“, an dem sicher einmal Tausend Hände“ gebaut hatten, schnurrte zuverlässig wie ein Kätzchen und die Kraft seiner etwas mehr als 120 Pferdestärken brachte mich Stück für Stück meinem Reiseziel entgegen.

Ich hing meinen Gedanken nach und ein „Alter Traum“ beschäftigte mich. Man müsste „Flügel“haben und im Geiste sah ich mich über dem „Bermuda-Dreieck“ kreisen. Eigentlich ist der Traum seltsam, denn das Fliegen ist für die Menschheit schon lange kein Geheimnis mehr. Da gibt es doch ganz andere Rätsel, die wir noch knacken müssen. „Dass in hundert Jahren“ sämtliche „Hunderttausend Urgewalten“ beherrschbar sein werden, glaube ich zwar nicht, aber ein paar mehr als heute werden es sicher sein.

„Sind wir allein“ auf der Straße, rief ich aufgebracht vor mich hin als plötzlich so ein Trottel mit seinem Protzschlitten „Ganz nah“ vor mir und meinem (T-)Raumschiff einscherte. Auf einmal war „Feuer in der Welt“ und die Frauenstimme meines Navigators begann mich mit ihren Befehlen auch noch zu nerven. „Du bist kein Mensch“ herrschte ich das unschuldige Gerät an, sondern nur ein „Computer 3-4-x“ oder Navi 0815. Wenn Du nicht stille bist, „Öffne ich mein Fenster“ und du fliegst raus. Nach diesem kleinen Wutausbruch war aber bald wieder „Alles happy“. Das Tagesgestirn strahlte und das Sonnenlicht spiegelte sich bunt „Wie ein Regenbogen“ auf einer Stelle meiner Frontscheibe. „Bleib Sonne bleib“ wollte ich am liebsten rufen, denn den Regen der vergangenen Tage hatte ich noch nicht vergessen.

Das„Kino im Kopp“ begann sich wieder zu drehen als ich die Autobahn verließ und eine Allee lang fuhr. War es das Wechselspiel von „Schatten und Licht“, das mich entfernt an Diskobeleuchtung erinnerte? Auf jeden Fall fiel mir in diesem Moment der „Disko-Typ“ ein. Das Lied war im Jahr 1977 mit „Wer hat mein Geld“ auf der ersten BERLUC-Single. Ich grinste unwillkürlich, denn das war ein Zeichen, dass mein Unterbewusstsein schon voll auf BERLUC- „Fieber“ geschaltet hatte.

Ich war also bereit für die Mugge und erreichte fast im selben Atemzug Limbach-Oberfrohna. Was wäre das für ein „Alptraum“, wenn ich jetzt die Bühne nicht finden würde. Ich bahnte mir den Weg quer durch den Stadtpark. Das war ein ganz schönes Gewimmel an den ganzen Karussells, Losbuden, Schießbuden und Versorgungsständen.“Lieder der Welt“ drangen aus allen Richtungen an mein Ohr, wie das auf einem Rummelplatz ebenso gang und gäbe ist. Die Bühne lag etwas abgelegen von dem ganzen Krach und ich fand sie unweit des Stadtparkteiches. Weil der auf der Internetseite des Stadtparkfestes veröffentlichte Zeitplan nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmte, war noch genügend Zeit ein kleines Bierchen zu schlabbern.

Als dann endlich die Computerstimme des Intros mehrmals den Bandnamen BERLUC skandierte, wusste wohl jeder, was die Glocke geschlagen hatte. Gleich würde es laut und rockig werden. Die Rocker kamen auf die Bühne und nahmen ihre Instrumente auf. Etwa eine Minute lang hörte man sphärische Keyboardklänge, die eigentlich schon den Weg in den Kosmos wiesen. Schlagzeug und Bass setzten ein und nach einem kurzen „Hallo, Limbach-Oberfrohna“ aus dem Munde von Frontmann Ronnie „Pille“ Pilgrim meldete sich das Raumschiff BERLUC mit dem gesungenen Funkspruch „Hallo Erde, hier ist Alpha“ imaginär aus den Tiefen des Alls.

Viele Menschen denken heute noch, dass der Song anlässlich des Weltraumfluges von Sigmund Jähn entstand. Dem ist aber nicht so, denn „Alpha“ ist etwas älter und hat eigentlich nichts mit dem Flug Jähns zu tun. Dass sich DDR-Bürger auf einen Flug ins Weltall vorbereiteten, blieb bis zum Start geheim. Die DDR-Bürger erfuhren erst am 26. August 1978 von der Sojus 31-Mission. Fakt ist aber, dass das Lied ein guter Soundtrack war, wenn man später in TV oder Radio über den ersten Deutschen im All berichtete.

