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Falkenberg in Erfurt

in Konzertberichte 2019 und älter 19.05.2014 14:20
von kuehnkerstin | 30 Beiträge | 76 Punkte

17. Mai 2014 Falkenberg in Erfurt (O-Ton: „Erfurt Schrägstrich Thüringen“) – Auf den Spuren des Ralf Schmidt



Der geniale Entertainer – kritisch, sprachgewandt, ohne Schnörkel – besuchte am Samstag das DasDieBrettl in Erfurt. In seinem Gepäck hatte er seine Gitarre, die schon unendliche Geschichten begleitet hat, neuerdings auch eine E-Gitarre, mit der er richtig los rockt und nun auch noch ein nagelneues Piano, das seinen Liedern einen ganz eigenen Klang verleiht.
Natürlich hört man den waschechten Hallenser erzählen, da verbiegt er sich nun wirklich nicht. Natürlich zeigt er sein politisches Engagement, wie nicht anders erwartet, schließlich weiß der Falkenberg-Konzert-Besucher, warum er da hingeht. Und natürlich unterhält er sein Publikum, das aus nah und fern herbeigeströmt ist, in altbewährter Weise mit den Geschichten seines und natürlich auch unseres Lebens.
Kaum hat Falkenberg den Vorhang zur Seite geschoben und die Bühne betreten, empfängt ihn erwartungsvoller Beifall. Als er die E-Gitarre umhängt und die ersten Töne spielt, brennt das Feuerwerk des Abends. Mit wenigen Worten beschreibt er seine seltene Präsenz in Thüringen und gelobt Besserung. Wir glauben es ihm.
Der erste Titel „Freiheit“ stellt den Titelsong der aktuellen CD in den Mittelpunkt und gibt den Leitfaden des Abends vor. Daran anschließend lässt er uns an seiner Sympathie für die Leute „Vor den Kathedralen“ teilhaben.
Beim Wechsel an das schlaue neue Klavier stellt er fest, dass das gute Teil mitgedacht hat und sich ausschaltete, was Falkenberg die nötige Zeit verschafft, um seine Gedanken „So nah zum nächsten Meer“ fliegen zu lassen. Mit dem anschließenden neuen Arrangement von „Eine Nacht“ zaubert er dem Publikum die erste Gänsehaut auf den Rücken.
Die Gedanken schweifen weit zurück in die Jugendzeit, als der Teenie mit seiner Bluesharp den angesagten Bands hinterherfuhr. Dabei keinen Plan von nichts zu haben, weist natürlich unweigerlich auf den nächsten Titel hin „Nichts“.
Und weiter geht der Exkurs in die persönliche Musikgeschichte zurück, über den Bautzener Senfeimer, der das Schlagzeug ersetzte bis zum ersten Soloauftritt beim Dieskauer Feuerwehrfest. Falkenberg weiß seine Zuhörer zu unterhalten. Unglaublich, wie er den Bogen zum „Zigeuner auf Zeit“ spannt.
Das neue Klavier muss natürlich auch einen Namen bekommen – versteht man doch! Aber so richtig sicher ist er sich noch nicht, welchen? ‚KAI‘ (KAWAI) macht seine Arbeit schließlich gut. Jetzt folgt „Regenbogen“ und die ersten Zuhörer/innen haben glänzende Augen. Den Grundgedanken des Abends wieder aufgreifend landen wir auf den „Wiesen der Kindheit“.
Zurück im Kinderzimmer des kleinen Falkenberg zelebriert natürlich auch das Publikum gedanklich „Smoke on the water“ im seitlich offenen Klavier mit. Wir kommen auf unsere Kosten, die ersten Lach-Tränen werden verdrückt. Schließlich singt Falkenberg das nächste Lied nur für seine Eltern, die für ihn irgendwo unter uns sind. „Immer bei mir“. Ein ganz eigenwilliger Stimmungswechsel, der die nächste Gänsehaut produziert.
Jetzt philosophiert Falkenberg über Angst. „Da ist die Angst“ verhilft ihm zu immer neuen Gedankensprüngen, an denen er uns teilhaben lässt. Danach entlässt er die Zuhörer in eine Pause, um anschließend weiter zu powern.
Der zweite Teil des Konzertes steht im Zeichen der IC-‚Oldies‘. Mit „Piraten“, „Land“ und „Scherben“ erreicht er die Herzen der Zuhörer. In Erinnerung an sein „Woodstock“ „schwimmen (wir) im Regen“ um schließlich mit „Nadja“ und „Wenn du willst“ im „Wunderland“ zu landen.
Danach versucht Falkenberg mit dem Nichtwendelied „Dein Herz“ (schließlich verdanken wir den Mauerfall ja jemand anderem) sein Konzert zu beenden.
Klar, dass das nicht klappt. Das Publikum fordert mehr. Auch wenn der spezielle, in der Pause vorgelegte Wunschzettel nicht erfüllt wird, gibt es aber den Hinweis auf ein „Wunschkonzert“ – was bei den Zuhörern gut ankommt. Nun sind wir erst einmal nicht da, „wo alle sind“.
Als zweite Zugabe dürfen wir eine Premiere miterleben. Ich überlege, ob ich das schon einmal hatte? Jetzt folgt zuerst die Geschichte zum Song und dann „Janine“. Ein Genuss.
Natürlich darf bei dieser Zeitreise auch der „Mann im Mond“ nicht fehlen. Schließlich entlässt Falkenberg seine Fans mit „Besoffen und verliebt“ in die Erfurter Nacht, nicht ohne zu versprechen, dass er wiederkommt.
Danke Falkenberg für einen kurzweiligen Abend, für ein grandioses Konzert mit unglaublich anregenden Gedanken, für die Zeit, die du dir hinterher noch für all die vielen Fragen und Gespräche genommen hast. Ja – wir sehen uns wieder.
Danke auch an das DasDie für die gastronomische Umrahmung.

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#2

RE: Falkenberg in Erfurt

in Konzertberichte 2019 und älter 20.05.2014 20:59
von Anke68 | 302 Beiträge | 699 Punkte

Falkenberg ist Ende Juli wieder bei uns und ich natürlich dabei. Fast hätte ich mich zerteilen müssen, das der ursprüngliche Termin eine Woche vorher war, ausgerechnet an dem Tag, an dem Karussell bei uns auf dem Fischerfest spielt. Nachdem ich den Spiri darauf aufmerksam gemacht hab, haben sie glücklicherweise den Termin verschoben. Wäre echt ne Katastrophe gwesen.
Bin ich ja gespannt, ob er sein intelligentes Piano dann auch dabei hat, oder doch wieder das hauseigene Klavier nutzt.

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