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AC/DC 13.05.2009 Zentralstadion Leipzig

in Konzertberichte 2019 und älter 18.12.2014 12:11
von Kundi | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte

4 Mal habe ich AC/DC live gesehen. Zuletzt im Jahr 2009 in Leipzig. Damals schrieb ich einen Bericht über diese Mugge. Hier ist er:

Rund 8 Jahre mussten sich die AC/DC-Fans in Geduld üben. Von den 3 oder 4 Auftritten bei der Rolling Stones-Tour 2003 und ein paar DVD-Veröffentlichungen mal abgesehen, hatten sich Australiens Vorzeige-Rocker ziemlich rar gemacht.Im Oktober 2008 erschien endlich die langersehnte mit dem Titel "Black Ice".
Der Vorverkauf für die Tickets der im März stattgefundenen Hallen-Tour schlug alle Rekorde, denn er dauerte nur wenige Minuten. Viele Fans gingen leer aus. Auch beim VVK für die openair-Konzerte sah es nicht viel besser aus. Doch wir hatten Glück und ergatterten 3 Tickets zum Preis von je 81,50 Euro.

Am 13.05.09 war es endlich soweit. Gegen Mittag brachen wir auf Richtung Leipzig. Schon Tage vorher brach bei mir vor Vorfreude das AC/DC-Fieber aus und es stieg von Minute zu Minute an.
Kurz nach 13.00 Uhr kamen wir auf dem Parkplatz am Leipziger Zentralstadion an. Nachdem wir 5 Euro Parkgebühren gelöhnt hatten, machten wir erstmal eine Pause am Auto. Ringsum auf dem Parkplatz war schon die Party im Gange. Viele sassen beim Bierchen und am Grill. Aus den Autoradios dröhnte natürlich der unverkennbare Sound von AC/DC.
Aus allen Teilen Deutschlands und Europas reiseten nach und nach die Fans an. Ich sah KFZ-Kennzeichen aus Städten wie Rostock, Berlin, Stuttgart,einige Fans kamen mit PKW'ds auch aus den Nachbarländern Polen und Tschechien. Rings um das Zentralstadion waren schon diverse Verkaufstände für Merchendising, Getränke und Snacks aufgebaut.Auch wir deckten uns erstmal an einen Stand mit T-Shirts ein. Man hat ja schliesslich noch nicht genug*g*;-). Der Preis für ein normales Tour-Shirt lag bei 25 Euro. Nun ja, bei den Rolling Stones vor 6 Jahren haben wir mit 30 Euro für ein Shirt auch schon mehr bezahlt.
Auch die blinkenden Teufelshörner gab es an allen Ecken und Enden zum Stückpreis von 10 Euro.

Nachdem wir unsere Errungenschaften im Auto verstaut haben, machten wir uns auf an einen Eingang für den Innenraum des Stadions. Eine große Menschentraube wies uns den Weg. Alle waren bestens gelaunt und auch viele Zeitungreporter und -fotografen sammelten unter den Fans erste Eindrücke. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt noch etwas über 2 Stunden bis zum offiziellen Einlass vor uns.
Die Sonne brannte von oben herab und strahlte mit uns um die Wette. Die Zeit verging bei bester Stimmung rum wie nix. Kurz nach 16.00 Uhr kam kurz Hektik auf, denn jeder Fan wollte der Erste sein. Doch die Security machte ihren Job wirklich gut, schnell, unaufdringlich und freundlich.

Im Stadion ergatterten wir 3 noch Plätze in der ersten Reihe, zwar ziemlich weit rechts zwischen Lautsprechern und Videowand, aber mit sehr guter Sicht auf die Bühne.
Die Fans hatten sich rausgeputzt, einige hatten sich die Haare mit dem AC/DC-Logo verschönert und viele liefen mit schuluniform-ähnlichen Outfit als Angus Young-Kopie durch die Gegend. Die ALtersspanne der Fans würde ich mal vorsichtig mit von 7 bis 70 Jahren angeben. Der Großteil war aber im mittleren Lebensabschnitt von ca.35 bis 55 Jahren.
Es war interessant zu beobachten, wie sich das Stadion allmählich füllte.
2 Vorbands verkürzten uns dann mit gefälligen Hardrock etwas die Wartezeit, wobei mir nur die zweite Formation mit dem Namen The Answer ein Begriff war.Richtig vorgestellt wurden die beiden Kapellen nicht, deshalb bin ich mir nicht sicher wie die erste Band hieß, sie könnte Cain oder so ähnlich heißen. Gegen 21.00 Uhr ging es los und lautstarker Jubel brandete unter den ca. 50 000 Fans auf. Auf riesigen Videowänden sah man einen reichlich 1,5 Minuten dauernden Comic mit Angus Young als kleiner Teufel, der einem Zug, der immer schneller wurde ordentlich einheizt.
Schneller, immer schneller nahm der Rockeypress seine Fahrt auf und dann mit Blitzen, und Donner kam aus dem Bühnenhintergrund eine dampfende Lok mit AC/DC-Logo zum Vorschein.Unter dem orkanartigen Jubel der Fans hatte also der Rock'n Roll Train Halt im Leipziger Zentralstadion gemacht und dieser Zug war laut;-).

