Mission Bühnenrand - Das private Muggenpilgerforum mit Herz und Verstand

Ich konnte es nicht lassen, ich musste sie noch einmal erleben..., meine "Electra's"...
Geplant war nach meinem 3 Tage Electra-Programm im "Alten Schlachthof" in Dresden eigentlich kein Konzerttermin mehr für mich. Ich hatte ja dort ausführlich Abschied genommen...
Aaaber..., da ich gerade Urlaub hatte, suchte ich doch "so ganz unverbindlich" eine Zugverbindung nach Löbau und fand sie auch.
Dann fiel mir ein "Taxi" förmlich vor die Füße... und ich konnte dabei sein, als Electra zum Sächsischen Erntedankfest in Löbau spielte.
Noch einmal am Bühnenrand, noch einmal all die Lieder lauthals mitsingen,
noch einmal rocken zu "thick as a brick", "locomotive breath", „still got the blues“…
Ja, sie haben ihn noch den Blues, den Rock!
Bernd Aust steht mit seinen 70 Jahren beim Flötenspiel immer noch sicher auf einem Bein, wie Ian Anderson in seinen besten Jahren. Hut ab!
Und trotzdem werden sie die Bühne verlassen.
Zu Beginn sorgte Bernd Aust für Gelächter, als er verkündete, dass dies für Electra wirklich der Abschied ist. „Wir sind nicht die Puhdys!“, sagte er.
Das Publikum grölte.
Es ist schade, wirklich schade, dass dieser Schlusspunkt gesetzt wird. Aber ich gönne ihnen den Ruhestand von ganzem Herzen.
Den einen oder anderen der Band werde ich sicher hier und da noch einmal wiedersehen, aber Electra wird es so nicht mehr geben.
Sachsen sind ehrliche Menschen, sie stehen zu ihrem Wort…, denke ich.

„Frau im Spiegelglas“, „Einmal ich einmal du…“, „Vier Milliarden“…, Gisbert Koreng gab alles.
Stephan Trepte zeigte mit biederer Kurzhaarfrisur, ich geh jetzt in „Rente“… Aber noch einmal bekam ich Gänsehaut bei „Sieh in die Kerzen“,
dachte zurück, dass mein Land ein großes Problem mit dem Titel „Tritt ein in den Dom“ hatte…
„Wenn die Blätter fallen“..., passte zur Jahreszeit und zum Abschied.
„Der aufrechte Gang“, „Raus aus meiner Haut“ sind Titel der letzten Scheibe, die ich besonders mag.
Zum Plaudern zwischen den Titeln fand Stephan diesmal wenig Zeit. Nur den altbewährten Gag von den "ganz alten Herren in der ersten Reihe" gab er zum Besten.
Lautes Lachen im Publikum zeigte, auch hier hatten sich ein paar aufgemacht, die lange kein Electra Konzert besucht haben. Einmal noch Electra erleben…, etwa so wie „Einmal Amerika“…

Andreas Leuschner an den Tasten, wunderbar! Ecki Lipske an der Gitarre, traumhaft wie immer. Wolfgang „Kuddel“ Riedel mit Bass und Bogen, einmalig…

Ich werde Euch vermissen!

Doch ich habe jetzt beim Kramen in alten Titeln entdeckt, Electra hat mir vor vielen Jahren einen Song gewidmet (grins...), auch wenn es damals „Mary Musikfreak“ so noch nicht gab…
Musik: Manuel v. Sanden, Text: Werner Kama, der Titel heißt: „HALLO MARY“.
Darin heißt es: „Hallo Mary, wohin geht die Fahrt…“
Na ja, wenn es Electra dann nicht mehr gibt...,
antworte ich doch mit Electra,
„Weiter, weiter ziehn die Flüsse, weiter, weiter ziehn die Wolken, weiter weiter führt uns unsre Straße…“ weiter heißt es:
"Doch wir ziehn nicht mit den Flüssen, doch wir ziehn nicht mit den Wolken, SELBER BAUEN WIR UNS UNSRE STRAßE..."
(damals gesungen von Peter „Mampe“ Ludewig, dem es jetzt leider gesundheitlich nicht gut geht…)

Ich werde weiterziehn auf MEINER Straße, unangepasst und eigenwillig von Bühne zu Bühne, so lange meine Kraft reicht. Solange bis auch ich in „Rente“ gehe, bis auch ich mich verabschiede.

Alles Gute für Euch,
Bernd Aust,
Stephan Trepte,
Gisbert Koreng,
Wolfgang „Kuddel“ Riedel,
Andreas „Bruno“ Leuschner,
Ecki Lipske
und Falk Möckel!
Beste Wünsche auch für Peter „Mampe“ Ludewig!
Eure Musik hat mich mein Leben lang begleitet und wird es weiter tun, auch wenn ich ein Live-Konzert nicht mehr erleben kann.
CD’s, DVD’s und LP’s habe ich genug. Ich kann Euch also immer wieder zurückholen!

... und noch mehr Fotos...
Was mir als "Abschluss" fehlte, war Falk Möckel an den Drums.
Er hatte einen Konzerttermin mit der Band "MerQury".
Dort werde ich ihn mit Sicherheit noch mal erleben...