Doch zurück zu BERLUC In Limbach-Oberfrohna: Wer sich die Fotos angesehen hat, wird bemerkt haben, dass da ein anderer Musiker den Bass bediente. Wie bereits bei der Mugge am 30.04.2011 in Dresden war das Uwe Karsten. Im Gespräch erfuhren wir damals, dass Stamm-Basser Tino Schultheis dieses Jahr pausiert, aber weiterhin zu BERLUC gehört. Der neue Basser ist eigentlich ein alter Bekannter, denn Uwe war bereits Anfang der achtziger Jahre mal bei BERLUC. Er stieg dann aber bei Wolfgang Ziegler und der Gruppe Wir ein. Später war er unter anderem noch bei Smokings Rockshow bzw. Barakowski und Freunde. Der Kern der Musiker gründete dann 1990 die Berliner Show-und Partyband AGELESS und dort spielt der Herr Karsten auch heute noch hauptamtlich. Auf jeden Fall haben die Küstenrocker mit Uwe eine gute Wahl getroffen. Bass spielen kann er definitiv und ein sympathischer Zeitgenosse ist er obendrein auch noch.

Mit „Zeig dein Gesicht“ und „Achterbahn“ heizten die beliebten Rocker dem Publikum gleich weiter ordentlich ein. Live ist BERLUC einfach unschlagbar. Sie sind eben waschechte Rocker mit Herz, Leidenschaft und Spielfreude. Bei den Jungs habe ich immer das Gefühl, dass sie es gemeinsam mit dem Publikum ordentlich krachen lassen wollen. Ich spüre da keine sichtbaren oder unsichtbaren Gräben und Schranken, sondern vielmehr ein Gefühl des Miteinanders und der Gemeinsamkeit. Die Musik ist die Brücke, die alle auf und vor der Bühne verbindet. Auch wenn die meisten Leute in Limbach-Oberfrohna auf ihren Bänken sitzen blieben, merkte man deutlich, dass sie die Show genossen. Applaus und begeisterte Pfiffe gab es nach jedem Titel.

BERLUC hatte und hat es gar nicht nötig nach irgendwelchen Trends zu schielen. Ihr Erfolgsrezept hat seit über 35 Jahren Bestand. Es besteht aus melodiösen, geradlinigen (Hard-)Rock und kraftvollen Rockballaden. Wie eine ordentliche Ballade zu klingen hat, demonstrierten Dietmar Ränker und seine Mannen dann gleich mal mit „Flieg, Adler, flieg“. Das Lied ist ein absoluter Ohrwurm. Ronnie Pilgrim singt das Ding einfach großartig und Bert Hoffmanns Gitarrensolo im Mittelteil verleiht dem Song zusätzlichen Glanz. Das Stück endet mit einem kurzen a-cappella-Gesang.

Während die Zuhörer noch nicht ganz fertig mit Staunen sind, explodiert BERLUC schon wieder förmlich beim nächsten Lied „Wie ein Regenbogen“. Da wurde kraftvoll, wild und laut gerockt. Dann folgte die Abteilung absolute BERLUC- Klassiker. Die „Bernsteinlegende“ machte den Anfang. Das Publikum bekam beim Refrain auch endlich eine richtige (Gesangs-)Aufgabe und wurde von den Musikern kräftig angefeuert. „Glaube an dich“ wird ja schon traditionell mit der spaßigen Übung wir üben mit dem Publikum einzählen, bis es klappt gekoppelt. Ganz im Vertrauen, das hat noch nie auf Anhieb geklappt und wird es auch in Zukunft nicht. Aber dieser Gag kommt halt auch beim x-ten Mal immer noch sehr gut an.

„Geradaus“, „Fliegen vor der Zeit“ und „No bomb“ durften natürlich auch nicht fehlen. Bei „Die Erde lebt“ bekam Schlagzeuger Dietmar wieder „Fernweh“. Er schraubte also zwei Becken von seinem Schlagzeug ab und zog in die weite Welt des Limbach-Oberfrohnaer Publikums, um auch noch die letzten Nichtsänger zu überzeugen. Anschließend ging es in den Zugabenteil. Bei „Segeln mit dem Wind“ und zum zweiten Mal „Hallo Erde, hier ist Alpha“ erlebten wir noch die komplette Band.

Die „Blaue Stunde“ wird ja eigentlich immer von Ronnie und Bert im Duo gespielt, wobei der Gitarrist bei diesem Lied immer das Keyboard von Uwe Märzke übernimmt. Diesmal waren aber 3 Leute auf der Bühne und der Herr Pilgrim erklärte uns weshalb das so war. Ronnie hat ja 6 Jahre in der Gegend gewohnt und er hatte in Jens hier einen Kumpel gefunden. Dieser hat sich mal gewünscht die „Blaue Stunde“ live auf der Bühne mitzusingen und nun wurde ihm der Wunsch erfüllt. Die beiden Sänger teilten sich den Gesangspart und Jens hat seine Sache wirklich ausgezeichnet gemacht.
Nach dem Konzert gab es BERLUC wieder zum Anfassen bei einer kleinen Autogramm- und Gedankenaustauschstunde. Ich aber machte mich schnell auf die Socken. Ich wollte „Nach Haus“, bevor noch jemand auf den Gedanken käme, dass ich „Durchgebrannt“ sei.

Gruß Kundi

Angefügte Bilder:
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zuletzt bearbeitet 31.12.2016 23:46 | nach oben springen


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