Mit dem Titel "Rock'n Roll Train" vom neuen Album begrüßten die 5 Helden ihre Fans.Die nächsten Songs waren mit "Hell Ain't a Bad Place to Be" und "Back in Black" ein paar Klassiker. 2 Videowände auf der Bühne, je eine links und rechts der Bühne zeigten während der Show im Wechsel Comics und Livekameraaufnahmen der 5 Musiker sowie des Publikums. Doch auch auf die neuen Songs brauchten die Fans nicht verzichten. Gut Verpackt zwischen Hits wie "Dirty Deeds Done Dirt Cheap", "Thunderstruck" oder "The Jack" fanden sich der Titelsong des neuen Albums "Black Ice" und "Big Jack wieder. Zappelphillip Angus Young legte von Anfang an mit seinem ständigem Marsch über den weit ins Publikum ragenden Laufsteg und über die gesamte Breite der riesigen Bühne los. Der Mann müßte nach einer jeden Mugge Kilometergeld kriegen. Der nur 1,57 m große Angus ist ein Riese an Energie und Durchhaltevermögen.Immer wieder forderte er die Fans auf mitzumachen.Schon nach wenigen Minuten war er schweißgebadet, doch Angus Young zog weiter richtig durch. Angus zu beobachten ist absolut faszinierend, er spielt auch zeitweise im Liegen, sich auf den Boden drehend oder wie unter Stromschläggen zuckend.
Natürlich fehlte auch sein legendärer Striptease bei der Bluesnummer "The Jack" nicht.Bis auf die Shorts ließ er die Hüllen fallen und danach zog das schmächtige Kerlchen weiter seine Kreise über die Bühnenbretter.

Dann senkte sich von der Bühnendecke die riesengroße Glocke mit dem AC/DC-Logo. Sänger Brian Johnson hing am Seil, welches am Glockenklöppel befestigt war und man hörte GLockenschläge. Den eingefleischten Fans war natürlich klar, dass jetzt nur "Hells Bells" folgen konnte.Phill Rudd hat bei AC/DC einen schweren Job als Schlagzeuger. Doch der Mann haut rein und trommelt wuchtig als ob es die einfachste Sache der Welt wäre. Dabei hat er noch Zeit die eine oder andere Zigarette zu rauchen.
Brian Johnson sang wieder mit guter Laune und Hingabe, wobei er ständig auch den Kontakt mit den Fans suchte.
Auch er nutzte die gesamte Bühnenbreite und den Laufsteg konsequent aus, dabei ist der gute Mann auch schon jenseits der 60 Jahre.

Nach "Shoot to Thrill" folgte mit "War Maschine" noch ein Lied von der neuen Scheibe.Dann spielten die 5 zu meiner Überraschung "Dog eat Dog". Ich glaube, den hatte ich bei meinen ersten 3 AC/DC-Konzerten nicht live gehört.
Malcom Young an der 2 Gitarre und CLiff Williams am Bass standen wie immer etwas im Hintergrund und sie verließen ihre Plätze nur dann, wenn sie an ihre Mikrofone traten um den einen oder anderen Refrain mitzusingen.
Bei "T.N.T." kochte die Stimmung noch mal richtig über, da gab das Publikum wirklich alles.
Die allseits bekannte Gummipuppe wurde bei "Whole lotta Rosie" aufgeblasen und die Gummi-Rosie saß während des Liedes auf der Lok.
Bei "Let There Be Rock" zog insbesondere Angus Young noch mal alle Register seines Könnens. Mit seinem wilden Solo zog er die Fans wieder in seinen Bann.
Irgendwann wurde die Lok auch auf der Bühne wieder nach hinten gefahren und an ihrer Stelle gab es eine große Videowand auf der man ab diesem Zeitpunkt unter anderem Plattencover zur Untermalung zeigte.
Hier endete der reguläre Teil des Konzertes. Doch im Zentralstadion hatten die Fans natürlich noch nicht genug von AC/DC.
Sie kehrten zurück mit "Highway to hell", das mal ohne große Pyroshow dargeboten wurde.

Dann kam das große Finale, auf der Bühne fuhren 6 Kanonen auf, jeweils links und rechts der Bühne. (Genau vor uns) fuhren davon 3 Kanonen auf.
Mit "For Those Aboot to Rock“(we salute you) und dem donnernden, rauchenden Salut der 12 Rohre ging das Konzert des Jahres für mich zu Ende.
Schweißgebadet, ermattet aber total zufrieden machten wir uns dann später auf dem Heimweg und dabei regte uns das Verkehrschaos um das Zentralstadion nicht mal auf.

Gruß Kundi

Angefügte Bilder:
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zuletzt bearbeitet 18.12.2014 12:13 | nach oben springen

#2

RE: AC/DC 13.05.2009 Zentralstadion Leipzig

in Konzertberichte 2019 und älter 18.12.2014 14:21
von Drachenuli | 1.023 Beiträge | 2222 Punkte

Ich hatte für das Konzert keine Karte, und die Schwarzhändler waren mir zu teuer, aber 1996 war ich dabei in Leipzig neues Messegelände Halle 1.
Ich habe das Konzert damals genauso in Erinnerung, wie Kundi das von 09 beschrieben hat.
Es war das lauteste Konzert, was ich je erlebt hatte.

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